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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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außergewöhnlich naiv oder unglaublich clever.
    “Also an die Arbeit”, sagte der Baron. “Jedenfalls die meisten von uns. Miss Underwood, Ihre Dienste werden ab heute nicht mehr benötigt. Wir kommen auch ohne Sie zurecht.”
    Chloe begriff dies als die Kündigung, die es war, und hob den Kopf. “Tut mir leid, dass ich die Bücher vergessen habe”, sagte sie.
    “Welche Bücher?”
    “Die ich für Sie besorgen sollte.”
    Hakim machte eine wegwerfende Handbewegung. “Unwichtig. Wir werden im Konferenzraum tagen. Ich bin sicher, dass Sie sich gerne in Ihr Zimmer zurückziehen.”
    Das war ein Befehl, wie er deutlicher nicht sein konnte, eine Warnung, doch Chloe spielte noch immer die Einfältige. “Gibt es hier irgendwo einen Internet-Anschluss, den ich benutzen kann? Ich möchte meine E-Mails abrufen.”
    Totenstille. Bastien lehnte sich zurück und wartete, wie Hakim darauf reagieren würde. Zu seiner Überraschung nickte er. “In der Bibliothek im ersten Stock. Surfen Sie, so lange sie wollen.”
    “Es geht nur um meine Mails”, antwortete sie und erhob sich vom Tisch. Die anderen blieben sitzen – nur keine Höflichkeit gegenüber Hilfskräften, dachte Bastien und unterdrückte seinen eigenen Impuls, aufzustehen. Wenn sie tatsächlich nur ihre Mails abrufen wollte, war er der Kaiser von China. Doch würde sie klug genug sein, um ihre Spuren zu verwischen?
    Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, redeten alle durcheinander. “Ich glaube, dass es keine gute Idee war, die Frau hierzubehalten”, sagte von Rutter auf Deutsch. Wir wären auch ohne Dolmetscherin zurechtgekommen. Warum eine Fremde hierher bringen?”
    “Die Frau, die ich ursprünglich engagierte, ist ein hübsches, aber dummes Persönchen, gerade gut genug, um die Konversation zu vereinfachen, und dabei so egozentrisch, dass sie alles andere ignoriert”, erwiderte Hakim in derselben Sprache. “Bei dieser hier bin ich da nicht so sicher.”
    “Nicht so sicher?”, wiederholte Monique scharf. “Ich dachte immer, dass Sie nichts dem Zufall überließen, Gilles. Werden Sie sie los, so schnell wie möglich.”
    “Wenn es nötig ist”, sagte Hakim. Es durfte ihm kaum gefallen, dass man ihm sagte, was zu tun war – er hielt seine Zeit für gekommen und war bereit, am Tisch der Macht zu sitzen. “Sie wissen, dass ich keinerlei Skrupel habe, das Notwendige zu erledigen. Aber ich tue nichts Übereiltes. Wenn eine Amerikanerin spurlos verschwindet, könnte es zu viele Fragen geben. Ich muss sicher sein, dass sie niemand vermisst und sie nicht von zu weit oben gedeckt wird. Das bin ich weder in dem einen noch in dem anderen Punkt. Sobald ich es bin, wird Miss Underwood kein Streitpunkt mehr sein.”
    “Englisch oder Französisch bitte, wenn Sie schon kein Italienisch sprechen”, grummelte Ricetti. “Worum geht es?”
    Monique wandte sich ihm lächelnd zu. “Wir beraten, ob Miss Underwood eine Gefahr darstellt, und wenn, wie wir uns ihrer am besten entledigen.” Sie sprach ein fehlerloses Italienisch.
    “Bringen Sie sie um und täuschen Sie einen Autounfall vor”, sagte Ricetti.
    “Vielleicht”, erwiderte Hakim. “Aber sie fährt mit meinem Chauffeur, und ich weiß nicht, ob ich meinen Daimler hergeben möchte, nur um einen Mord zu vertuschen. Einen Ersatz für meinen Fahrer zu finden wäre ebenfalls problematisch.”
    “Bringen Sie sie einfach um und hören Sie auf mit dem Theater”, schaltete sich Mr. Otomi ein. “Wenn Sie zu zimperlich sind, kann sich mein Assistent darum kümmern. Wir verschwenden unsere Zeit mit dieser Diskussion, wo wir doch wichtigere Dinge zu tun haben. Ich möchte wissen, wie wir die vier Dutzend Legolas in die Türkei schmuggeln können.”
    “Das ist Ihr Problem, Otomi-san”, sagte Bastien kühl. “Ich dagegen möchte wissen, wo das Geld herkommt, bevor ich meine Ware hergebe. Und die ist wirklich eindrucksvoll, vertrauen Sie mir. Das Beste, was das US-Militär bislang entwickelt hat.”
    “Niemand vertraut Ihnen, Bastien”, sagte Madame Lambert. “Niemand von uns traut dem anderen. Darum können wir so gut zusammenarbeiten. Gemeinsam kontrollieren wir den illegalen Waffenhandel fast weltweit. Vertrauen würde die Dinge nur beeinträchtigen.”
    “Fast weltweit”, wiederholte Bastien. “Aber nicht ganz. Wo zum Teufel ist Christos? Mir gefällt diese Verspätung nicht – sie macht mich argwöhnisch. Sollten wir uns nicht Gedanken um ihn machen statt um eine unglückselige junge Frau

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