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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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Äußerungen über seine Zukunftspläne zu tun, ehe er zu einem Gespräch gebeten wurde. Doch obwohl er inzwischen wieder einigermaßen gut schlafen konnte, schaffte er es noch nicht, sich ausreichend auf ein solches Gespräch vorzu bereiten.
    Dann fuhr er nach Bråbo, in dieses Småland-Idyll mit roten Häusern und Höfen, mit von Steinmauern umgebenen Ackerstreifen und Bauerngärten, so wie früher. Eine altmodische Bauernlandschaft, so wie Astrid Lindgrens Bullerbü, aber dafür echt. Die Luft war sauber, das Dorf lag hoch auf dem Hügel mit schöner Aussicht. Die Dorfgemeinschaft war nicht ausgestorben, sondern wuchs vielmehr, was sicher daran lag, dass Oskarshamn nur zwanzig Kilometer entfernt war und man gut pendeln konnte.
    Lerde überlegte, ob er auf Pär Rosenkvist warten sollte, der mit seinen zwei Kindern an einer schmalen Gabelung wohnte, die sich später Richtung Bockara oder Krokshult teilte. Die Gegend hier war ihm seit den Suchaktionen des vergangenen Jahres vertraut.
    Ein paar Häuser entfernt, an der Hauptstraße, wohnte der Arzt, in dessen Haus Tina Rosenkvist von einem Fremden misshandelt worden war. Es war ziemlich offensichtlich, dass sie eine Affäre mit diesem Arzt gehabt hatte. Der Seitensprung wäre also schon ein Grund für Pär Rosenkvist gewesen, seine Ehefrau zu verprügeln, wenngleich er das auch nie zugegeben hatte. Lerde könnte heute, mit seiner eigenen Erfahrung in diesen Dingen, verstehen, wenn es mit dem guten Rosenkvist durchgegangen wäre. Was auch immer passiert war. Aber Rosenkvist stritt alles ab.
    Das Haus, in dem Rosenkvist wohnte, sah genauso aus wie das letzte Mal, als Lerde es aufgesucht hatte. Der Garten sah anständig aus, aber aus den Pflanzkübeln ragten vertrocknete Äste heraus. Gegenüber beschnitt der Nachbar seinen Apfelbaum und fiel vor Neugier fast von der Leiter. Lerde stellte den Motor aus und stieg aus. Der Mann kletterte von der Leiter und kam auf ihn zu.
    »Wissen Sie, wann Pär Rosenkvist so gemeinhin von der Arbeit kommt?«, fragte Lerde. Ob der Nachbar ihn wohl wiedererkannte?
    Der Mann, der um die siebzig war, nahm die Kappe ab und kratzte sich am Kopf.
    »Darauf achte ich nicht so«, erwiderte er.
    Lerde konnte ihm ansehen, dass er sehr wohl darauf achtete. Also holte er seine Polizeimarke heraus, mit der er jedoch nicht lange wedeln musste.
    »Aha, ach so«, sagte der Alte und sah Lerde mit einem anderen Blick an. »Haben wir uns nicht schon mal gesehen?«, fragte er. »Damals, vor einem Jahr?«
    »Genau«, sagte Lerde.
    »Gibt’s was Neues von Tina?«
    Lerde antwortete, dass er darüber leider nichts sagen könnte, und erfuhr zumindest, dass Pär Rosenkvist gegen vier Uhr nach Hause käme, nachdem er die Kinder von der Tagesstätte geholt hatte. Diese Kinder, die ihre Großeltern nicht mehr sehen durften, dachte Lerde. Warum eigentlich nicht?
    »Die Kinder gehen dahinten in den Kindergarten«, erklärte der Nachbar und nickte Richtung Dorf.
    Lerde bedankte sich und sprang ins Auto. Es war erst zwölf Uhr, und er fuhr ins Polizeihaus nach Oskarshamn zurück.
    Am Nachmittag, als es eigentlich an der Zeit war, nach Hause zu fahren, holte er dasselbe Auto noch mal aus dem Pool und fuhr die knapp zwanzig Kilometer nach Bråbo zurück. Jetzt stand Rosenkvists Peugeot auf dem Grundstück. Als Lerde klingelte, war es kurz nach fünf.
    Pär Rosenkvist öffnete ihm in einem kurzärmeligen weißen T-Shirt, das seine kräftigen Armmuskeln sehen ließ.
    »Ich würde gern ein paar Dinge fragen«, erklärte Lerde.
    Rosenkvist hing in der Tür, die Hand auf der Klinke, und wirkte alles andere als erfreut. Im Hintergrund war Kindergeplapper zu hören.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte Lerde.
    Endlich ließ Rosenkvist die Klinke los und trat beiseite.
    »Wir sitzen gerade beim Essen«, sagte Rosenkvist und ging in die Küche.
    Lerde zog die Schuhe aus und folgte ihm. Die beiden Kinder saßen artig am Tisch und futterten Fleischbällchen und Makkaroni. Außer ihnen saß noch eine Person am Tisch, Lerde nickte ihr zu, es war die Frau, die er schon hinter dem Schreibtisch im Büro in Kristdala kennen gelernt hatte.
    »So sieht man sich wieder«, sagte er und versuchte, einen leichten Ton anzuschlagen.
    Die Frau stellte sich als Liv Björkhage vor, und Lerde fragte sich im Stillen, welche Kleidergröße sie wohl trug. Vierzig?
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, aber ihre Gegenwart in Rosenkvists Küche konnte möglicherweise die Einkäufe in Kalmar

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