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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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Reitstall bekommen. Jaspers schulische Leistungen würden abfallen, er sollte seine Verantwortung als Vater wahrnehmen. Warum kümmerte sie sich nicht um den ganzen Mist? Schließlich zahlte er ihr und den Kindern 5.000 Euro Unterhalt im Monat.
    » Was ist denn jetzt schon wieder?«
    » Herr Wonka, die Sitzung beginnt in fünf Minuten. Sie wollten, dass ich…«
    » Sagen Sie die Sitzung ab!«, bellte er sie an.
    » Aber ich kann doch nicht…die ist doch seit Monaten geplant.«
    » Meine Güte, stellen Sie sich nicht so dämlich an. Denken Sie sich etwas aus, warum ich nicht teilnehmen kann. Oder, warten sie, Friedrich Döppmann soll hingehen. Wofür ist er denn mein Stellvertreter?«
    » Herr Wonka, Friedrich Döppmann ist heute in Hannover im Ministerium.«
    » Ach so, ja, okay, dann verschieben Sie die Sitzung um 30 Minuten.«
    » Wie Sie wünschen.« Albert Wonka stand auf und ging zum Fenster. Seine Anzughose spannte an den Beinen. Seit der Scheidung hatte er bestimmt zehn Kilogramm zugenommen. Aber war das ein Wunder? Alle wollten immer etwas von ihm. Er ging zurück an den Schreibtisch, nahm sein Smartphone aus dem Jackett und navigierte in seinen Kontakten.
    » Albert Wonka hier, OEW, bitte stellen Sie mich zu Oberstaatsanwalt Rentz durch.«
    » Der Oberstaatsanwalt ist momentan nicht zu sprechen.«
    » Sagen Sie ihm einfach meinen Namen, für mich ist er immer zu sprechen!« Es dauert keine zehn Sekunden, bis Kai Rentz in der Leitung war.
    » Herr Rentz, ich wollte mich noch einmal persönlich für die phänomenale Nacht in den Räumlichkeiten Ihres Clubs bedanken. Hören Sie, in welcher Höhe sollten wir Ihre Hilfsprojekte unterstützen? Ich meine, Sie tun doch so viel für die armen Menschen…« In seiner Stimme lag jede Menge Ironie.
    Als er die Summe hörte, hätte er vor Wut am liebsten gleich wieder aufgelegt. Wie sollte er eine solche Summe nur vor dem Aufsichtsrat rechtfertigen? Andererseits musste er an dieses blonde Luder denken. Wie hieß sie noch gleich? Chantal oder Clodette, ganz egal, war wahrscheinlich eh nicht ihr richtiger Name, aber das war eine richtige Rakete. Er fühlte, wie seine Anzughose im Schritt zu eng wurde.
    » Kein Problem, wir werden die Summe spenden. Sagen Sie, wann planen Sie denn wieder eine Veranstaltung im ‚Club Leonardos‘, also, ich meine, eine für exklusive Kreise?« Albert Wonka lachte dreckig.
    Die Antwort stellte ihn zufrieden. Bei der anstehenden Sitzung würde er sich kaum konzentrieren können.
     
    ***
     
    Ein schriller, lang anhaltender Schrei riss sie aus dem Schlaf. Sie brauchte einige Sekunden, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Jetzt war es seltsam still geworden. Hatte sie nur geträumt, oder war sie von ihrem eigenen Schreien aufgewacht? Sie versuchte sich zu erinnern, ob, und wenn ja, was sie geträumt hatte. Ein kindliches Wimmern beantwortete ihre Frage. Sie stand auf, ohne das Licht anzuknipsen, zog sich ihren Frotteebademantel, der an vertrauter Stelle hing, über, und ging ins Kinderzimmer.
    » Du hast nur schlecht geträumt, es ist alles in Ordnung.« Schweißperlen sammelten sich auf der Stirn des verängstigten Jungen. Sie wischte diese ab, setzte sich zu ihm ans Bett und nahm ihn in den Arm.
    » Mama, sind sie noch da?«, flüsterte er in ihren Bademantel.
    » Wer ist noch da, Tom?«
    » Na, die Klonkrieger, da«, Tom zeigte in Richtung des Fensters, »hinter dem Vorhang, die Schatten.«
    Dieser Starwars-Quatsch muss aufhören . Habe ich doch gleich gesagt, dass Tom dafür noch viel zu klein ist. Ihm diesen Mist schenken, und jetzt wacht er nicht einmal auf, wenn sein Sohn schreit, typisch Mann!
    Es gelang ihr schließlich , ihn zu überzeugen, dass kein Angriff der Klonkrieger unmittelbar bevorstand und sie nicht von der dunklen Seite der Macht verführt worden war.
    Auf dem Weg zurück ins Bett stolperte sie über Pauls Hausschuhe, die quer im Weg lagen.
    » Scheiße!«
    » Was machst denn du für 'n Lärm?«, nuschelte Paul verschlafen.
    Wiebke schüttelte im Dunkeln nur mit dem Kopf.
    »Sorry, dass wir dich gestört haben, schlaf einfach weiter.« Ihre Antwort wurde bloß mit einem Schnarchen quittiert.
    Na toll, die E inzige, die jetzt nicht mehr schlafen kann, bin ich, oder wie?
    Wiebke wälzte sich unzählige Male hin und her. Als sie schließlich doch noch einschlief, dauerte es nicht lange, bis der Wecker erbarmungslos und eintönig piepte.
     
    ***
     
    Alle Mitglieder der Sonderkommission versammelten sich im großen

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