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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Blick war auf die Armbanduhr an seinem Handgelenk gerichtet. Dann sah er auf. „Ist irgend etwas?“

    „Nein. Was sollte sein?“

    „Ich meine nur. Du siehst aus, als wäre dir irgendeine Laus über die Leber gelaufen.“

    „Nein, du irrst dich.“

    Er zuckte die Schultern.

    „Na gut.“

    Er nahm seine Jacke und zog sie an.

    Blitzlichtartig wirbelte ein halbes Dutzend Gedanken auf einmal in ihrem Kopf herum. Wie kam Robert an einen britischen Paß? Wozu brauchte jemand überhaupt mehrere Pässe? Sie hatte keine Gelegenheit gehabt, hineinzuschauen und wußte nicht, ob derselbe Name eingetragen war: Robert Jensen.

    Vielleicht gibt es eine ganz simple Erklärung, dachte sie. Es gab ja schließlich so etwas wie doppelte Staatsbürger- schaften. Sie hätte ihn leicht fragen können, aber irgend etwas hielt sie davon zurück.

    „Du brauchst dich um nichts zu kümmern. Aziz schaut vorbei und regelt alles. Er hat einen Schlüssel.“

    „Gut.“

    „Ich lasse dir genug Geld da, damit du über die Runden kommst.“

    Wenig später kam das Taxi. Als Robert weg war, fühlte sie sich, als würde sie in ein großes, finsteres Loch fallen. Langsam begann ihr jetzt zu dämmern, wie sehr ihr Leben bereits um diesen Mann zu kreisen begonnen hatte.

    Eigentlich hatte sie nichts dagegen. Eigentlich wünschte sie sich nichts anderes als genau das: um ihn zu kreisen wie ein Planet um seine Sonne.

    Aber da war die Sache mit dem Paß. Und eine Ahnung von Mißtrauen. Sie konnte nichts dagegen tun, es hatte begonnen, an ihrer Seele zu nagen, und sie konnte sich nicht dagegen wehren...

    Unwillkürlich kamen ihr die Geschäfte ins Bewußtsein, mit denen Robert sein Geld verdiente... Viel Geld, wie auf der Hand lag. Sehr viel...

    Was mögen das nur für Geschäfte sein? dachte sie und zermarterte sich das Hirn. Am Ende gar Drogen oder etwas in der Art?

    Robert hatte Elsa gegenüber bisher standhaft über die Herkunft seines Geldes geschwiegen.

    Dann die Sache mit dem zweitebPaß... Wer, außer einem Mann, der seine Identität verdunkeln mußte, brauchte mehrere! Es schien alles zusammenzupassen.

    Elsa erschrak über ihre eigenen Gedanken. Mein Gott! dachte sie. Das grenzt ja an Paranoia!

    Sie sah ihren Traum bereits wie eine Seifenblase zerplatzen. Ein Teil von ihr weigerte sich, den Gedankengang zu Ende zu führen. Aber er ließ sich nicht einfach so aufhalten. Die Gedanken kamen wie von selbst, und sie konnte sie nicht stoppen.

    Auf einmal hatte Elsa rasende Kopfschmerzen.

    Elsa fühlte sich wie betäubt.

    Ich lege mir da etwas zurecht, versuchte sie sich selbst einzureden.

    Sie traute ihrer eigenen Wahrnehmung nicht so ganz. Sie erinnerte sich daran, daß sie sich früher oft verfolgt gefühlt hatte. Nicht nur, wenn sie in einsamen, finsteren Nebenstraßen einem nur als schattenhafter Umriß erkennbaren Unbekannten begegnete, sondern auch in ganz anderen Situationen. Im Kaufhaus zum Beispiel.

    Eine Hälfte von ihr hatte immer gewußt, wie absurd das alles war und daß das alles nur ihrer Einbildungskraft entsprang. Die andere Hälfte zitterte vor Angst.

    So ähnlich war es auch jetzt.

    Sie ging hinauf ins Schlafzimmer, um in ihren Sachen nach Tabletten gegen die Kopfschmerzen zu suchen. Sie hatte immer so etwas dabei gehabt, seit sie 13 gewesen. Sie nahm die Tabletten, wenn sie Kopfschmerzen hatte, wenn ihre Regel im Anzug war - oder wenn sie sich ganz einfach schlecht fühlte.

    Im Augenblick trafen alle drei Dinge auf einmal zu. Es war furchtbar.

    Sie wühlte ihre Sachen durch, und schließlich fand sie, was sie gesucht hatte. Die Tabletten waren in der kleinen weißen Handtasche, die sie oft bei sich hatte.

    Sie nahm ein paar, drei oder vier, und dann ging sie nebenan ins Bad, um sie mit etwas Wasser hinunterzuspülen.

    Im allgemeinen wurde davor gewarnt, das Leitungswasser un- abgekocht zu trinken, aber das kümmerte sie im Augenblick nicht. Sie dachte überhaupt nicht daran.

    Ihre Hand glitt die in Augenhöhe angebrachten Ablage entlang und suchte nach einem Zahnputzbecher, während sie eine Tablette bereits im Mund zerkaut hatte. Sie schmeckten scheußlich, und so verzog sie das Gesicht zu einer Grimasse.

    Irgendetwas fiel ins Waschbecken. Es war ein Rasierapparat. Sie war ziemlich ungeschickt.

    Dann hatte sie endlich den Becher, ließ ihn voll Wasser laufen und spülte nach. Und nach der nächsten Tablette wieder. Und dann noch einmal.

    Als sie den Blick hob und den Rasierer zurück an seinen Ort

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