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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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vier Kriegern begleitet. Das Gesicht des siebenten Mannes blieb undeutlich. Als sie Finguine zuletzt sah, hatte sein Trupp nur aus sechs Mann bestanden.
    »Adag«, flüsterte sie dem Jungen zu, »geh mal runter und frag, was sie wollen. Antworte ihnen ehrlich, aber sage ihnen auf keinen Fall, daß wir hier sind. Schwörst du das auf Leben und Tod?«
    Der Junge nickte und ging gehorsam los.
    Sie kehrte zum Fenster zurück und spähte durch den Spalt des Vorhangs hinunter. Sie hörte, wie ihr Vetter Finguine sagte: »Es ist klar, daß sie nicht hier sind, Solam. Es lohnt sich nicht, den Gastwirt zu wecken.«
    »Besser, man vergewissert sich, als daß man von einer Vermutung ausgeht, die falsch sein kann«, erwiderte der Anwalt der Uí Fidgente.
    »Na gut.« Er wandte sich an einen seiner Männer. »Hol den Gastwirt und . . . nein, warte, da kommt jemand.«
    Adag kam aus dem Stall heraus, und Fidelma sah, wie er sich den Reitern näherte.
    »Kann ich euch helfen, Lords?« fragte er mit vor Stolz hoher Stimme.
    »Wer bist du denn, mein Junge?« wollte Solam wissen.
    »Ich bin Adag, der Sohn des Gastwirts hier.«
    Eadulf richtete sich auf seiner Matratze auf.
    »Was ist . . .?« fragte er.
    Fidelma legte rasch den Finger an die Lippen. Als sie wieder aus dem Fenster schaute, sah sie, wie der Junge auf die Straße nach Cashel zeigte.
    »Du hast uns sehr geholfen, Junge«, sagte Finguine. »Hier, das ist für dich!«
    Eine Münze blinkte in der Luft.
    Adag fing sie geschickt auf.
    Finguine stieß seinem Pferd die Sporen in die Weichen, und der ganze Trupp trabte vom Hof und in Richtung Cashel davon. Erst da erfaßte Fidelmas Blick im Lampenlicht für einen Moment das Gesicht des siebenten Reiters. Es war Nion, der
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von Imleach.
    Fidelma zog den Vorhang zu und seufzte tief auf.
    »Was geht denn vor?« wollte Eadulf wissen.
    Sie schaute auf den schlafenden Bruder Mochta und dann zur Treppe, die Adag mit strahlendem Gesicht heraufgestürmt kam.
    »Sie sind nach Cashel losgeritten, Schwester«, verkündete er atemlos.
    »Was wollten sie denn?«
    »Sie wollten wissen, ob sich diese Nacht jemand im Gasthaus aufhalte. Ich hab ihnen gesagt, es wären ein paar Männer mit Wagen dagewesen, die nach Cashel weitergefahren sind. Von dir und deinen Freunden hab ich nichts gesagt. Die Reiter bedankten sich und ritten in Richtung Cashel weiter. Sie interessierten sich anscheinend sehr für die Wagen.«
    Eadulf schaute verwundert zwischen ihr und dem Jungen hin und her.
    »Die Reiter waren Finguine und Solam«, erläuterte Fidelma langsam. »Und Nion war bei ihnen.«

KAPITEL 20
    Die Reise vom Brunnen von Ara bis nach Cashel verlief ohne Zwischenfälle. Überraschenderweise bewachten keine Krieger mehr die Brücke über den Fluß Suir an der kleinen Gabelung von Gabhailín, wo Fidelma und Eadulf vor wenigen Tagen auf dem Hinweg der Übergang verwehrt worden war. Fidelma meinte, es sei logisch, daß Gionga seine Krieger abgezogen hätte, als er erfuhr, daß Fidelma Imleach erreicht hatte.
    Es war Eadulf, der das Problem ansprach, das Fidelma seit dem Aufbruch aus Aonas Gasthaus am meisten beschäftigte.
    »Ist es klug, Bruder Mochta nach Cashel zu schaffen?« fragte er. »Dort könnten die verschiedensten Gefahren auf ihn lauern, und es dauert noch mehrere Tage, bis die Brehons zur Verhandlung zusammentreten.«
    Bruder Mochta fühlte sich nach der Nachtruhe etwas besser, seine Wunden schmerzten weniger.
    »Unter den Brüdern in Cashel kann mir doch nichts passieren«, meinte er.
    »Ich sähe es lieber, wenn erst im letzten Moment bekannt wird, daß du und das Reliquiar sich in Cashel befinden«, erklärte Fidelma. »Es gibt einen kaum benutzten Weg, der uns an den Rand der Stadt zu einem Haus führt, wo eine Freundinvon mir wohnt. Bei ihr kann Mochta bis zum Tag der Verhandlung bleiben.«
    »In der Stadt selbst?« wandte Eadulf ein. »Ist das günstig?«
    Er spielte auf die Tatsache an, daß die Leute in den Städten kaum jemals ihre Türen verriegelten und in den Nachbarhäusern ständig aus und ein gingen. Städte bestanden zumeist aus den Wohnstätten von Großfamilien. Niemand dort hatte Scheu vor Fremden.
    »Mach dir keine Sorgen«, erwiderte Fidelma. »Meine Freundin gehört nicht zu denen, die häufig Gäste haben.«
    »Ich denke, ihr macht euch die ganze Mühe umsonst«, sagte Bruder Mochta. »Wer sollte mir denn im Königspalast von Cashel etwas tun?«
    Fidelma zog die Mundwinkel herab. »Genau das müssen wir

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