Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
war.
Er dankte seinen Ahnen, zog sie zur Wand hinüber und stützte sie ab. Dann zog er seinen Beutel mit dem gestohlenen Essen heraus und öffnete ihn. Inzwischen hatte der Mensch ein, zwei Mal geblinzelt und damit begonnen, irgendetwas zu murmeln.
»Was sagen Sie da?«, fragte er, da er dachte, dass es vielleicht keine schlechte Idee war, sie zum Sprechen zu bringen.
Dieses Mal war es verständlich, wenn auch nur gerade so. »Wenn du ... einen findest, geh.«
»Einen was findest?«, fragte der Romulaner und zog ein hartes, kaltes Stück Brot aus dem wasserdichten Beutel.
»Einen Ausgang«, ächzte Crusher.
»Ich gehe nirgendwo hin«, sagte er, brach das Brot entzwei und riss ein wenig des weicheren Inneren heraus.
Da tat seine Gefangene etwas Seltsames – sie lächelte, trotz der Trockenheit und Starrheit ihrer Lippen. »Das tust du nie.«
Sie ist im Delirium, erkannte Manathas. Aber was er ihr sagte, war: »Essen Sie.« Und er beförderte das Stückchen Brot in ihren Mund.
Es war klar, dass sie es essen wollte, denn sie begann, wild zu kauen. Aber nach ein paar Sekunden gab sie auf und spuckte das Brot wieder aus.
»Was ist los?«, fragte er.
»Wasser ...«, flüsterte sie.
Manathas runzelte die Stirn. Es gab draußen eine Menge davon in Form von Schnee, sowohl am Boden als auch in der Luft. Aber so kalt und geschwächt wie der Mensch war, hielt er es für keine gute Idee, es in ihrem Mund schmelzen zu lassen.
»Nur einen Augenblick«, sagte er.
Dann leerte er seinen Beutel, nahm ihn mit hinaus, packte ihn halbvoll mit Schnee und kehrte zurück. Aber bevor er ihn Crusher reichte, gab er einen nadelfeinen Disruptorstrahl bei schwächster Einstellung darauf ab und verwandelte den Schnee so in warmes Wasser.
»Hier«, sagte Manathas und bot seiner Gefangenen einen Schluck an.
Sie schlang es gierig hinunter, hustete es wieder aus und nahm einen neuen Schluck. Und sie hätte so weitergemacht, wenn er ihr den Beutel nicht weggezogen hätte, da er befürchtete, dass sie sich schaden würde.
»Langsam«, sagte er ihr. Dann reichte er ihr wieder das Wasser.
Dieses Mal dämpfte Crusher ihren Enthusiasmus. Als sie fertig war, hatte sie fast das gesamte Wasser im Beutel getrunken.
»Sie haben bei Ihrer Hochzeit gemäßigter getrunken«, sagte Manathas.
Sie sah ihn an, ein wenig wacher als zuvor, aber durch die Entbehrungen immer noch geschwächt. »Was ...?«
»Gar nichts«, knurrte er.
Erneut versuchte er, Crusher etwas Brot zu geben. Dieses Mal hatte er mehr Erfolg. Danach nahm er selbst etwas zu sich – gerade genug, um bei Kräften zu bleiben.
Dann drehte er seine Gefangene auf die Seite und begutachtete ihre Fesseln. Sie waren von menschlichem Blut rot gefärbt und nahezu durchgescheuert. Er hatte Glück gehabt, dass die Ärztin sie nicht vollständig durchtrennt hatte, sonst hätte er sie draußen im Schnee entdeckt anstatt im Schutz der Regierungshalle. Und dann hätte er dem Praetor ihr Ableben erklären müssen.
In diesem Moment piepte sein Kommunikationsgerät. Er zog es aus seinem Thermoanzug hervor, begab sich zum anderen Ende des Raums und sagte: »Manathas.«
»Hier spricht das Schiff, das Sie nach Hause bringen soll«, sagte eine Stimme, die der Spion nicht erkannte. Der Sprecher benutzte Worte, die nichts verraten würden, falls seine Übertragung abgehört werden sollte. »Sie haben Fracht, wenn ich richtig verstanden habe.«
Großartiges Timing, dachte Manathas. »Das ist korrekt. Wann kann ich Sie erwarten?«
»In sechs Stunden. Senden Sie mir ein Signal auf dieser Frequenz und ich werde Sie an Bord beamen. Stellen Sie aber sicher, dass Sie sich an einem geeigneten Ort befinden. Die magnetischen Felder auf Kevratas ...«
»Ich weiß«, sagte der Spion, der diese Unterhaltung so kurz wie möglich halten wollte.
»Natürlich. Also bis in sechs Stunden.« Einen Moment später war die Verbindung unterbrochen.
Manathas steckte das Kommunikationsgerät wieder zurück in seinen Thermoanzug. Obwohl es einen Augenblick lang schlecht ausgesehen hatte, war nun wieder alles in Ordnung.
Es würde nicht schwierig werden, einen geeigneten Ort zum Beamen zu finden; er hatte sie bereits alle heimlich mit Selas Instrumenten ausfindig gemacht und in seinem Kopf eine Landkarte davon angefertigt. Allerdings würde es eine gänzlich andere Sache sein, Crusher zu einem dieser Orte zu schaffen.
Schließlich würden Selas Männer nach zwei Flüchtlingen suchen, einem Romulaner und einem Menschen.
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