Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
Vom Netzwerk:
ihrer Garderobe. Ohne zu zögern marschierte sie ins Bad und ließ Badewasser ein, nahm ein Fläschchen aus dem Schrank, roch an dem verführerischen Vanilleduft und kippte einen Teil des Inhalts in die Wanne.
    Sie nahm das Telefon aus seiner Ladestation und wählte das H für ‚Hallodri‘ im elektronischen Telefonverzeichnis aus und betätigte die grüne Taste.
    » Mein Sonnenschein«, so konnte er wenigstens nicht durcheinanderkommen, wenn er alle Damen so begrüßte, »mit dir habe ich ja gar nicht gerechnet. Ich bin gerade in der Wallstraße...«
    » Sei in 15 Minuten in meiner Wohnung.«
    » Du, das passt mir aber...«
    » Bist du nicht da, wirst du mich nie wiedersehen, und sei pünktlich!« Sie legte auf, ohne seine Antwort abzuwarten, und war sich sicher, nach ihrem letzten erotischen Treffen würde er ganz bestimmt pünktlich sein.
    ***
    Nachdem sie Henning Werdemann mehr als drei Stunden vernommen hatten, hatten sie Paul nach Hause geschickt. Lisbeth und Frank Albers würden alleine weitermachen. Je länger die Vernehmung gedauert hatte, desto mehr gab der treue Vereinsvasall über seinen Präsidenten preis. Der feine Herr Oberstaatsanwalt bewegte sich haarscharf am Rande der Legalität, was die Veranstaltungen des ‚Club Leonardos‘ anging. Sogar Koks in geringen Mengen sollte konsumiert worden sein. Wer das Zeug besorgte, wollte Herr Werdemann nicht sagen. Was sie bisher herausgefunden hatten, würde sowohl die Sitte, gerade wenn sich herausstellen sollte, dass die Damen nicht freiwillig dort waren, als auch die Kollegen von der Drogenfahndung interessieren. Aber es fehlte die Verbindung zu den beiden Todesopfern.
     
    ***
     
    Sie zündete ein paar Kerzen an und hatte sich gerade in die die wohlig warme Wanne mit knisterndem Schaum gelegt, als ihre Türklingel schellte. Nur mit einem eilig umgeschlungenen Handtuch schritt sie zur Wohnungstür, betätigte den Öffner für die Haustür und öffnete ihre Wohnungstür einen Spalt.
    Während sie schn ell zurück ins Bad wollte, schlug sie sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    Du blöde Kuh hast ja noch nicht mal gefragt, wer da ist? Aber wer sollte es auch schon sein, wenn nichts Ansgar 'Hallodri' Brinkmann?
    Noch bescheuerte r kam sie sich vor, als sie ihre Dienstwaffe mit ins Bad nahm. Sicher ist sicher, falls er es doch nicht ist. Wenn er das rumerzählt, wird ihm das eh keiner glauben. Sie hörte, wie die Wohnungstür leise zugemacht wurde, als wollte jemand so wenig Geräusche wie möglich machen. Dann dauerte es ungewöhnlich lange, bis der Besucher die wenigen Meter zum Bad zurückgelegt hatte.
    Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen , und ein dunkel gekleideter Mann mit einer schwarzen Motorradhaube stand vor ihr. Sie richtete die Waffe auf ihn und schrie:
    » Sofort runter mit der Maske!« Verstört zog Ansgar langsam die Mütze vom Kopf.
    » Ey, das, das«, stotterte er, «war echt nur Spaß, ich dachte, du könntest mich als bösen Buben bestrafen.«
    Sie stand auf. Ihr Körper war mehr oder weniger gleichmäßig mit Schaum bedeckt , und ihr gefiel es, welche Wirkung sie bei ihm erzielte.
    » Reichst du mir mal bitte das Handtuch. Ach, und den Mund kannst du dabei gerne wieder zumachen.« Stumm tat er genau das, was sie wollte.
    » Kannst du gut massieren? Mein Nacken ist total verspannt.« In seinem Gesicht sah sie Verwunderung, und er antwortete zeitverzögert, als müsste sein Gehirn ihre Aufforderung in eine ihm verständliche Sprache übersetzen.
    » Äh, ja, ich kann gut massieren, sehr gut sogar.« Am liebsten hätte sie ihm einen Waschlappen in die Hand gedrückt, damit er den Sabber abwischen konnte. Das wäre jedoch zu frech gewesen, fand sie. Im Vorbeigehen roch sie an ihm. Wenn der nur nicht so endzeitgeil riechen würde. In ihrem Kopf spukten wieder zwei unterschiedliche Stimmen herum: Ein Engel und ein Teufel. Der Engel meinte es gut mit ihr und riet ihr dringend, so einen Hallodri, der sich von Frau zu Frau, von Schlafzimmer zu Schlafzimmer hangelte, umgehend und grußlos vor die Tür zu setzen. Der Teufel hielt munter dagegen: Der begehrt dich, du willst dich doch auch mal wieder als vollwertige Frau fühlen, oder? Und seien wir doch mal ehrlich, er sieht klasse aus, und er riecht fantastisch. Du wärst doch bescheuert, wenn du so einen vor die Tür setzt. Und wir wollen ihn doch sowieso nicht heiraten. Die Engelsstimme schmollte: Also ein ehrlicher Typ, der nicht so viele Frauen am Start hat und der uns liebt, wäre mir

Weitere Kostenlose Bücher