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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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Jahren passiert ist.«
    Mariana Skoglund sah aus, als hätte sie eine Zitrone verschluckt, und wandte sofort den Blick ab.
    Doch es gab kein Entkommen. Die nette Louise hatte sich in die professionelle Jasinski mit vielen Jahren Erfahrung im Führen von Verhören verwandelt.
    »Sie können einfach anfangen, wo sie wollen«, schob Jasinski noch mit einem entschiedenen Unterton hinterher.
    »Nun, das war so, dass Sven, so hieß er, sich zu Tode gefahren hat, und dann ist seine Frau ein knappes Jahr später an Blutvergiftung gestorben. Wahrscheinlich hat sie sich zu Tode gegrämt! Und ist davon krank geworden.«
    Jasinski ließ das Schweigen eine Weile in der Luft hängen und biss in die Zimtschnecke. Ein bisschen trocken. Sie nahm die Tasse, trank ein wenig, setzte sie dann wieder auf die Untertasse und betrachtete Mariana Skoglund so entwaffnend und freundlich, wie sie nur konnte.
    »Uns wurde berichtet, dass Ihr Mann geholfen hat, als das geschah. Er hat die Familie unterstützt, also die Nachbarn. Erzählen Sie mir doch bitte, woran Sie sich erinnern. Sie müssen doch eine von denen sein, die die Nachbarsfamilie am besten kannten.«
    »Aber was hat das denn mit Johannes’ Tod zu tun?«
    Jasinski antwortete nicht.
    »Sie hatten zwei Kinder«, sagte Mariana Skoglund. »Das Ganze war so traurig, dass es kaum auszuhalten war«, brachte sie mit belegter Stimme hervor. »Und man hat sich oft gefragt, wie es den beiden armen Dingern wohl ergangen ist.«
    Sie griff nach der Papierserviette und schnäuzte sich. Dann sah sie zur Seite, als wollte sie sich sammeln. Es sah aus, als wisse sie etwas, was sie nicht erzählen wollte. Jasinski merkte sich das.
    »Johannes versuchte, da zu sein und Clarissa zu unterstützen nach Svens Tod.« Mariana Skoglund drehte die Serviette in den Händen. »Er hat sich zu Tode gefahren, als Sturm war. Ein junger Mensch, und so ein netter Mann! Clarissa ist völlig zusammengebrochen. Man hat das Auto wohl hinterher kontrolliert, ob damit alles in Ordnung war. Ein Volvo war es, ein Kombi, also ein schweres und gutes Auto, aber was half das? Man hat wohl nichts am Auto gefunden. Clarissa war gar nicht mehr sie selbst, sie schaffte es weder mit sich noch mit den Kindern. Sie war eine reizende Frau, konnte mehrere Sprachen. Ihr Ältester ist ziemlich von der Bahn abgekommen, Clarissa kam überhaupt nicht mehr mit ihm klar. Der Junge hat wohl gestohlen, ja, da gab es so eine Clique, die mit dem Fahrrad im Ort unterwegs war und Jungenstreiche angestellt hat. Das wurde schlimmer, nachdem der Vater ums Leben gekommen war. Mein Mattias war nicht dabei«, betonte sie. »Das alles hat mir Johannes erzählt, der hat mehr mit den Leuten geredet als ich. Ich habe damals in der Packerei gearbeitet, habe Glas verpackt, dann kam ich in den Glas-Shop, bevor ich in Rente gegangen bin, aber ich bin nie so kommunikativ gewesen, also nicht so wie Johannes.«
    »Erzählen Sie doch noch etwas von den Kindern und davon, was dann geschehen ist«, forderte Jasinski sie auf.
    »Na ja, dann hat der Junge, er hieß übrigens Samuel, bei den Umkleidehütten unten am Badeplatz gezündelt, aber es hat gar nicht richtig gebrannt, sondern nur ein bisschen gekokelt. Der Junge war auch nicht allein da, es waren mehrere Kinder, und deren Eltern haben ihre Kinder mal ins Gebet genommen. Clarissa hatte keine Kraft dazu, es war schwer für sie. Aber der Junge war im Grunde ein guter Kerl.«
    Mariana Skoglund seufzte tief. Jasinski hörte interessiert zu und wagte kaum zu atmen.
    »Johannes hat sich darum gekümmert«, fuhr Mariana Skoglund fort. »Er hatte gute Kontakte, und das Jugendamt hat geholfen, dass der Junge in eine Pflegefamilie kam. Das sollte nur vorübergehend sein, bis Clarissa wieder auf dem Damm war. Das Mädchen hat alles gut hingekriegt, auch in der Schule und so. Ein liebes Kind, Hilda hieß sie. Ganz fleißig.«
    »Waren Sie nicht da zum Trösten?«, fragte Louise.
    Mariana Skoglund sah sie erstaunt an, als ob ihre Unterstützung nichts wert gewesen wäre.
    »Doch, natürlich, ich habe manchmal reingeschaut, habe ein wenig zu essen gebracht, einen Laib Brot, oder habe für sie eingekauft. Aber auf Johannes kam es mehr an.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, Johannes war angesehen, alles, was er tat, war irgendetwas Besonderes, nicht nur, wie er mit dem Glas umging, sondern alles. Die Leute vertrauten ihm und wandten sich an ihn, so wie man sich an … an einen Freund oder fast einen Pfarrer wendet. Und er hatte

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