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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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sicher, dass diese Frauen deutlich leichter zu verführen sind”, entgegnete sie bissig.
    “Oh, ich glaube, dass ich auch Sie leicht verführen könnte, wenn ich mich darauf konzentrierte.”
    Das fand sie beleidigend. War sie ihm nicht einmal einen ernsthaften Versuch wert? Warum? War sie so unattraktiv?
    Sie versuchte, ihre Gefühle zu verbergen. “Glauben Sie, was Sie wollen”, sagte sie. “Aber wenn Sie das nächste Mal jemanden verführen wollen, sollten Sie sich nicht gerade den Vordersitz eines Porsche aussuchen. Das ist wohl kaum der richtige Ort für Sex.”
    Er lächelte sie an. “Lassen Sie mich Ihnen versichern, Chloe, dass ich Sie sehr gut auf diesem Vordersitz hätte nehmen können. Es wäre nicht das erste Mal gewesen.”
    Wie konnte sie eine solche Beleidigung erotisch finden? Die Kälte musste ihr Gehirn eingefroren haben. “Bringen Sie mich bitte einfach zurück ins Château”, sagte sie leise. Sie gab auf. Er war in diesen Dingen besser als sie, und tatsächlich wollte sie ihn ebenso sehr wie er sie. Wahrscheinlich sogar mehr, als er sie wollte – sie war nicht sicher, ob sie ihm in diesem Punkt Glauben schenken konnte. Er war der Typ Mann, der auf exotische Schmetterlinge wie Monique von Rutter stand oder auf elegante kühle Engländerinnen wie Madame Lambert. Linkische amerikanische Mädchen waren schwerlich sein Fall.
    Doch ob er sie nun wirklich wollte oder nur so tat – solange sie sich von ihm fernhielt, war alles in Ordnung. Sie hatte es am Abend zuvor erlebt – er hatte weniger als fünf Minuten gebraucht, um mit Monique von Rutter zu verschwinden. Und er würde wieder jemanden finden, mit dem er sich vergnügen konnte, wenn sie zurück waren.
    Er fuhr zu schnell, blieb den Rest der Fahrt stumm. Er lenkte den Wagen zur Rückseite des ausgedehnten Gebäudes, und sie sah auf ihr teure kleine Armbanduhr.
    Es war erst halb sieben, und ein langer Abend lag vor ihnen. Alles, was Chloe wollte, war ein langes heißes Bad und dann ein Bett.
    Irgendwie konnte sie nicht glauben, dass ihr Abend so aussehen würde. Er bremste, beugte sich zu ihr und löste den Sicherheitsgurt. “Ich dachte, Sie würden einen diskreteren Eingang bevorzugen. Diese Tür liegt Ihrem Zimmer am nächsten, sodass Sie duschen und sich umziehen können, bevor jemand Sie sieht und Fragen stellt.”
    “Warum keine Fragen? Ich war nirgendwo, wo ich nicht sein sollte, habe nichts getan, was ich nicht tun sollte.” Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, bereute sie sie. Bastien zu küssen war sehr unklug gewesen, und sie hätte noch viel Dümmeres getan, wenn der Wagen nicht aufgetaucht wäre.
    “Tatsächlich?”, murmelte er. “Wenn das so ist, komme ich mit hoch, und wir beenden, was wir angefangen haben.”
    Fast wäre sie auf seinen Bluff angesprungen. Glücklicherweise war ihr noch ein Funken Verstand geblieben. “Nein danke. Ich denke, wir sind fertig.”
    “Sind Sie das?” Als er dieses leise ironische Lächeln aufsetzte, hätte sie ihn am liebsten geohrfeigt. Er beugte sich zu ihr, sodass sie fürchtete, dass er sie wieder küssen würde. Doch stattdessen öffnete er die Beifahrertür. “Wir sehen uns beim Abendessen.”
    Sie raffte ihre ruinierten Schuhe, die vollgesogene Lederhandtasche und ihren Stolz zusammen und stieg aus. Aus dem Regen war ein feiner Nebel geworden, doch die Luft war kalt, und ihre Kleidung fühlte sich klamm an. Sie sah zurück in den Porsche, konnte Bastien im Wageninneren jedoch nicht mehr ausmachen. Auch gut.
    “Danke fürs Mitnehmen”, sagte sie und schlug die Tür mit etwas zu viel Schwung zu.
    Sie meinte ihn lachen zu hören, bevor er wieder anfuhr.

7. KAPITEL
    B astien irrte sich nicht gern. Er hatte das menschliche Verhalten länger studiert, als er denken konnte, und sein Instinkt war normalerweise untrüglich. Und nun kamen ihm Zweifel wegen Chloe Underwood.
    Die Logik sagte ihm, dass es sich bei ihr um eine gefährliche Agentin handelte. Es wäre absurd, etwas anderes anzunehmen. Und entweder war sie sehr, sehr gut oder sehr, sehr schlecht. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten konnte er sich nicht entscheiden.
    Sie kam spät zum Abendessen, was ihn nicht überraschte, und er ging ihr aus dem Weg. Sie war sich seiner nur allzu bewusst – jeder mit ein bisschen Verstand konnte das bemerken, und so entging es auch niemandem der Anwesenden. Sie saß ruhig da, aß wenig und sah überall hin, nur nicht zu ihm. Unter anderen Umständen hätte ihn das amüsiert. Aber zum

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