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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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dunklen Unterwelt an Dieben angedient.
    »Denkst du, dass er Omar Sheffield schon gekannt hat, bevor sie in der gleichen Zelle landeten?«
    »Bisher deutet nichts darauf hin. Wir müssen mit einigen der anderen Gefangenen reden. K. D. hat bisher nur die Unterlagen des Gefängnisdirektors. Es könnte nur ein dummer Zufall sein. Omar macht seine üblichen Tricks, erzählt Anton von Denise Caxton, zeigt ihm vielleicht sogar die Ausschnitte aus dem Law Journal über die Caxton-Scheidung, in denen ihre Vermögenswerte und ihre Aktivitäten in der Kunstszene im Detail beschrieben werden. Anton hat Größeres damit vor, gibt die Informationen weiter …«
    »An wen?«, fragte ich. »Genau das müssen wir herausbekommen. Er muss mit jemandem unter einer Decke gesteckt haben, der es auf Denise abgesehen hatte.«
    »Oder auf Lowell«, erinnerte mich Mike. »Ich bin mir nicht sicher, wer wen zuerst drankriegen wollte.«
    »Du glaubst doch nicht etwa, dass Lowell das eigentliche Opfer in dieser ganzen Sache hätte sein sollen?«
    Mercer hatte uns zugehört, ohne sich an unserer Unterhaltung zu beteiligen; er musste sich anstrengen, nicht einzuschlafen. »Du hast gesagt, du hast gestern mit dieser Sette in Santa Fe gesprochen, Mike? Sie war also wirklich dort?«
    Mike zögerte. »Ihre Haushälterin nahm ab und sagte mir, dass sie Sette in circa einer Stunde zurück erwartete. Eine Mexikanerin mit einem kräftigen Akzent – ich konnte sie nur schwer verstehen. Nein, ich habe nicht mit Sette selbst gesprochen. Und ich habe vergessen, die Fluggesellschaft anzurufen, um zu fragen, ob sie wirklich an Bord ging. Es tut mir Leid, Mercer. Ich kümmere mich gleich noch heute Abend darum.«
    Es war eine Nachricht von Marina Sette – oder eine in ihrem Namen – gewesen, die Mercer und mich gestern in die Falle in der Focus-Galerie gelockt hatte. Verständlicherweise lag Mike die Klärung dieser Intrige momentan mehr auf dem Herzen als der Mord an Deni Caxton.
    Wieder klingelte das Telefon, und ich hob ab. »Alexandra? Hier spricht Rose Malone. Ich dachte mir, dass Sie bei Mercer sind. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Mr. Battaglia soeben das Büro verlassen hat und auf dem Heimweg noch im Krankenhaus vorbeischauen wird.«
    Rose war ein Goldstück und zuverlässiger als jeder Radar. Ich würde mich vor Battaglias Eintreffen von Mercer verabschieden und mich von meinen Leibwächtern in Jakes Wohnung bringen lassen.
    »Und noch etwas. Die Polizei hat diesen Wakefield verhaftet, der heute hier im Büro nach Ihnen gesucht hat.«
    »Ist er zurückgekommen?« Seine Hartnäckigkeit machte mir Angst.
    »Nein, aber das junge Mädchen, das in Ihrem Büro war – Ruth?«
    »Ja.«
    »Sie ging heute Nachmittag zu ihm in die Wohnung, weil sie zu ihm zurückwollte. Er hat sie ziemlich übel zugerichtet. Dafür, dass sie Ihnen gegenüber zugegeben hat, dass sie mit seinem Mitbewohner geschlafen hat.«
    »Nein!« Ich schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Ich durfte gar nicht daran denken, welche Wut Wakefield an dem Mädchen ausgelassen haben musste. Ich dankte Rose für ihren Anruf und legte auf.
    »Du pfeifst schon aus dem letzten Loch, Coop«, sagte Mike. »Ich bleibe heute Nacht bei Mercer. Ich bringe dich nach unten zum Eingang. Versuch’ zu schlafen, und wir reden morgen früh weiter. Erledige das mit den Telefonunterlagen aus dem Gefängnis bitte unbedingt als Erstes, wenn du morgen ins Büro kommst. Wir müssen herausfinden, wer Baileys Kumpane waren, okay? Und wir müssen so bald wie möglich Marina Sette finden.«
    Während ich vom Rücksitz des Zivilfahrzeugs auf die dunklen Straßen Manhattans hinaussah, plauderte ich mit den Detectives, die mich nach Hause fuhren, über den üblichen internen Klatsch. Sie setzten mich vor Jakes Haus ab, warteten, bis mich der Portier hineingelassen hatte, und parkten dann vor dem Haus, wo sie in ein paar Stunden von der Mitternachtschicht abgelöst werden würden.
    Ich schloss die Tür auf und betrat die Wohnung. Auf dem kleinen Flurtischchen brannte eine Lampe, und darunter lag ein Zettel, der an mich adressiert war.
    »Liebste A-. Jetzt bin ich dran mit dem Verschwinden. Bin in Eile, um den letzten Flug nach Washington zu erreichen. Habe um sieben Uhr ein Interview mit dem Außenminister. Träum süß. Bis morgen. In Liebe, J.«
    Ich tastete mich in der Dunkelheit auf der Suche nach dem Lichtschalter die Wände entlang. Als ich in der mir nicht so vertrauten Wohnung den Weg ins Schlafzimmer

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