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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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»aber um draußen zu frühstücken, ist es ein bisschen zu kalt.« Sie klang forsch, und das war auch nötig, denn die Stimmung war bemüht.
    Veronika saß mit den Mädchen am Küchentisch. Alles Geschirr war gespült und weggeräumt, der Kaffee war heiß, so dass sie pusten musste. Mona war eine richtige Hausfrau, eine Perle.
    »Jaja«, seufzte Mona unvermittelt, als eine Reaktion von Veronika ausblieb. »Ziemlich makaber das gestern«, entfuhr es ihr, doch blickte sie gleich mit schlechtem Gewissen zu Klara, die sofort neugierig wurde. »Was ist makaba?«, fragte das Mädchen.
    »Nichts«, sagte Mona und strich ihr übers Haar.
    Doch vergebens. Klara hatte sich schon festgebissen: »Mama, war das eine Vogelscheuche?«
    Zwei fragende blaue Augen waren direkt auf Veronika gerichtet.
    »Ja, das ist möglich!« Veronika küsste ihre Tochter auf den Kopf. »Iss du jetzt mal dein Brot.«
    Die Tür zu der kleinen Kammer, in der Familie Claesson-Lundborg geschlafen hatte, öffnete sich quietschend. Claes zog den Kopf ein, denn der Türsturz war niedrig. Er trug dieselben rauchgeschwängerten Kleider wie am Tag zuvor.
    Verschlafen und mit zerzausten Haaren stand er auf dem Flickenteppich in der Küche. Natürlich hatte er einen Kater und war müde, aber er war trotzdem angefixt, obwohl sich seine Einstellung zum Job inzwischen auch verändert hatte. Er betrachtete sich nicht mehr als unersetzlich, sondern freute sich auf seine Freizeit. Doch jetzt war es einfach so: einer der höchsten Feiertage des Landes, und sie hatten wenig Leute.
    Janne war schon draußen, um »Wasser abzuschlagen«, wie er es ausdrückte.
    »Wie schade, dass ihr an so einem schönen Tag und noch dazu am Ersten Mai arbeiten müsst«, meinte Mona, und das machte die Sache nicht gerade besser.
    Claesson sah, dass Veronika gleich darauf ansprang.
    »›Schade‹ ist noch gelinde ausgedrückt«, sagte sie und biss die Zähne aufeinander, so dass die Kiefermuskeln spannten.
    Ohne ihren Ehemann eines Blickes zu würdigen, machte sie sich schnell ein Brot, nahm einen Bissen und kaute, den Blick auf die Tischdecke gerichtet. Die Luft in der Küche war jetzt zum Schneiden dick.
    Veronika und Claes hatten am Morgen schon gestritten, hatten sich in dem mit ausgesucht romantischen Glockenblümchen tapezierten Gästezimmer angezischt und geflüstert. Ihr war es herzlich egal, dass in dem Maifeuer eine verkohlte Leiche gelegen hatte. Natürlich war das eine fiese Geschichte, aber sie wollte ihn an diesem Feiertag wie geplant zu Hause haben. Sie wollte ein einziges Mal mit ihm zusammen sein, denn sie konnte sich nicht einmal an das letzte Mal erinnern, denn entweder hatte sie selbst Dienst gehabt, oder Claes hatte arbeiten müssen. Verdammt, es gab doch wohl genug andere, die die Ermittlungen leiten konnten! Hässliche Unglücksfälle passierten schließlich andauernd.
    Claes hatte versucht, sie zu besänftigen, hatte in der Morgendämmerung den Arm unter ihren Nacken geschoben und sie linkisch und etwas grob an sich gezogen. Dann war er wieder eingeschlafen und hatte den Arm erst weggezogen, als er taub war. Eine freundschaftliche Umarmung, das konnte er gut. Manchmal durfte es aber auch mal eine liebende Umarmung sein.
    Veronika konnte nicht wieder einschlafen, sondern lag wach, während Claes schlief und dabei wie drei alte Trolle schnarchte. Sie ärgerte sich so furchtbar darüber, dass er in Hjortfors bleiben und arbeiten wollte.
    Und der Ärger verflog nicht, die Vernunft wollte sich nicht einstellen. Veronika wurde nur immer wütender. Am Ende hatte sie sich vor lauter Selbstmitleid in ein kleines, feuchtes Etwas verwandelt, das alles Elend der Welt auf sich vereinte. Wie arm war sie nicht dran, dass sie solch einen verständnislosen Mann hatte!
    Aber sie wusste natürlich, dass das nicht stimmte. Er war nicht verständnislos. Die Arbeit ging ihm nicht über alles.
    Jedenfalls nicht immer, nur manchmal. Genau wie bei ihr.
    Langsam beruhigte sie sich. Aber noch immer ärgerte sie sich darüber, dass viele meinten, sie würde sich etwas darauf einbilden, mit einem Helden verheiratet zu sein. Viele kannten Claes oder hatten zumindest schon mal von ihm gehört. Ein ausgesprochen auf seine Arbeit konzentrierter Kriminalkommissar mit gutem Ruf. Einen guten Ruf hatte sie auch, und ihr eigenes Selbstvertrauen war groß genug, dass sie sich leisten konnte, ihn zu unterstützen.
    Claes und sie hatten schon früh festgestellt, dass ihre beiden Berufe einander in vieler

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