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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Schuss gehört hatte. Sachsens Vermutung schien zu stimmen.
    »Herzlichen Dank, Frau Kollegin«, sagte Thomas und beendete das Gespräch mit der umständlichen Frau Bäcklund.
    Er legte sein Handy auf den brütend heißen Beifahrersitz und überlegte, wie viele registrierte Besitzer eines Marlin-Gewehrs es in Schweden wohl gab.
    Fünfhundert? Tausend? Es sollte kein Problem sein, das anhand des zentralen Waffenregisters festzustellen.
    Eine Aufgabe, die schnellstmöglich erledigt werden musste.

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Kapitel 27
    Henrik pfiff gut gelaunt vor sich hin, während er die Fischernetze nach dem morgendlichen Fang säuberte. Vier Barsche, ein schöner Steinbutt und fünf Flundern. Nicht schlecht.
    Jetzt stand er unten am Wasser, wo die Netze auf den hohen Gestellen entlang des Stegs aufgehängt waren. Er nahm sie herunter und legte sie vorsichtig zusammen, damit sie sich nicht verhedderten. Verhedderte Netze waren das Schlimmste, was es gab, vor allem, wenn man schon draußen auf dem Meer war und es erst beim Auswerfen feststellte.
    Er öffnete die Tür des Geräteschuppens, der genau dort stand, wo der Bootssteg an Land stieß. Das falunrote Häuschen war knapp zwei Meter lang und nur anderhalb Meter breit, aber ziemlich hoch und bot genug Platz für Netze und Gerätschaften. Alles war fein säuberlich an schwarzen Eisenhaken aufgehängt.
    Zum Winter verstauten sie auch noch alle Gartenmöbel und Fahrräder in dem Schuppen, nach einem System, das darin bestand, den verfügbaren Platz möglichst geschickt auszunutzen.
    Nachdem Henrik die Netze an ihre Haken gehängt hatte, schloss er die Schuppentür hinter sich und ging zurück auf den Steg. Vor der Luke, unter der sich der Fischkäfig befand, blieb er stehen. Der Fischkäfig war ein Hohlraum in einem der alten Steinpfeiler, auf denen der Steg ruhte. Dort konnte der gefangene Fisch noch einige Tage aufbewahrt werden, so war er ganz frisch, wenn er auf den Teller kam.
    Henrik griff sich die Barsche und setzte drei davon in einen Eimer mit Wasser. Den Vierten legte er auf den provisorischen Ausnehmtisch, den er selbst gezimmert hatte. Die Sonne brannte schon heiß und er spürte, wie ihm der Schweiß über den Rücken lief. Wenn er hier fertig war, würde es herrlich sein, noch einmal kurz unterzutauchen.
    Adam und Simon waren voller Eifer dabei, vom Steg ins Wasser zu springen. Sie hatten am Morgen mitkommen dürfen, um die Netze aufzunehmen.
    »Arschbombeeee!«, schrie Adam und hopste mit angezogenen Knien wie ein kleiner Ball ins Wasser. Es gab eine Riesenfontäne, und sein Bruder quiekte vor Lachen.
    Henrik setzte einen tiefen Schnitt über das Genick des Barsches, sodass der Kopf fast ganz abgetrennt wurde. Dann stach er das Messer in die Analöffnung und öffnete den Bauch mit einem langen Schnitt zwischen den orangefarbenen Flossen hindurch bis zu den Kiemen. Mit sicherer Hand führte er das Messer flach zu beiden Seiten des Rückgrats entlang, bis die Filets freilagen. Er entfernte die spitzen Brustgräten, löste zum Schluss das Fleisch von der Hautseite und zog die kleinen aufragenden Gräten in der Mitte der Filets heraus. Diese Prozedur nannten die Schärenbewohner »dem Barsch die Hosen ausziehen«.
    »Na bitte«, sagte er zufrieden und betrachtete das Ergebnis seiner Arbeit. »So ein feines Essen haben sie nicht mal im Königsschloss.«
    Er pfiff einen ABBA – Song vor sich hin, während er sich bückte und den nächsten Barsch aus dem Wasser nahm. Die Fischabfälle legte er beiseite. Daran konnten sich später die Möwen gütlich tun. Das war immer ein ordentliches Spektakel, und die Jungs liebten es, dabei zuzusehen.
    Während er den zweiten Fisch filetierte, gab er in Gedanken das Geld aus, das ihnen der Verkauf der Brand’schen Villa einbringen würde. Henrik lachte in sich hinein. Es war einfach fantastisch, wie ein Lottogewinn oder noch besser.
    Sein Gehalt war nicht schlecht. Als Radiologe in einem der größten Krankenhäuser Schwedens verdiente er bedeutend mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung. Mehr, als viele Familien insgesamt im Monat hatten. Aber mit denen verglich er sich auch nicht.
    Stattdessen schielte er auf seine Jugendfreunde, die zur Handelshochschule gegangen und später Börsenmakler geworden waren oder in Kapitalgesellschaften arbeiteten, in denen es Bonuszahlungen in Millionenhöhe auf die Angestellten herabregnete. Das wurde jedes Mal in aller Deutlichkeit klar, wenn er sich mit ihnen auf ein Bier zusammensetzte oder sie bei

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