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Tod in Bordeaux

Tod in Bordeaux

Titel: Tod in Bordeaux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Grote
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Monsieur Jérômes mit angsterfüllter Stimme, riss die Arme hoch und wich entsetzt zurück. «Martin, nicht...»
    Mit einem lauten Seufzer ließ Martin das Paddel sinken. «Mein Gott, Monsieur Jérômes! Fast hätte ich Sie erschlagen. Wie können Sie hier so reinschleichen? Ich dachte ... Was ist mit Ihnen? Sie sind ja ganz blass. Kommen Sie, setzen Sie sich.» Martin packte das schlechte Gewissen, und er führte den schlotternden Nachbarn zu einer Kiste. Monsieur Jérômes ließ sich nieder, atmete schwer und brauchte eine Weile, bis er sich beruhigt hatte.
    «Wirklich, ich habe gedacht, Sie knallen mir das Ding auf den Kopf, so, wie Sie aus dem Dunkel gesprungen sind. Geben Sie mir ein Glas Wasser, bitte, nein, Wein, der hilft besser.»
    Er lehnte sich zurück und atmete laut und heftig, während Martin eine Flasche entkorkte.
    «Ein bisschen durchgeknallt sind Sie schon, Martin -ich nehme an, in Ihrer Generation benutzt man das Wort. Ich habe zwar Ihren Wagen gesehen, dachte aber nicht, dass Sie schon so früh arbeiten. Es ist erst sieben. Ich glaubte, Sie seien ein Einbrecher.»
    «Wie kommen Sie darauf?»
    «In den letzten Tagen hat vorn an der Einfahrt ein- oder zweimal ein Wagen gehalten; Unbekannte haben nach Gaston gefragt. Es kann ein Trick gewesen sein, um rauszukriegen, ob jemand aufpasst. Sie haben uns mit der Mordgeschichte einen ziemlichen Schrecken eingejagt. Seitdem ist nichts mehr wie vorher. Mir ist eben fast das Herz stehen geblieben.»
    «Das wollte ich nicht, ich hatte selbst Angst. Warum haben Sie nicht geklopft?
    «Na, ich hätte ihn überraschen können.»
    «Und womit? Die hätten Sie niedergeschlagen. Wir müssen alle vorsichtig sein. Die Angelegenheit ist mittlerweile ziemlich kompliziert. Ich weiß jetzt mehr.» Martin wurde bewusst, dass der Eifer ihn packte, und versuchte, sachlich zu bleiben. «Der Fahrer des Gabelstaplers, der für Gastons Tod verantwortlich ist, ist selbst ermordet worden, erstochen, wahrscheinlich, damit er den Auftraggeber nicht verrät. Und mich hat man vorletzte Woche überfallen.»
    «Davon hat Charlotte mir kein Wort gesagt, nur dass Sie vorgestern in Paris gewesen sind und sie getroffen haben. Und wer hat Sie überfallen?» Monsieur Jérômes wollte mehr wissen.
    Martin zuckte mit den Achseln. «Keine Ahnung, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es waren zwei Franzosen. Gesprochen hat nur einer, die Stimme habe ich nicht erkannt; er hat mir das Messer in die Nieren gebohrt, mir fast das Trommelfell zerschlagen und mir ins Gesicht getreten. Alles ging rasend schnell, ich konnte mich gar nicht wehren. Sie wollten Gastons Notizen, darauf waren sie scharf.»
    Monsieur Jérômes war entsetzt. «Weshalb haben Sie mir bei unseren Telefongesprächen nichts davon gesagt?»
    «Ich wollte Sie nicht beunruhigen.»
    «Die Kladden sind weg?»
    «Ja, aber ich habe Kopien davon gemacht.»
    «Gott sei Dank. Wer außer uns wusste davon?»
    Martin wollte nicht länger an diese grauenvolle Nacht denken. Vielleicht konnte er sie hier beim Weinmachen vergessen. Darauf musste er sich konzentrieren. Die Gärung verlief wie geplant. In einer Woche konnten sie mit dem Ausbau des Weins beginnen und das Umfüllen in die Eichenfässer vorbereiten. Gaston hatte die kleinen Barriques wie immer bei derselben Tonnelerie in Allier gekauft, sie verwendete das feinporigste Holz.
    Martin nahm den Schlauch und stieg wieder auf die Leiter. «Lassen Sie uns arbeiten, das lenkt ab. Würden Sie bitte die Pumpe anschließen? Da drüben ist die Steckdose. Ach, Entschuldigung, ich habe ganz vergessen, dass Sie das jeden Tag gemacht haben, und ich platze einfach so rein. Hervorragend übrigens, der Wein bekommt Klasse. Und alles blitzt hier ...»
    «Das ist schließlich mein Beruf.»
    «Und ich weiß gar nicht mehr, was ich für einen habe. Ich rase hin und her, Sie und ich machen Gastons Arbeit, ich erledige die Aufgabe der Polizei, und meine Mitarbeiterin macht das, was eigentlich ich tun sollte. Was haben Sie mich eben gefragt?»
    «Wer von den Kladden wusste», wiederholte Monsieur Jérômes und blickte dabei drein, als würde er sich um Martins Geisteszustand Sorgen machen.
    «Na, Sie - und Charlotte wussten davon, Ihre Frau, Caroline und meine Ex-Freundin, Petra. Sie hat es bei Tisch herausposaunt, auf Grandville, Garenne hat es gehört, er saß daneben, und alle anderen, wenn sie aufgepasst haben. Ich habe mich schwarz geärgert, weil Petra ihre blöde Klappe nicht halten konnte. Seit der

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