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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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und Christos wird sich dazugesellen. Sie werden sie erwarten.”
    “Glauben Sie nicht, dass sie argwöhnisch werden? Dass sie sich fragen, warum ich Hakim getötet habe?”
    “Sie kennen Sie, und sie kennen Hakim. Weshalb sollten sie argwöhnisch werden? Wichtig ist nur, dass sie neue Vereinbarungen treffen, die Gebiete neu aufteilen und einen neuen Anführer wählen. Sie hätten vielleicht Hakim gewählt, aber ohne ihn, schätze ich, ist Christos Favorit. Und das müssen Sie verhindern.”
    “Sie sind vielleicht bereit, über Hakims Tod hinwegzugehen, doch Christos hat viel mehr Leute in seiner Organisation. Das muss ein Nachspiel geben.”
    “Und deshalb werden Sie sterben”, sagte Thomason.
    Bastien zuckte nicht einmal mit der Wimper. “Werde ich das? Und wie wird es geschehen?”
    “Es ist ganz einfach – Sie haben so etwas schon mal gemacht, und selbst wenn nicht, würde ich nichts anderes vorschlagen. Wenn sie Christos gewählt haben, regen Sie sich auf, jagen ihm eine Kugel in den Kopf, und jemand, den wir dort schon eingeschleust haben, wird Sie erschießen. Sie tragen künstliches Blut bei sich, und sobald die Waffe losgeht, gehen Sie wie ein Stein zu Boden. Das bedeutet, dass Sie für Christos nur einen Schuss haben – der muss sitzen.”
    “Ich hatte noch nie Probleme, mein Ziel zu treffen.”
    “Das stimmt. Bastien Toussaint wird also tot sein, und falls ich besonders großzügig sein sollte, lasse ich Sie bis zum nächsten Auftrag vielleicht Urlaub in Südfrankreich machen. Es gibt für alles ein erstes Mal.”
    Bastien zündete sich eine weitere Zigarette an, die ihm ebenfalls nicht schmeckte. “Und das Waffenkartell?”
    “Der Baron wird die nächste Wahl sein, und der ist leicht zu kontrollieren. Es liegt uns nicht daran, den Ring zu zerschlagen. Irgendjemand wird immer Waffen an internationale Terroristen liefern, und indem wir das Kartell beobachten, können wir die verschiedenen Splittergruppen verfolgen und erhalten Einblick in ihre Pläne.”
    “Ich habe letzten April Zündkapseln nach Syrien geliefert. Dreiundsiebzig Menschen wurden getötet, darunter sechzehn Kinder.”
    “Sagen Sie bloß nicht, dass Sie deswegen immer noch eingeschnappt sind! Kriegsopfer, mein Junge. Gefallene im Kampf gegen den Terror. Sie waren noch nie sentimental, Jean-Marc. Sie kennen die Rechnung ebenso gut wie ich. Dreiundsiebzig sind tot, dafür wurden vielleicht Tausende gerettet. Irgendwann muss man eben diese schmutzige Entscheidung treffen.”
    “Ja”, stimmte Bastien zu, der ihn durch die Rauchkringel seiner Zigarette ansah.
    “Ich vertraue Ihnen, Jean-Marc. Sie haben niemals den Fehler gemacht, mich zu belügen. Wenn Sie sagen, dass das Mädchen tot ist, bin ich sicher, dass sie es ist. Und warum sollten Sie lügen? In all den Jahren, seit ich Sie kenne, haben Sie nie auch nur den Anflug eines Gefühls oder irgendeine Schwäche gezeigt. Sie sind eine Maschine. Auf dem neuesten Stand der Technik, bestens eingestellt, unentbehrlich.”
    “Sogar eine Maschine braucht mal eine Pause”, sagte Bastien. “Lassen Sie irgendjemand anders den Job erledigen, und ich verschwinde einfach. Jensen hat bereits eine solide Tarnung aufgebaut – er kann sich selbst um Christos kümmern.”
    “Warum?”
    “Weil ich müde bin.”
    “In unserer Branche kann man es sich nicht leisten, müde zu sein. Man hat selten frei, man geht nicht in Rente. Es gibt nur einen Weg, aus dem Dienst auszuscheiden, Jean-Marc. So wie Hakim.”
    “Ist das eine Drohung?”, fragte er träge, während er seine Zigarette ausdrückte.
    “Nein. Nur eine Tatsache. Das Kartell trifft sich morgen im Hotel Denis, Christos erscheint am Tag darauf. Ich überlasse es Ihnen. Ich bin sicher, Sie tun, was getan werden muss.”
    “Tatsächlich?”
    “Machen Sie keinen Ärger, Jean-Marc. Sie wissen, wie viel von dieser Sache abhängt.” Er faltete sorgfältig die Zeitung zusammen und stand auf.
    “Die Zukunft der freien Welt? Geht es nicht immer darum?” Er machte sich nicht einmal die Mühe, ebenfalls aufzustehen. “Ich habe das alles schon mal gehört. Die Bedürfnisse vieler stehen über den Bedürfnissen weniger und all diesen Mist. Sie gucken zu viel
Star Trek.”
    “Ich dachte, das wäre
Star Wars”
, entgegnete Harry.
    “Ich weiß, was auf dem Spiel steht”, sagte Bastien.
    “Dann sehen Sie zu, dass Sie es nicht vergessen. Nichts davon.”
    Bastien schaute zu ihm hoch. Seine Zeit lief ab, doch es kümmerte ihn nicht. Sein Glück

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