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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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fortzog.
    Hinterher konnte er nicht erklären, warum er es getan hatte. Es war untypisch für ihn, doch schließlich hatte er in letzter Zeit nach unterschiedlichen Regeln gespielt. Oder einige vergessen, die man ihm beigebracht hatte.
    Jedenfalls streckte er sich neben ihr auf dem Bett aus, sein Kopf neben dem ihren. Sie roch nach Seife, Chanel und Kognak – eine verlockende Kombination.
    “Wer bist du,
bébé?”
, flüsterte er. “Und warum bist du hier?”
    Sie würde für mindestens sechs Stunden keine Antwort geben. Er lachte über sich selbst und stand auf. Er hatte Zeit. Da er keine Waffen gefunden hatte, bestand ihr Auftrag wohl nur darin, Informationen zu sammeln. Und er konnte dafür sorgen, dass nichts von dem, was sie erfuhr, die Mauern des Châteaus verließ.
    Er hatte Zeit.

5. KAPITEL
    C hloe hatte nie zu den Menschen gehört, die Zeit brauchten, um wach zu werden. Sie war normalerweise schlagartig wach und auf unangenehme Weise fröhlich, sodass ihre verschlafenen Geschwister und Eltern ihr immer angedroht hatten, sie zu verstoßen, wenn sie nicht mit dem lästigen Gesumme aufhörte.
    Dieser Morgen bildete keine Ausnahme bis auf die Tatsache, dass sie, als sie die Augen aufschlug, keine Ahnung hatte, wo sie sich befand.
    Sie entschied sich, nicht in Panik zu verfallen, da Panik meist Zeitverschwendung war. Sie blieb still und unbeweglich liegen und ließ die Erinnerung zurückkehren. An das Château und ihre dumme Bereitschaft, für Sylvia einzuspringen. An zu viel Wein beim Abendessen und an Bastien Toussaints routinierte Küsse.
    Sie war monatelang nicht mehr geküsst worden, und insofern verwunderte es nicht, dass sie noch immer den Druck seiner Lippen auf ihrem Mund fühlte. Zu schade, dass sie sich ihm nicht hatte hingeben können. Was machte es schon, dass er ein Spiel mit ihr spielte? Fakt war, er spielte es gut.
    Aber sie war schon immer zu wählerisch, zu störrisch und – wie ihre Freunde sagten – zu amerikanisch gewesen, um One-Night-Stands genießen zu können. Und auch wenn eine Nacht mit Bastien sicherlich erinnerungswürdig war, schreckte sie doch die Aussicht, dass ihr eben nichts als diese Erinnerungen bleiben würden.
    Langsam setzte sie sich auf und legte in Erwartung der hämmernden Kopfschmerzen, die sie nach all dem Rotwein gestern verdient hatte, ihre Hände an die Schläfen. Doch die Schmerzen blieben aus. Sie schüttelte vorsichtig den Kopf und war auf das verspätete Einsetzen des Hämmerns gefasst, doch nichts.
    Sie blickte zum Nachttisch. Sie hatte einen letzten Kognak vor dem Schlafengehen getrunken – so viel glaubte sie noch zu wissen. Sie war nur beschwipst gewesen; seltsam, dass sie sich nicht an mehr erinnern konnte. Sie hatte ihren Kognak getrunken, und sie meinte noch vor Augen zu haben, dass ihr das Glas aus der Hand geglitten sei. Dass sie gefallen sei.
    Doch sie lag in dem großen gemütlichen Bett, und der Kognakschwenker, in dem sich noch ein Rest befand, stand auf dem Tablett. Sie musste mehr getrunken haben, als sie dachte.
    Chloe zog die Decke zurück und schwang die Beine über die Bettkante. Und hielt inne. Ihr, besser gesagt Sylvias Nachthemd hatte eine Reihe von Bändern zum Verschließen. Doch die Hälfte dieser Bänder, und zwar alle von der Taille abwärts, war offen. Was hatte sie gemacht?
    Nichts besonders Lustiges, entschied sie, nachdem sie geduscht, sich angezogen und mit einer annehmbaren Wiederholung von Sylvias gestriger Wundertat zurechtgemacht hatte. Sie betrachtete die spitzen Hirschlederpumps mit den hohen Pfennigabsätzen und stöhnte. Vielleicht konnte sie ihnen erzählen, dass ihre Vorfahren aus Japan kamen und sie deshalb lieber barfuß ging.
    Nein, das würde wohl kaum funktionieren. So sehr sie sich auch wünschte, interessante Vorfahren zu haben, entstammte sie doch so offensichtlich der weißen amerikanischen Mittelschicht, dass sie diesen Bären niemandem aufbinden konnte.
    Sie gelangte nach unten, ohne sich zu verlaufen, und kam gerade rechtzeitig zu einem leichten Frühstück mit Kaffee und Früchten, bevor die Arbeit begann. Die Teilnehmer saßen an beiden Seiten des langen Konferenztisches, viele hatten ihre Assistenten dabei. Außer von Rutter, der von seiner eleganten Ehefrau Monique begleitet wurde.
    Hakim saß am Kopfende des Tisches und deutete auf einen der leeren Plätze zu seiner Rechten. Als sie sich setzte und ihre Kaffeetasse auf dem polierten Walnussholz abstellte, bemerkte sie, dass Toussaint nicht

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