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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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die vielen Blitzlichter, die in der Dunkelheit aufgeflammt waren.
    Als er bei der Kripo angefangen hatte, gab es noch nicht diesen enormen Informationsfluss, dem sie heute begegneten. »Diese verdammte Dokumentationshölle«, wie Gotte zu stöhnen pflegte, brachte ziemlich viel Schreibtischarbeit mit sich. Claesson selbst meinte, dass derjenige, der sich darüber beklagte, dass die Polizei auf Straßen und Plätzen nicht sichtbar war, keine Ahnung hatte. Natürlich verbrachten sie, um die Arbeit nach allen Regeln der Kunst leisten zu können, auch viel Zeit am Schreibtisch und vor dem Bildschirm. In der Krankenversorgung fand, nach Meinung von Veronika, dieselbe Entwicklung statt.
    Louise Jasinski steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Ich brauche noch zehn Minuten, okay?«, sagte sie und verschwand, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Nun gut. Dann hätte er sich ja doch an den Computer setzen und ein paar Mails beantworten können, doch nun war es zu spät. Er stand auf, zog die Jacke aus und stellte sich ans Fenster. So stand er oft, weil er dabei gut nachdenken konnte. Vielleicht würde er Lerde auf die Sexualdelikte und die häusliche Gewalt ansetzen. Louise Jasinski hatte keine Kapazitäten mehr frei. Wahrscheinlich lockte Lerde dieses Ressort nicht sonderlich, aber mit einem kleinen Gehaltsaufschlag würde sich die Motivation vielleicht einstellen.
    Der Plan für heute war, die Befragung der Dorfbewohner von Hjortfors zu organisieren. Peter Berg hatte den Auftrag bekommen, Stadtpläne zu besorgen, und dann würden sie die Gegenden mit höchster Priorität aufteilen und dort von Haus zu Haus gehen.
    Er konnte wirklich nicht sagen, dass ihm Überstunden egal waren, und im Polizeiwesen war das ohnehin ein rotes Tuch, doch das ging nun mal nicht anders. Die Spuren waren nur für eine kurze Zeit frisch und die Erinnerung der Menschen ebenso. Alle Eindrücke durch die Massenmedien, zusammen mit dem allgemeinen Gerede, würden die Erinnerungen rasch beeinflussen. Und wenn man nicht hinterher mit langem Gesicht und einer halbfertigen Ermittlung dasitzen wollte, musste man jetzt mit Tempo starten.
    Auf dem Weg zum Besprechungszimmer traf er Peter Berg, und Louise Jasinski kam auch. Noch kannte er nicht alle Leute, die in Hjortfors aktiv werden sollten. Man konnte nur hoffen, dass sie Verstand und Herz beisammen hatten! Man musste schließlich nicht Sherlock Holmes sein, um zu wissen, dass ein Mordfall in einer Dorfgemeinschaft dem Ort auf lange Sicht einen Stempel verpasste. Das erwähnte er in seiner einleitenden Ansprache.
    »Geht vorsichtig, aber entschlossen vor, sonst werden euch die Türen vor der Nase zugeknallt, aber das wisst ihr ja selbst.«
    Sie würden sich durchsetzen müssen: fragen, drängen, verhören, unter Druck setzen. Das würde Hunderte von Verhören nach sich ziehen. Wahrscheinlich sogar mehr als das.
    Sie mussten aufpassen, dass es nicht so ausging wie bei Tina Rosenkvist, doch das erwähnte er besser nicht. Es war sehr ärgerlich, dass sie die Frau noch nicht gefunden hatten, obwohl sie sehr systematisch vorgegangen waren und die neuesten Methoden bei der Suche nach Vermissten angewandt hatten.
    Er legte möglichst kurz dar, was in Hjortfors geschehen war, vom Entzünden des Feuers selbst bis zu dem, was er und Lundin schon erledigt hatten und was sie noch nicht geschafft hatten. Den Anwesenden fiel es nicht schwer sich vorzustellen, was für ein Chaos unter den Einwohnern nun entstehen würde.
    »Ein verbrannter, krebskranker Rentner«, sagte er dann. »Dieser Mann hatte kaum noch lange Zeit zu leben. Die ganze Situation kommt einem doch recht unbarmherzig und absurd vor. Eine Leiche zu verbrennen, kann bedeuten, dass man sie schänden will, doch wie wir wissen, hat das meist sehr praktische Gründe: Man will sie loswerden. Lundin hier meint, dass sich biblische Assoziationen aufdrängen: › zu brennen in Gehenna ‹ oder genauer gesagt in der Hölle zu brennen«, erklärte er wie ein Lehrer, da er sich nicht sicher war, wie es um die Allgemeinbildung der Kollegen, vor allem der jüngeren unter ihnen, bestellt war.
    »Allerdings denken, wie ihr ja alle wisst, Täter nur selten auf so subtilen Ebenen, diese Art von überspannter Symbolik findet man eher in der Literatur«, fuhr er fort, weil er einfach nicht aufhören konnte, wie ein richtiger Professor zu dozieren. »Und dann noch die Bibel! Die Mehrheit der Täter kommt überhaupt nicht aus einer Gesellschaftsschicht, wo man sich noch darum

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