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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Gesichtsausdruck.
    »Ich auch«, seufzte Carina.
    »Erzähl mehr über die Kreditkarte«, mahnte Thomas.
    Carina hielt die vergrößerte Fotokopie einer grauen Plastikkarte hoch.
    »Kreditkarten bekommt man normalerweise durch seine Hausbank. Sie sind entweder an ein bestimmtes Konto gebunden, von dem die Beträge direkt abgezogen werden, wenn man einkauft, oder man bekommt monatlich eine Gesamtrechnung über die Kartenumsätze.«
    »Ja, ja«, sagte Erik ungeduldig. »Wir wissen alle, wie Kreditkarten funktionieren.«
    »Moment«, sagte Carina. »Ich bin noch nicht fertig. Bei einer schwedischen Kredit- oder Geldkarte muss die ausstellende Bank die Schulden oder Guthaben jedes Jahr an das Finanzamt melden. Das taucht dann auf dem Steuererklärungsvordruck auf.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass Julianders Kreditkarte nicht von einer schwedischen Bank stammt«, sagte Thomas.
    »Genau«, erwiderte Carina und strahlte übers ganze Gesicht. Dasstundenlange Surfen und Suchen im Internet machte sich jetzt bezahlt. Sie fühlte sich wie eine voll ausgebildete Polizistin.
    Dass Thomas ihr gegenüber in den letzten Wochen zunehmend kühler geworden war, hatte sie verunsichert. Aber sie hatte ihren Ärger hinuntergeschluckt und beschlossen, ihm zu beweisen, was in ihr steckte. Sie würde ihm durch ernsthafte Polizeiarbeit imponieren, damit er sie wieder mit denselben bewundernden Blicken ansah wie letzten Sommer.
    Sie war so verliebt in ihn, dass es wehtat, und sie sehnte sich jede Sekunde des Tages nach ihm. Ein ganzes Jahr lang hatte sie akzeptiert, dass ihre Beziehung vor den Kollegen im Dienst geheim bleiben sollte. Aber sie war nicht bereit, sich heimlich abservieren zu lassen.
    Sie war überhaupt nicht bereit, auf ihn zu verzichten.
    »Die Sache verhält sich so«, sagte sie und blickte in die Runde. »Wenn jemand eine ausländische Kreditkarte benutzt, hat er in der Regel auch ein Konto bei einer ausländischen Bank. In diesem Fall in einem Land außerhalb der EU , das die Einkünfte schwedischer Staatsangehöriger nicht offenlegt.«
    »Wir reden also von Schwarzgeld«, sagte Margit und beugte sich interessiert vor. Sie stützte das Kinn auf die Hände und dachte nach. »Geld im Ausland, das in Schweden nicht versteuert wird?«
    Carina nickte eifrig.
    »Wenn er schlau war, und das war er sicher, hat er die Karte vermutlich nur für Barabhebungen benutzt«, fuhr Carina fort. »Dann lässt sich nicht verfolgen, was wann wo gekauft wurde. Das ist so gut wie unmöglich.«
    »Jetzt wissen wir also, wo der Herr Anwalt seine Scheinchen gebunkert hat«, sagte Thomas. »Kann man davon ausgehen, dass er die Karte benutzt hat, um sein teures neues Boot zu kaufen?«
    »Auszuschließen ist das nicht«, sagte Carina und lächelte.
    Zur Belohnung bekam sie ein warmes Lächeln zurück.
    »Das war sehr interessant«, sagte Margit mit Nachdruck. »Gute Arbeit, Carina.«
    »Ja, gut gemacht«, stimmte Thomas zu.
    Carina strahlte noch mehr.
    »Also, wie gehen wir jetzt weiter vor?«, fragte der Alte. »Wie finden wir heraus, um welche Summen es geht?«
    »Und wo sie herkommen«, sagte Margit.
    »Das weiß ich«, sagte Thomas. »Ich weiß genau, mit wem wir sprechen müssen.«

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Kapitel 40
    Sie standen vor dem kleinen Kiosk auf der Strandpromenade von Sandhamn. Nora hatte gerade zwei große Eistüten für Simon und Adam bezahlt. Drei Kugeln für jeden. Simon hatte sich Schokolade, Erdbeer und Vanille ausgesucht. Adam, der ein bisschen wagemutiger war, hatte Blaubeer, Melone und Karamellkrokant genommen.
    Oben auf jede Eistüte hatte die Verkäuferin eine knallrosa Geleehimbeere gesetzt. Das sah so gut aus, dass Nora ihr Portemonnaie noch einmal hervorholte und für sich selbst auch ein kleines Eis kaufte, obwohl sie als Diabetikerin besser darauf verzichten sollte.
    Es war bereits fünf Uhr nachmittags, also würde es ein spätes Abendessen geben. Schon wieder. Wie so oft im Sommer auf Sandhamn.
    Mit dem Eis in der Hand gingen sie hinunter zum Wasser und setzten sich auf eine Bank. Am langen Kai lagen die Boote dicht an dicht, und die Touristen spazierten daran vorbei und bewunderten sie. Henrik hatte eine Abendzeitung gekauft und sich sofort darin vertieft.
    Simon hatte sich kaum hingesetzt, als ihm seine Geleehimbeere in den Sand fiel. Tränen schossen ihm in die Augen, aber Nora tröstete ihn schnell damit, dass es sicher möglich war, eine neue zu bekommen. Sie ging zum Kiosk zurück und bekam tatsächlich eine neue Himbeere auf

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