Tod in der Walpurgisnacht
diesem Fall zusammenhängen sollte. Auf jeden Fall gibt es da jede Menge Leute, die wissen, wie man ein Feuer legt!«
»Das sind echte Spezialisten«, schob Martin Lerde mit einem Grinsen nach und zeigte zur Abwechslung mal Humor.
»Vielleicht ist das Opfer, Johannes Skoglund, ja auch Jäger gewesen, und es gibt darüber eine Verbindung«, meinte Jasinski.
»Vielleicht hat es aber auch mit der Glashütte zu tun«, sagte Claesson. »Der Mann, der von den Bränden betroffen ist, ist ein entfernter Verwandter von einem der Gründer der Glasfabrik. Aber hier reden wir jetzt vom 19. Jahrhundert«, fügte er hinzu und war zufrieden mit sich, das, was Janne Lundin ihm auf dem Rundgang durch Hjortfors erzählt hatte, behalten zu haben. »Das prüfen wir nach. Wir sollten Skoglunds Verbindungen nach Knähult insgesamt überprüfen.«
Als Nächstes berichtete Peter Berg vom Ergebnis der forensischen Untersuchung und teilte ihnen mit, dass ein Selbstmord jetzt zu neunundneunzig Prozent ausgeschlossen werden konnte.
»Sonst säßen wir ja auch nicht hier«, entgegnete Claesson trocken.
»Nee, genau. Die Leiche war ziemlich zugerichtet. Die Verletzungen sind von Kroonas Leuten recht gut dokumentiert, aber wodurch sie verursacht wurden, ist noch reine Spekulation. Einen Bericht gibt es, sowie die Forensik fertig ist, ich denke, da muss noch einiges im Labor untersucht werden«, erklärte er und zeigte ein paar Bilder.
Das waren Farbbilder, stellte Claesson fest und wandte den Blick ab. Technik-Benny hatte auch Bilder dabei, die waren vom Feuer und vom Haus des Opfers und weitaus angenehmer anzusehen.
»Alles, was mit der Art und Weise zu tun hat, wie Skoglund ermordet wurde, unterliegt der Geheimhaltung.« Claesson erhob die Stimme nicht, sah aber einen nach dem anderen an. »Kein Wort über die Verletzungen also. Und sagt auch nichts darüber, dass wir noch nicht wissen, wie das Ganze vor sich gegangen ist, denn wir müssen ungestört daran arbeiten können. Okay?«
Im Saal wurde genickt.
»Kroona meinte, es sähe so aus, als habe man ihm etwas in den Leib gerammt, einen Spieß, einen Pfahl oder etwas anderes«, meinte Peter Berg.
»Gepfählt«, sagte Jasinski und genoss das Wort geradezu. »Das ist ja das reinste Mittelalter!«
Es trat Stille ein.
»Mehr habe ich nicht«, meinte Peter Berg.
Benny Grahn hielt einen Finger in die Luft, und Claesson nickte ihm zu.
»Es wird nicht leicht werden, am Tatort was zu finden. All die Leute, die da rumgetrampelt sind, das Löschwasser und so weiter, aber wir haben trotzdem ein paar Sachen zusammengesammelt: Zigarettenkippen, Kaugummi, leere Flaschen und Dosen. Das gibt eine Menge Arbeit, aber vielleicht finden wir irgendeine DNA oder einen Fingerabdruck«, sagte er wenig begeistert und zuckte mit den Schultern.
Er zeigte eine Reifenspur, die von dem Parkplatz vor dem Haus auf dem Grundstück des Opfers abgenommen worden war.
»Das haben wir mit Skoglunds Kiste verglichen, mit der seine Frau nach Växjö gefahren ist, und es scheinen dieselben Reifen zu sein.«
Dann hätte man es eigentlich nicht zeigen müssen, dachte Claesson etwas müde, sagte aber nichts.
»Bei der Hausdurchsuchung haben wir auch nichts Besonderes gefunden«, fuhr er fort. »Ich glaube nicht, dass er in seinem Haus ermordet worden ist. Wie wäre es, wenn man mit einer Hundestaffel die Umgebung absuchen würde?«, fragte er und wandte sich zu Claesson.
»Ist schon geplant«, meinte Claesson.
»Er kann schließlich überall in der Umgebung getötet worden sein, auf der Allmende mit dem Wald drum herum und dem Badeplatz gleich daneben«, sagte Benny Grahn und zeigte auf den Stadtplan.
Claesson nickte. »An Walpurgis hat es genieselt, aber seither war schönes Wetter. Wenn wir Glück haben, sind die Spuren nicht völlig weggewaschen«, meinte er. »Ich habe schon mit Roger von der Hundestaffel gesprochen, er kommt heute mal raus. So, uns fehlt also der Tatort und das Tatwerkzeug«, fasste Claesson zusammen.
»Und das Motiv«, ergänzte Louise Jasinski. »Wir sollten uns nachher mal hinsetzen und eine Täterbeschreibung erstellen, schließlich ist das Verhalten des Täters, wenn es nun ein Mann ist, ja von einer ziemlich starken Aussage. Jemanden zur allgemeinen Betrachtung auf ein Feuer zu legen, ist, gelinde gesagt, außergewöhnlich«, sagte sie mit Nachdruck.
»Viele Leute denken nicht nach«, sagte Claesson. »Oder sie denken sehr viel nach, aber falsch, und glauben, dass die Leiche in dem ganzen
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