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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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zerstört«, erklärte Gunnel Borg in Richtung Claesson und Lundin, die in der Hinsicht auch gar keine Hoffnungen hatten. »Da müssten wir schon etwas weiter entfernt ein Kaugummi oder sowas finden.«
    Sie starrte in die Dunkelheit.
    »Wir machen morgen bei Tageslicht weiter«, sagte Benny Grahn.
    Jetzt rollte noch ein weiterer Streifenwagen auf den Platz, diesmal aus Oskarshamn. Kurz darauf kam der Leichenwagen und wurde von Lasse Lundin herbeigewunken. Zwei Männer stiegen aus, und natürlich trugen sie die schwarzen Anzüge und Mäntel. Claesson starrte auf ihre Füße, und auch das feine Schuhwerk hatten sie angelegt, frisch geputzt und glänzend.
    Doch das sollte nicht lange währen. Zusammen mit den Polizisten mussten die Bestatter im Dreck herumsteigen. Mit Plastikhandschuhen versehen hoben sie gemeinsam die Leiche in den Leichensack. Haut und Kleider waren schwarz verbrannt und rußig, doch die Jacke war noch verhältnismäßig unversehrt. Vielleicht war sie aus einem Wollstoff, der schlecht brannte.
    Es sah aus, als handele es sich um einen Mann, doch er hatte schon genügend Überraschungen erlebt, als dass er jetzt voreilige Schlüsse gezogen hätte. Zumindest war es kein Schwergewicht, denn sie konnten das Bündel ohne Probleme heben. Die Leiche wurde mit einem Armband gekennzeichnet.
    »Wissen Sie, wer das ist?«, fragte einer der Schwarzgekleideten vom Bestattungsdienst.
    »Nein«, antwortete Lundin. »Zwar war heute Abend das ganze Dorf hier, aber niemand hat jemanden vermisst gemeldet.«
    »Vielleicht ist es ja niemand von hier«, stieß jemand hervor.
    »Hoffen wir mal, dass er schon tot war, als er dort landete«, meinte einer der Schwarzberockten.
    »Oder zumindest bewusstlos«, meinte Grahn. »Andernfalls wäre das hier die reinste Hexenverbrennung.«
    Offensichtlich redete man sich jetzt warm.
    »Dann geht es also nach Linköping und in die Gerichtsmedizin?«, fragte der Bestatter, der das Sagen zu haben schien.
    »Ja, ganz genau!«, bestätigte Claesson.
    Die Schwarzgekleideten schlossen die Wagentüren und stiegen ein. Bald verschwanden die Rücklichter des Leichenwagens den Weg hinauf.
    »Er war zumindest nicht gefesselt, soweit wir gesehen haben, war kein Seil um Hände oder Füße gewickelt«, sagte Benny Grahn.
    »Könnte das etwas Besonderes bedeuten, dass man die Leiche in ein Feuer legt? Eine Sekte oder so, mit speziellen Ritualen?«, fragte Ella aus Kalmar.
    »Da geht es nur selten um Besonderheiten oder mystische Umstände, so wie in Filmen oder Büchern. Meist kommt es schlicht darauf an, die Leiche loszuwerden«, erwiderte Claesson trocken. »Wir sollten mal die Arbeit für morgen aufteilen.« Er wandte sich an Peter Berg. »Der diensthabende Staatsanwalt ist informiert. Ich schlage vor, dass du nach Linköping fährst und die persönliche Habe sicherst und dabei bist, wenn die Leiche entkleidet wird, dann übernehmen Lundin und ich die Untersuchung des Fundortes.«
    »Okay«, sagte Peter Berg.
    »Ich meine, wir sind ja schon hier«, meinte Claesson. »Die Familie übernachtet hier.«
    Berg nickte. Was blieb ihm auch anderes übrig, als sich zu fügen.
    Der Streifenwagen aus Oskarshamn wurde umdirigiert, und Lasse Lundin und Ella Wieauchimmer blieben da, um den Platz zu bewachen.
    »Habt ihr was zu essen?«, fragte Janne Lundin.
    Lundin der Jüngere und Ella sahen einander an.
    »Wir kommen schon zurecht«, antwortete sie.
    Das denke ich mir!, dachte Claesson.
    Claes Claesson und Janne Lundin gingen durch die Nacht nach Hause.
    Lundin leuchtete mit der Taschenlampe, der Himmel war nicht vollkommen finster. Bald begann der erste Mai, wenn es nicht schon nach Mitternacht war. Claesson mochte nicht nachsehen. Seine Kleider rochen nach Rauch. Die Gegensätzlichkeit des Daseins frappierte ihn. Ein netter Abend mit Freunden, die Natur in den Startlöchern für eine wärmere Jahreszeit, und im nächsten Moment Lundin und er wie zwei kleine Jungs auf dem Heimweg nach einem nächtlichen Abenteuer auf dem Weg durch den finsteren Wald.
    »Ich finde, jetzt können wir einen anständigen Whiskey gebrauchen«, sagte Lundin, als die Kate in Sichtweite kam. »Ich muss nur mal kurz pinkeln.«
    Claesson ging ins Haus, während Lundin zu dem alten Plumpsklo trabte und sich ein Stück entfernt davon hinstellte.
    Der Mond sah aus wie eine weiße Scheibe. War er voll?

Kapitel 14
    D ie Wiese am See glänzte in der Sonne frisch und grün.
    »Was für ein Tag«, sagte Mona Lundin und machte die Tür auf,

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