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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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ihn dazu zu bringen, aufzustehen und an ihren Tisch zu kommen.
    Aber das war ihr zu mühsam. Stattdessen blätterte sie schnell durch die Zeitung, die auf dem Tisch lag. Es war das Barometer von heute, aber Lejlas Name war nicht darin zu finden.
    Nach dem Kaffeetrinken stand sie wieder auf der Straße und fragte eine Frau, ob es ein Stoffgeschäft in der Nähe gäbe. Die Frau kannte keins, doch eine andere Dame hörte die Frage und zeigte ihr den Weg.
    Sie ging Richtung Stortorget, hielt aber noch einmal vor der Buchhandlung an und erwog, hineinzugehen und ein wenig zu stöbern. Doch dann sah sie etwas weiter die Straße hinunter ein Bekleidungsgeschäft und steuerte darauf zu, um Strümpfe zu kaufen.
    Die Türen glitten auf, und sie trat zwischen die Kleiderständer mit den Frühjahrspullovern in fröhlichen Farben: Türkis, Rosa, Gelb und Orange. Sie arbeitete sich in die Abteilung mit Damenunterwäsche vor und nahm sich drei Paar Socken aus einem Korb an dem »Drei zum Preis von einem« stand.
    In der Kassenschlange stand vor ihr ein Mann, der ihr bekannt vorkam. Kam er nicht aus Hjortfors? Der Mann hatte Unterhosen, Strümpfe, ein paar Pullover und ein Paar lange Hosen auf den Tresen gelegt, dazu zwei BH s mit viel Spitze, der eine war rosa, der andere schwarz mit roten Rosetten. Die Auswahl war typisch Mann, dachte Hilda. Sie hatte schon gehört, dass Männer viel zu große Körbchengrößen auswählten, wenn sie ihren Frauen BH s schenkten. Der Kleiderhaufen auf dem Tresen war groß. Vielleicht waren das Geschenke, dachte Hilda. Oder er kaufte für jemanden ein, der krank war und nicht selbst in den Laden gehen konnte. Für eine Frau mit Größe vierzig, bemerkte sie.
    Die Verkäuferin scannte die Preisschilder ein, faltete die Kleidungsstücke zusammen und steckte sie in Tüten. Hilda betrachtete den Mann verstohlen. Ein alltägliches, aber grobes Gesicht. Er bezahlte bar, nahm seine Tüten und ging.
    Plötzlich fiel ihr ein, wo sie ihn gesehen hatte. In Oskarshamn in der Krankenhauskantine. Das musste Pär Rosenkvist sein, der Mann mit der verschwundenen Ehefrau.
    Hilda legte die Strümpfe auf den Tresen und sah dem Mann nach. Er ging durch die Glastüren und bog zum Stortorget ab. Dann hatte er also eine neue Frau, dachte sie und schlenderte wieder auf die Storgatan und dann weiter zum Stortorget. Tina Rosenkvist war vor einem knappen Jahr verschwunden.
    Von dem Platz bog sie in die Västra Skögatan ein, in der das Stoffgeschäft sein sollte. Sie fand es und ging hinein.
    Glücklicherweise hatte sie viel Zeit, um in Ruhe alle Stoffe anschauen zu können – dünne, dicke, noppige, glatte, einfarbige, gemusterte Stoffe – hier gab es alles, was das Herz begehrte. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über Stoffballen und Rollen, fühlte, streichelte und überlegte.
    Die festlichen Stoffe, die dünnen, kostbaren und schimmernden Textilien, fanden sich in einer separaten Abteilung. Schnell entdeckte sie einen phantastischen Crêpe de Chine, wickelte etwas davon von der Rolle und inspizierte den Stoff. Er war mit Sand gewaschen und hatte einen grünlichen, salbeifarbenen Ton, der perfekt zu Fresias heller Haut und dem dunklen Haar passen würde.
    Hilda nahm ihr Handy und fotografierte den Stoff. Natürlich würde das Bild die Qualität und die Nuance nicht genau wiedergeben, aber es war doch besser als nichts. Sie schickte Fresia das Bild, und die ließ wenige Minuten später von sich hören. Sie hatte ihren Patienten allein gelassen, damit er sich anziehen konnte, und war kurz in den Flur geeilt.
    »Superschön! Glaubst du, du kannst es auslegen?«, fragte sie begeistert. »Jetzt bin ich ja wirklich von ganz unten plötzlich oben auf dem Berg gelandet!«, scherzte sie.
    Hilda streckte sich. Sie sagte, es sei kein Problem, das Geld für den Stoff auszulegen. Die Wahrheit war, dass sie immer noch so sparsam lebte wie früher, als sie noch vom Studiengeld lebte und kein eigenes Einkommen hatte, aber davon sagte sie Fresia nichts.
    Die Verkäuferin maß den Stoff für ein Kleid mit Dreiviertelärmel ab, dazu ein Futter in einer ähnlichen Farbnuance. Hilda war Feuer und Flamme und wollte am liebsten gleich anfangen. Als das Handy klingelte, hatte sie Lejla und Sam schon völlig vergessen.
    »Hallo, tut mir leid, dass ich dich nicht abholen konnte«, sagte Lejla.
    Hilda hielt inne, sollte sie sauer sein?
    Aber dann merkte sie, dass sie keine Lust dazu hatte. Die Verkäuferin tippte den Preis in die Kasse, Hilda hielt

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