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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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Flamme, die an ihr züngelte. Sie versuchte die Hand aufzuhalten, doch es gelang ihr nicht, sie fortzuziehen. Sie konnte sie nur fest gegen ihren Oberschenkel pressen, was die Sache keinesfalls besser machte.
    Er hob wieder den Kopf, um zu Atem zu kommen. Sie versuchte, ihre rasant schwindende Vernunft beisammenzuhalten. “Warum tun Sie das?”, wollte sie flüsternd wissen.
    “Dumme Frage. Weil ich es will. Weil ich dich will. Und alles, was du sagen musst, ist Nein. Aber das wirst du nicht. Weil du dies hier ebenso sehr willst wie ich, egal, was du dir vormachst. Du willst meinen Mund spüren. Meine Hände auf deinem Körper. Oder etwa nicht?”
    Sie wollte leugnen, wollte ihm sagen, dass er größenwahnsinnig war, selbstgefällig, arrogant und halsstarrig …
    “Küss mich, Chloe”, flüsterte er. Und sie tat es.
    Sie küsste leidenschaftlich gerne. Liebte es sogar. Doch mit Bastien grenzte Küssen an einen Orgasmus, und er musste seine Hand unter ihrem Rock gar nicht höher wandern lassen, um sie fast zum Explodieren zu bringen. Er brauchte nur seine Lippen über ihre zu streichen, sie zu berühren, sie zu schmecken, tiefer und fester, und sie fühlte, wie ein dunkler Schauer von ihrem Hals in ihren Unterleib fuhr. Sie streckte die Arme aus, um ihn zu umarmen.
    Das Auto kam aus dem Nichts. Die Scheinwerfer erfassten die Windschutzscheibe, die Hupe gellte und Reifen schlitterten auf der engen Straße. Der Wagen konnte dem parkenden Porsche gerade noch ausweichen. Doch Chloe war zurückgezuckt, zurück von ihm, von der Versuchung, sich ihm hinzugeben.
    Sie wünschte, das Licht wäre aus, damit sie ihn nicht sehen musste. Andererseits hätten sie in der Dunkelheit vielleicht nie aufgehört. Er sah sie ruhig und nachdenklich an, scheinbar unbeeindruckt von den letzten Minuten. “Wenn Sie noch weiter zurückweichen, fallen Sie aus dem Fenster”, sagte er.
    “Vielleicht wäre das besser.”
    Er lächelte schmal. “Nicht bei dem Regen. Setzen Sie sich richtig hin und entspannen Sie sich. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Sie nicht anrühren werde, wenn Sie das nicht wollen. Sie müssen nur Nein sagen.”
    “Ich will nicht, dass Sie mich anrühren.” Eine hundertprozentige Lüge. Oder zumindest eine Lüge des Fleisches. Denn ihr Körper wollte ihn. Verzehrte sich nach ihm. Ihre Vernunft wusste, dass er nicht gut für sie war, doch sie kämpfte eine schwere Schlacht gegen ihren willigen Körper.
    “Wenn Sie das so wollen,
petite”
, sagte er leichthin. “Schnallen Sie sich an.”
    Die Steifheit in ihren kalten Händen war nichts im Vergleich zu der Zittrigkeit, die sie jetzt überfiel. Er sah zu, wie sie sich mit dem Gurt abmühte, und machte keinerlei Anstalten ihr zu helfen, als wollte er sehen, wie sehr er sie aus der Ruhe hatte bringen können. Schließlich nahm er den Gurt und ließ ihn einrasten, wobei seine langen Finger ihren Bauch streiften, sodass sie zusammenzuckte.
    “Nur, wenn Sie darum bitten, Chloe”, sagte er mit beruhigender Stimme, schaltete das Innenraumlicht aus und startete den Wagen. Die Heizung lief inzwischen auf Hochtouren, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich Chloe trotz ihrer feuchten Kleidung allzu erhitzt fühlte, doch sie beklagte sich nicht.
    Glücklicherweise war nicht mehr passiert, doch wer weiß, wozu sie sich hätte hinreißen lassen. Sie konnte noch immer seine Hand auf ihrem Oberschenkel spüren, die langen Finger auf ihrer weichen Haut, so unerträglich dicht an ihrem Zentrum. Sie musste das aus ihrer Erinnerung tilgen und den Geschmack seines Mundes vergessen, musste eine Mauer aus Eis zwischen ihnen errichten, Eis, das die Hitze ihres Körpers nicht schmelzen konnte.
    “Sie sind wirklich gut, Monsieur Toussaint”, sagte sie in bewundernswert kühlem Ton nach einigen Minuten Fahrt. “Ich weiß nicht, warum Sie das tun. Der Gedanke, dass eine Frau Sie nicht will, muss für Sie wahrlich unerträglich sein.”
    Sie konnte sein Profil im schwachen Licht der Instrumentenanzeige erkennen, doch es gab nichts preis. “Wollen Sie mich davon überzeugen, dass Sie sich nicht von mir angezogen fühlen? Ich kenne die Frauen,
chérie
, und ich weiß, wann sie interessiert sind und wann nicht. Ich verstehe Ihr Zögern nicht, doch nehme ich eine Zurückweisung immer mit Würde. Es gibt andere Frauen. Es gibt immer andere Frauen.”
    Das Gespräch entwickelte sich nicht wie geplant. Andererseits hatte sich mit diesem unberechenbaren Mann nichts so entwickelt wie geplant.
    “Und ich bin

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