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Tod in Bordeaux

Tod in Bordeaux

Titel: Tod in Bordeaux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Grote
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hier was zu sagen hatten, sind endgültig vorbei.»
    «Dabei hätten Sie bestimmt den idealen Kollaborateur abgegeben.»
    «Ich muss mir solche Unverschämtheiten nicht anhören, Sie ... boche!»
    «Bitte, Monsieur Fleury, gehen Sie, es hat keinen Sinn, weiterzudiskutieren.» Caroline blieb noch verbindlich. «Ich verkaufe nicht, und wenn Sie noch so viel bieten. Das hier ist mein Zuhause. Begreifen Sie das endlich!»
    «Wie kann man nur so dumm sein. Der da hat Sie aufgehetzt.» Fleury mache eine wegwerfende Geste in Richtung Martin.
    «Sie kümmern sich um Ihr Geld und wir uns um unseren Wein, in Ordnung? Und jetzt verlassen Sie mein Haus, auf der Stelle!» Sogar Caroline verlor jetzt die Geduld.
    «Das schaffen Sie nie, das wird nie was, dafür werde ich sorgen. Und schon gar nicht mit diesem ... Weinhändler. Mit seinem Geschäft ist er zu nichts gekommen, jetzt versucht er es auf die Tour.»
    «Wer hat Ihnen denn das geflüstert, Fleury?» Drohend ging Martin auf ihn zu. «Ihr feiner Freund Garenne, der mit den dummen Sprüchen? Encore un, que les boches n‘auront pas? - oder der schmierige Korse?» Die Formulierung, die Fleury benutzt hatte, klang zwar eher nach Carolines Mutter, aber das war Martin in diesem Moment egal. «Dann haben Sie die Schläger geschickt, damit Sie ungestört abräumen und sich den Besitz von Madame Latroye unter den Nagel reißen können, und den Pechant gleich mit. Wen hetzen Sie uns als Nächstes auf den Hals? Brandstifter? Vor dem Einbruch hier haben Sie und Garenne auch nicht zurückgeschreckt. Wer hat den Auftrag gegeben, Gaston umzubringen - Sie oder er?»
    «Sie sind ja völlig wahnsinnig, Sie brauchen einen Arzt. Ich bin kein Verbrecher. Das muss ich mir nicht anhören.»
    «Dann hauen Sie endlich ab. Sie sind nicht willkommen, haben Sie das nicht begriffen?»
    Fleury wandte sich fast flehend wieder an Caroline: «Wir verstehen uns doch gut, Madame, wir waren uns einig, bis dieser Herr ... kam. Ihre Mutter, diese reizende Dame, hat auch diesen geschäftlichen Weitblick wie Sie ...»
    «Wir waren uns überhaupt nicht einig, Monsieur!»
    Martin reichte es, er ging auf Fleury los. «Verschwinde, du Arschloch.» Er packte Fleury am Revers und stieß ihn zurück. «Vergiss deinen Koffer nicht!»
    «Madame, sagen Sie diesem ... diesem ... Irren, dass er seine Hände wegnehmen soll...»
    Caroline konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, die Kinder standen im Türrahmen und sahen erschrocken und gebannt zu.
    Martin machte einen Schritt in Richtung Fleury und hob drohend die Hand. «Verschwinde!»
    Fleury wich zurück, den Aktenkoffer gegen die Brust gepresst. «Das wird Ihnen Leid tun, Monsieur. Das lässt sich ein Fleury nicht bieten.»
    «Was soll das heißen? Beim nächsten Mord geben Sie sich nicht mehr so viel Mühe wie bei LaCroix, da wird dann gleich zugestochen, wie bei dem Algerier in Marseille? Raus!» Martin stieß Fleury vor die Brust, sodass er rückwärts durch den Flur stolperte.
    «Wir haben es nicht nötig, Killer zu bestellen! Das wird ihnen Leid tun, Bongers.»
    «Du wiederholst dich, Fleury. Klar, Leute wie du machen sich selbst nicht die Finger schmutzig. Lass dich hier nie wieder blicken, du Aasgeier.» Martin bugsierte Fleury aus dem Haus und griff nach einem Erdbrocken. Fleury rannte zu seinem Wagen, riss die Tür auf, Martin warf und traf die Fahrertür von innen. Der Brocken platzte, Fleury startete, die Räder drehten durch, Kies spritzte, und Martin riss schützend die Arme vors Gesicht, um nicht von den Steingeschossen getroffen zu werden. Schlingernd raste der Wagen in Richtung Saint-Émilion.
    «Ich habe vollständig die Nerven verloren.» Schnaufend saß Martin auf einem Küchenstuhl und fuhr sich mit zitternden Fingern durchs Haar, während Caroline ihm einen Schnaps eingoss.
    «Ich fand das toll», sagte Daniel, der Martin stolz den Arm um die Schulter gelegt hatte. «Dem hast du es richtig gegeben.»
    «Ich fand das doof», kommentierte Simone. «Der Mann hat dir nichts getan. Du bist gleich auf ihn losgegangen. Du hast mir richtig Angst gemacht.»
    Martin stand auf und nahm sie in den Arm.
    Caroline betrachtete ihn befremdet. «So wütend habe ich dich noch nie erlebt, Martin. Was ist mit dir los, wieso hat Fleury dich so in Rage gebracht?»
    «Ich habe eine höllische Wut auf die ganze Dreckbande. Lass uns später darüber reden - wenn die Kinder im Bett sind», fügte er leise hinzu.
    Sie mussten ziemlich lange warten, bis es so weit war, denn

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