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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Leiche Creds fort und zwei andere die Bruder Daigs.« Er lächelte freudlos. »Das letzte, an was ich mich erinnere, war das Gejammere des Kaufmanns, der sich mit Bruder Bardán zankte.«
    »Des Kaufmanns? Meinst du Samradán?« fragte Fidelmaschnell. »War er zu der Zeit im Hof? Er hatte sich doch mit den Frauen der Abtei in den Kapellengewölben versteckt?«
    »Nein. Ich bin sicher, daß er im Hof war und sich mit Bruder Bardán stritt. Er verlangte etwas. Schutz, glaube ich. Mir fällt ein, daß Bruder Bardán ihn anschrie, er solle selbst für sich sorgen, denn hier lägen Tote und Sterbende herum. Ich fürchte, der Kaufmann ist ein eigensüchtiger Mensch.«
    »Er solle für sich selbst sorgen, denn es lägen Tote und Sterbende dort? Waren das Bardáns Worte?«
    »Ja. Genau das sagte er, Fidelma.«
    »Du wurdest also als letzter vom Hof weggebracht?«
    »Mit Ausnahme des Räubers«, ergänzte Bruder Madagan.
    »Nun, es freut uns, daß es dir wieder besser geht, Bruder Madagan.« Fidelma erhob sich, und Bruder Madagan folgte zögernd ihrem Beispiel.
    »Schwester Scothnat meint, der Überfall wurde von den Uí Fidgente verübt. Stimmt das?«
    »Das wissen wir noch nicht«, stellte Fidelma richtig. »Bis her ist es nur ein Verdacht, der ihnen das anlastet.«
    Bruder Madagan seufzte.
    »Wir müssen unseren Feinden mißtrauen. Das ist unser einziger Schutz gegen Betrug und Verrat.«
    »Mißtrauen erweckt neues Mißtrauen, Bruder Madagan«, erwiderte Fidelma. »Wenn du dem Mißtrauen Einlaß in dein Herz gewährst, läßt du alles Vertrauen daraus entweichen.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Bruder Madagan. »Wir dürfen zwar unser Vertrauen auf Gott setzen, doch wir sollten dafür sorgen, daß unser Pferd nachts gut angebunden ist. Ich frage nur deshalb, weil hier ein Uí Fidgente angekommen ist. Er gefällt mir nicht. Er sagt, er sei ein
dálaigh

    »Ich weiß. Er ist wirklich einer, Bruder Madagan. Er heißtSolam und reist nach Cashel, um seinen Fürsten dort vor den Brehons zu vertreten. Ich soll dort gegen ihn plädieren.«
    »Tatsächlich?« Bruder Madagan schien noch etwas sagen zu wollen, doch dann lächelte er und verließ sie beinahe abrupt.
    Eadulf sah Fidelma an.
    »Bruder Bardán und Samradán waren also beide im Hof. Ich würde auf Bruder Bardán wetten; ich denke, er hat den Krieger erstochen, um den Tod seines Freundes Bruder Daig zu rächen.«
    Fidelma überdachte das einen Moment.
    »Vielleicht. Doch ich habe meine Zweifel daran. Es könnte gut sein, daß der Krieger ermordet wurde, damit er nicht enthüllen konnte, wer ihn und seine Kameraden geschickt hat. Du vergißt auch, daß der Inhalt seiner Satteltaschen verschwunden ist. Weshalb sollte Bruder Bardán sie leeren, wenn er den Krieger nur aus Rache getötet hat?«
    Eadulf stöhnte. Das hatte er wirklich beinahe vergessen.
    »Dann müssen wir Bruder Bardán finden«, sagte er. »Ich habe ihn weder beim Gottesdienst noch beim Essen gesehen.«
    Zu seiner Überraschung antwortete Fidelma: »Im Augenblick müssen wir ihn nicht befragen. Wir wissen, wo er war, als der Krieger erstochen wurde. Wir wissen, daß er Zeit und Gelegenheit hatte, es zu tun. Aber mir ist nicht klar, wie das zu allem anderen paßt, was hier geschehen ist. Bist du sicher, daß Bruder Bardán nicht zum Essen erschienen ist?«
    »Ich habe ihn jedenfalls nicht gesehen.«
    »Wir werden ihn im Auge behalten, ohne ihn zu beunruhigen.«
    »Es hat offenbar noch niemand die Überreste von Samradáns Kutscher gefunden«, stellte Eadulf mit unwillkürlichem Schaudern fest.
    »Manchmal werden die Opfer von Wölfen niemals entdeckt. Ich werde ein Gebet für die Ruhe der Seele des armen Mannes sprechen«, erwiderte Fidelma.
    Sie betraten den Kreuzgang und wollten den Hof überqueren, um zum Gästehaus zu gehen, als Eadulf plötzlich Fidelma in den Schatten zog.
    Sie wollte schon protestieren, doch Eadulf legte den Finger auf den Mund. Mit dem Kopf wies er auf den Kreuzgang auf der anderen Seite des Hofes.
    Sie schaute hinüber.
    Dort stand die kleine, blasse Gestalt Solams, des
dálaigh
der Uí Fidgente. Er sprach aufgeregt und fuchtelte mit den Armen. Sie konnte nicht erkennen, mit wem er redete, denn die andere Gestalt stand hinter einem Pfeiler. Daß es ein Mönch war, erkannte man an dem Stück Kutte, das gerade noch zu sehen war.
    »Unser Freund, der Anwalt, scheint ziemlich aufgeregt«, murmelte Eadulf.
    »Warum wohl?« überlegte Fidelma. »Können wir ungesehen näher

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