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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wurde. Ich habe aber die Absicht, daran teilzunehmen.«
    »Das halte ich für keine gute Idee, Alex. In der Tat frage ich mich, ob es Sinn macht, Sie weiterhin die Ermittlungen im Fall Caxton leiten zu lassen.«
    »Ellen, würde es Ihnen etwas ausmachen, uns allein zu lassen? Danke.«
    Sie stellte die Becher ab. Anstatt mir zu antworten, blickte sie zu Pat, der mir weiterhin gerade in die Augen sah.
    »Ich werde darüber nicht ein weiteres Wort in Ellens Gegenwart sagen.« Ich versuchte, mich zu beherrschen. »Soviel ich weiß, hat keiner der Beteiligten in diesem Fall die Kaution verfallen lassen, seinen Gerichtstermin geschwänzt oder sonst irgendetwas getan, um die beeindruckende Macht von Ellen Gunshers unwichtiger kleiner Einheit zu spüren zu bekommen. Das ist zwischen uns, Pat, und geht Ellen überhaupt nichts an. Und wagen Sie nicht, auch nur daran zu denken, mich von dem Caxton-Fall abzusetzen. Ich werde direkt zu Battaglia gehen und …«
    »Das habe ich bereits getan, Alex.«
    Ellens Kopf schoss von einem zum anderen hin und her. Ich war außer mir, dass Pat den Bezirksstaatsanwalt gebeten hatte, mich von der Ermittlung abzuziehen.
    »Ich wette, er hat Ihnen gesagt, dass Sie sich das sonst wo hinstecken können. Er hat kein Problem mit der Arbeit, die ich mache.«
    Es war ein Bluff, aber er funktionierte. Ich sah an McKinneys Zögern, dass er von Battaglia für sein Vorhaben kein grünes Licht erhalten hatte.
    Ich stand auf und ging zur Tür. »Ich bin in Battaglias Büro. Wenn Sie und die Lipton-Tea-Lady Ihr vormittägliches Tête-à-tête beendet haben, steht es Ihnen jederzeit frei, zu mir zu kommen – allein –, um sich über den neuesten Stand der Ermittlungen zu informieren. Bis dahin sollten Sie sich um die wichtige Angelegenheit kümmern, wie viele der gestrigen Schwarzfahrer nicht vor dem Haftrichter erschienen sind.«
    Ich ging an meinem Büro vorbei den Hauptkorridor hinunter und verschaffte mir mit Hilfe meiner Magnetkarte Zugang zum Flügel des Bezirksstaatsanwalts. Die Sekretärinnen, die gerade erst eintrafen, begrüßten mich neugierig.
    Rose Malone saß bereits vor ihrem Computer, als ich vor ihren Schreibtisch trat. Sie war abends meistens die Letzte, die das Gebäude verließ – manchmal gleichzeitig mit Paul Battaglia, aber niemals vor ihm. Und sie war morgens immer die Erste im Büro.
    Sie drehte sich nicht einmal um, um mit mir zu sprechen. »Er ist noch nicht da, Alex. Er ist bei einem Bezirksausschussfrühstück in East Harlem.«
    »Erwarten Sie ihn noch vor zehn Uhr zurück?«
    »Nein, er fährt von dort direkt zum Midtown Court zu einer Pressekonferenz über ein neues Computersystem, mit dessen Hilfe alle Bezirksgerichte und Polizeidienststellen Vorladungen vor Gericht überprüfen und verfolgen können.«
    Großartig – eine neue Technik, die Ellen Gunsher völlig überflüssig machen würde. »Wird er aus dem Auto anrufen?«
    »Ich denke schon. Soll ich ihn zu Ihnen durchstellen?«
    »Wenn Sie das bitte tun würden – vor allem, falls er innerhalb der nächsten Stunde anruft.«
    »Stimmt irgendetwas nicht?«
    »War Pat McKinney gestern irgendwann allein mit ihm?«
    Rose hörte auf zu tippen und sah auf Battaglias Terminkalender, um sich an die gestrigen Termine zu erinnern.
    »Ich weiß, dass er anrief und fragte, ob der Chef ihn sehen könnte. Sie haben vielleicht ein oder zwei Minuten miteinander gesprochen, aber Paul war den ganzen Nachmittag mit den Buchhaltern, die an der Sozialhilfebetrugssache arbeiten, beschäftigt. Es kann keine lange Unterredung gewesen sein.«
    Ich bedankte mich und ging zurück in mein Büro. McKinney konnte sich noch so sehr anstrengen, mich von dem Caxton-Fall zu entbinden, Hauptsache, ich war noch am Leben. Ich musste mir notieren, welche Ergebnisse diese Woche noch zu erwarten waren, da jegliche Fortschritte in den Ermittlungen, die ich vorweisen konnte, meine Stellung im Team untermauern würde.
    Auf dem Rückweg zu meinem Schreibtisch hörte ich schon von weitem, wie Chapman Laura ein Ständchen sang. Was wahrscheinlich als ein Kreuzverhör über meine Beziehung mit Jacob Tyler angefangen hatte, war in eine Improvisation von Paul Simons »Fifty Ways to Leave Your Lover« übergegangen. Als ich um die Ecke bog, grinste er mich an und sang: »Don’t make a mistake, Jake. Just let yourself go.«
    »Wem oder was verdanke ich diesen unerwarteten Besuch?«, knurrte ich.
    »Leuten, mit denen wir sprechen müssen, Besuchen, die wir machen

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