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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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legen wollte, sah sie ein paar Schminkutensilien, die ihr bisher noch nie aufgefallen waren.

    Sie runzelte die Stirn. Für einen Mann in Roberts Alter war es nichts Außergewöhnliches, ein paar graue Strähnen im Haar zu haben. Und es war auch nichts dagegen einzuwenden, mit entsprechenden Mitteln etwas dagegen zu tun. Das galt für Männer ebenso wie für Frauen. Aber was Elsa hier vorfand, ging genau in die entgegengesetzte Richtung: eine graue Haartönung!

    Ihr Interesse war jetzt erwacht, und trotz der Kopfschmerzen untersuchte sie sorgfältig, was sich da in Roberts Schrank befand.

    Im ersten Moment hatte Elsa an eine Frau gedacht. Eine Frau, die vielleicht - ebenso wie sie selbst - Roberts Geliebte gewesen war und diese Sachen hier zurückgelassen hatte.

    Aber bei näherem Hinsehen sah es dann wie etwas ganz anderes aus. Es schienen die Utensilien eines Clowns oder besser: eines Schauspielers zu sein, der sich mit Schminke maskierte.

    In ihr begann es zu arbeiten. Wozu konnte Robert solche Schminkutensilien benötigen? Er machte nicht den Eindruck eines Mannes, der in seiner Freizeit in einer Laienspielgruppe mitarbeitete...

    Ein Mann, der mehrere Pässe besaß, brauchte möglicherweise auch mehrere Gesichter!

    Bestimmt gibt es für alles harmlose Erklärungen! hämmerte es verzweifelt in Elsas Kopf. Aber sie glaubte nicht daran. Ihr Instinkt sagte etwas anderes. Mit Robert war etwas nicht in Ordnung.

    Und wenn er am Ende gar nur an einem Kostümfest teilgenommen hatte?

    Es hat keinen Sinn! dachte sie.

    Bis jetzt bestand alles nur aus Spekulationen. Ein Kartenhaus, daß sich auf einen britischen Paß stützte, den sie flüchtig gesehen hatte und von dem sie nicht einmal mit Sicherheit sagen konnte, daß er Robert gehörte.

    Vielleicht hatte ihn irgend jemand verloren, vielleicht hatte Robert ihn gefunden und eingesteckt, um ihn bei irgendeiner Stelle abzugeben. Und vielleicht war das Dokument dann einfach in seiner Tasche geblieben, weil er es vergessen hatte... Vielleicht, vielleicht...

    Sie faßte sich an den Kopf. Ihr Daumen preßte gegen die Schläfe. Mein Gott! dachte sie. Wie schnell wird aus einem Traum ein Alptraum!

    Du redest dir etwas ein! durchfuhr es sie dann. Sie wußte nicht mehr, was sie glauben sollte und was nicht. Sie ging schleppend nach nebenan, ins Schlafzimmer und ließ sich ins Bett sinken. Ihren Kopf vergrub sie im Kissen.

    Sie fühlte sich müde und zerschlagen, obwohl sie doch gerade erst aufgestanden war. Elsa wartete, bis das Mittel, das sie genommen hatte, endlich anfing zu wirken. Aber besonders gut fühlte sie sich trotz dem nicht. Später, als sie dann hinunter ins Wohnzimmer ging, stand die Tür zur Terrasse auf. Zunächst war sie etwas verwundert, aber dann sah sie Aziz durch das Fenster.

    Er beugte sich hinunter zum Swimmingpool und hantierte mit einer kleinen Apparatur aus winzigen Glasröhrchen herum. Elsa blinzelte, aber sie konnte nicht erkennen, worum es sich handelte.

    Sie trat hinaus.

    „Guten Morgen“, sagte sie.

    Aziz blickte auf. Ohne darüber nachzudenken, hatte Elsa ihn auf deutsch begrüßt. Aziz antwortete ihr auf englisch.

    „Guten Morgen, Miss.“ Sein Englisch war akzentbeladen, aber dennoch gut verständlich.

    „Was machen Sie da?“ fragte sie - nun ebenfalls auf englisch. Sie hörte sich in der fremden Sprache reden, und ihre eigene Stimme klang fremd für sie.

    „Ich überprüfe den pH-Wert“, erklärte Aziz. „So ein Pool braucht regelmäßige Wartung. Vielleicht muß ich etwas Chlor zusetzen...“

    Aziz hantierte noch etwas herum, dann erhob er sich ächzend. Er schien fertig zu sein.

    „Und?“ fragte sie.

    „Und was?“

    „Müssen Sie Chlor zusetzen?“

    „Ja. Sonst ist bald alles grün, und der Pool wird zu einer einzigen, stinkenden Kloake!“

    „Na, aber das dauert doch eine Weile, bis es so weit kommt, oder?“

    „Das geht viel schneller, als viele Leute glauben. Zumal wenn die Sonne so scheint.“ Er deutete zum Himmel. „Wird heute wieder ein heißer Tag!“

    „Ja“, murmelte Elsa nachdenklich. „Scheint so...“

    Der Marokkaner wollte sich zum Gehen wenden, aber Elsa hielt ihn zurück.

    „Aziz...?“

    „Ja, Miss?“

    „Ich darf Sie doch so nennen, ich meine...“

    Er lachte. „Aziz ist mein Name. Warum sollten Sie mich nicht so nennen dürfen?“

    „Wie lange arbeiten Sie schon für Robert?“

    „Für Mr.Jensen? Schon sehr lange...“

    „Wie lange?“

    „Es werden jetzt bald drei

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