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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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und Hühner waren zu wichtig? Glücklicherweise blinzelte Chloe nur. Es lag wohl in der Natur der Sache, dass Importeure ihre Ware für das Wichtigste auf der Welt hielten. Die Anwesenden schienen jedenfalls völlig humorlos zu sein. Aber schließlich wurden die meisten Leute todernst, wenn es ums Geld ging. Sie würde sich etwas zurückhalten müssen.
    Hakim erhob sich. “Wir machen eine Mittagspause. Zu diesem Zeitpunkt können wir nichts Weiteres tun.”
    “Gut”, sagte Bastien. “Ich hatte verschlafen und bin hungrig.”
    “Sie werden nicht zum Essen gehen.” Die anderen verließen nacheinander den Raum, und Chloe bemühte sich, den Anschluss zu finden, doch sie war zwischen Bastien und Hakim eingeklemmt. “Ich muss Sie um einen Gefallen bitten”, sagte Hakim.
    “Entschuldigen Sie”, unterbrach Chloe ihn und versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen.
    “Sie sind ein Teil dieses Gefallens, Miss Underwood”, hielt Hakim sie auf, indem er nach ihrem Arm griff.
    Französische Männer mochten es, Frauen zu berühren. Eigentlich ging es Männern in North Carolina nicht anders, und freundliche Berührungen waren eine Selbstverständlichkeit.
    Doch Hakims Hand auf ihrem Arm fühlte sich nicht angenehm an. Ganz und gar nicht angenehm.
    “Selbstverständlich”, antwortete Bastien, der sich über Chloes verdutztes Gesicht offensichtlich amüsierte. “Was sollen wir tun?”
    “Miss Underwood soll etwas besorgen, und es wäre nett, wenn Sie sie fahren würden. Ich benötige einige Bücher.”
    “Bücher?”, wiederholte Chloe.
    “Für meine Gäste. Sie können nicht ununterbrochen arbeiten und brauchen etwas, womit sie sich in ihrer Freizeit beschäftigen können. Da Sie ja im Verlagsgeschäft tätig sind, werden Sie sicherlich wissen, was sich eignet. Nehmen Sie jeweils eine Handvoll in den wichtigsten Sprachen. Französisch, Englisch, Italienisch und Deutsch. Irgendwas Leichtes, Ablenkendes – was Sie für passend halten.”
    “Aber was ist mit der Limousine?”, stammelte sie. “Es wäre doch schade für Monsieur Toussaint, seine Zeit mit einer Besorgung zu verschwenden, statt hier weiterzuarbeiten.”
    “Monsieur Toussaint ist mehr als glücklich, sich ein bisschen entziehen zu können, oder, Bastien? Erst recht in der Gesellschaft einer so hübschen jungen Dame. Und die Limousine steht nicht zur Verfügung, weil sie gewartet wird.”
    Warum sollte er sie anlügen? Er hatte es nicht nötig, sie mit einer Ausrede loszuwerden. Er konnte sie einfach rausschmeißen, und das war’s.
    “Und die Sitzung heute Nachmittag?” Bastien klang völlig unbeteiligt. “Wir möchten natürlich nichts verpassen.”
    “Keine Sorge, Bastien. Ich werde Ihre Interessen vertreten, das wissen Sie. Wir sitzen alle in einem Boot. Und wir sind weit davon entfernt, eine Entscheidung über den neuen Leader zu treffen, solange Mr. Christopolous noch nicht eingetroffen ist. Am heutigen Nachmittag wird nur um die richtige Ausgangsposition gerangelt. Sie können ihn sich unbesorgt freinehmen und sich amüsieren. Laden Sie Mademoiselle zum Mittagessen nach St. André ein. Sie haben jede Menge Zeit.”
    Chloe zermarterte ihr Hirn, um mit einer guten oder auch einer schlechten Ausrede aus der Sache herauszukommen, aber ihr fiel nichts ein. “Wenn Sie sicher sind, Monsieur Hakim.”
    Gilles Hakim lächelte wohlwollend, und es war wohl nur ihrer Fantasie zuzuschreiben, dass die Schatten in dem hellen Raum sein Lächeln unheimlich wirken ließen.
    “Ich bin sicher, Mademoiselle. Es reicht, morgen früh wieder an die Arbeit zu gehen. Bis dahin amüsieren Sie sich.”
    “Dafür werde ich sorgen”, sagte Bastien. Er nahm ihren Arm, den Hakim freigegeben hatte, und sie folgte ihm.
    Nicht, dass die Berührung seiner Hand weniger verstörend war als die von Hakim, während sie sich aus dem Zimmer führen ließ. Doch seine Haut auf ihrer stellte eine andere Art von Bedrohung dar, eine gefährliche Verlockung. Als sie draußen waren, machte sie sich frei. “Wenn Sie mir Ihren Wagen leihen, werde ich die Buchhandlung sicher auch allein finden”, sagte sie gleichmütig.
    “Aber dann hätte ich nicht das Vergnügen Ihrer Gesellschaft”, entgegnete er. “Und niemand fährt meinen Wagen außer mir. In der Beziehung bin ich eigen. Warum gehen Sie nicht nach oben und ziehen sich bequemere Schuhe an? Sie haben sicherlich welche dabei.”
    Sie würde zehn Jahre ihres Lebens für ein Paar bequemere Schuhe geben, doch Sylvia hatte an so etwas

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