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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Ich blickte auf die Wanduhr. Es war schon nach drei Uhr. »Oder heute Abend?«
    »Ich komme heute Nacht spät in New York an. Ich kann mich morgen mit Ihnen treffen.«
    »Ich gebe Ihnen die Adresse meines Büros …«
    »Nein, dorthin komme ich nicht. Ich möchte nicht irgendeinem Fotografen eines Sensationsblattes über den Weg laufen, der Schnappschüsse von Zeugen macht, die dort ein und aus gehen,«
    Die Öffentlichkeit war von diversen Talkshows, Gerichtsdramen und Court TV wirklich wachgerüttelt, was die Art und Weise anging, in der prominente Fälle häufig außer Kontrolle gerieten.
    »Wir sind näher an einer Lösung des Falls als Sie denken«, sagte ich, um ihre Bedenken zu zerstreuen. Ich war mir sicher, dass Omar Sheffield der Schlüssel zu Denis Tod war. »Aber ich komme gerne zu Ihnen nach Hause, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »In mein Hotel, falls Ihnen das nichts ausmacht. Ich rufe Sie tagsüber an, und vielleicht können wir uns am späten Nachmittag treffen. Mein Name ist Seven, Marilyn Seven.«
    »Vielen Dank, Miss Seven. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. In welchem Hotel werden Sie absteigen?«
    Das Klicken am anderen Ende der Leitung erinnerte mich daran, dass es mit ihrem Vertrauen in mich oder das System doch nicht so weit her war. Ich loggte mich in unsere Büro-E-Mail ein und schickte eine meiner üblichen Nachrichten an Jim Winright, einen Kollegen, der in der EDV-Abteilung den Bereich Investigative Support Services leitete.
    CooperA an WinrightJ: Können Sie mir bitte einige Informationen über eine Frau namens Marilyn Seven besorgen? Leider habe ich weder Geburtsdatum, Sozialversicherungsnummer noch Privatadresse. Nur den Namen. Ich weiß, es ist eher unwahrscheinlich, aber könnten Sie versuchen, etwas herauszufinden, bevor ich mich morgen mit ihr treffe? Wie üblich vielen Dank.
    Mit Jims Fähigkeiten und ein bisschen Glück könnte es sein, dass die Datenbanksuche nach dem nicht gerade alltäglichen Namen etwas zu Tage förderte, entweder Fahrzeughalterunterlagen aus anderen Bundesstaaten, berufliche Informationen (falls ihr Beruf staatlich anerkannt war beziehungsweise der Zulassung bedurfte), Grundbucheintragungen oder vielleicht sogar einen Dun-&-Bradstreet-Bericht. Dann müsste ich nicht völlig unvorbereitet zu dem Treffen gehen und könnte besser einschätzen, was mir Marilyn Seven anzubieten hatte.
    Als ich damit fertig war, die Beweisaufnahmeanträge zu formulieren, die Laura dann nur noch formatieren und ausdrucken musste, lief ich hinauf in den neunten Stock zum Saal der Grand Jury, um das Ermittlungsverfahren im Mordfall Denise Caxton zu eröffnen. Während meiner Ausführungen flüsterten einige der Geschworenen einander zu, da sie den Namen der Verstorbenen in der Zeitung gelesen hatten. Ich war genauso schnell, wie ich gekommen war, wieder auf dem Weg zurück in mein Büro.
    »Sie sollen Catherine oder Marisa anrufen«, sagte mir Laura. »Sie wollen morgen zum Krankenhaus fahren, um Sarah und das Baby zu besuchen. Und Kim McFadden von der Bundesstaatsanwaltschaft hat angerufen. Hier ist ihre Durchwahl.«
    Ich nahm den Zettel und wählte die Nummer sofort. Ich hatte Kim seit Monaten nicht gesehen. Unsere Büros legten sich oft miteinander an, wenn die Ermittlungen Zuständigkeitsgrenzen überschritten und sich unsere jeweiligen Chefs wie Platzhirsche aufführten, aber die Bundesstaatsanwältin und ich waren befreundet, seit sie seit einigen Jahren mit einem meiner Kollegen ausging.
    »Es tut mir Leid, dass ich so lange nichts von mir hab’ hören lassen«, begann ich. »Wie wär’s mit einem Mittagessen gegen Ende des Monats, wenn es hier ein bisschen ruhiger geworden ist?«
    »Das wäre prima, Alex, aber deshalb rufe ich nicht an. Ich habe gesehen, dass du an dem Caxton-Fall arbeitest und habe Erlaubnis von oben, dich auf ein paar Sachen aufmerksam zu machen.«
    »Ich dachte mir gerade, der Fall wäre relativ unproblematisch, also sag mir jetzt bitte nicht, dass er doch verwickelter ist. Meine Jungs denken, es war ein verärgerter Angestellter, der sie vergewaltigt und ins Wasser geworfen hat. Er hat wahrscheinlich nur den falschen Typen dafür angeheuert. Ich warte gerade auf sein Strafregister, und ein Trupp Detectives sucht nach ihm.«
    »Nun ja, vielleicht steckt auch gar nicht mehr dahinter. Ich dachte nur, dass du wissen solltest – und es wäre mir lieb, wenn es außer Battaglia niemand erfährt –, dass wir zusammen mit dem Justizministerium eine groß

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