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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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sie, wobei sie jedoch fürchterliche Träume quälten. Sie sah Hakims drohendes Gesicht über sich, seine leise schmeichelnde Stimme, die mehr Angst machte als Wut, wie er liebevoll das Messer über ihre Haut zog und sie nicht schreien durfte.
    In ihren Träumen hörte er nicht auf. In ihren Träumen verblutete sie, während Hakim voller Zustimmung lächelte und Bastien von einem thronähnlichen Stuhl aus zusah, mit Frauen um ihn herum, die sich an ihn schmiegten, und einem Glas Whisky in der Hand.
    Und doch war es zu ertragen. Sie wusste, dass sie träumte. Egal, wie wirklich die Situation zu sein schien – ein kleiner Teil ihres Gehirns war sicher, dass sie nicht real war.
    Doch so leicht gaben ihre Träume nicht auf. Sie starb nicht länger. Stattdessen lag sie in einem weißen, mit Spitze bezogenen Bett, und Bastien war auf ihr und in ihr, liebte sie mit langsamen hypnotischen Bewegungen, und das Gefühl war so herrlich, dass sie ihren Körper im Schlaf beben fühlte.
    Ihr war kalt, ihr war heiß, die Bettdecke war zu leicht und dann zu schwer, und sie konnte Bastien spüren wie eine Umarmung, sein Duft umgab sie, als sie versuchte, tiefer in den Schlaf zu gleiten. Sie wollte nicht träumen, sie wollte sich nicht erinnern, sie wollte nur Wärme und Dunkelheit.
    Irgendwo in der Ferne schlug eine Kirchturmuhr viermal. Sie sollte aufstehen und das Fenster schließen, doch ihr war endlich warm, und sie konnte bestimmt gleich wieder einschlafen. Am Morgen, wenn es hell war, konnte sie sich den Dingen wieder stellen. In der Dunkelheit wollte sie sich nur verstecken.
    Irgendetwas fühlte sich nicht richtig an. Kein Wunder – es gab derzeit kaum etwas Richtiges in ihrem Leben, und darüber nachzudenken würde nichts nutzen. Nur Zeit und Tageslicht konnten die Dinge besser machen.
    Sie richtete sich auf der dünnen Matratze auf, zog die Bettdecke zum Kinn und griff nach Bastiens Mantel, um ihn sich zusätzlich überzulegen, eine weiterer Schutz gegen die Kälte.
    Doch der Mantel war nicht da – sie hatte ihn über den Stuhl gehängt. Sie öffnete in der Dunkelheit die Augen und erblickte Bastien, der neben ihr auf dem Boden saß, mit dem Rücken an der Wand lehnte und sie regungslos betrachtete.

13. KAPITEL
    E inen Moment lang glaubte sie noch zu schlafen und sagte sich, dass es nur ein Traum sei. Dann ergriff er das Wort, seine Stimme klang gedämpft und ruhig in der Dunkelheit.
    “Du hast Glück, dass du noch lebst”, sagte er weich.
    Darüber würde sie nicht mit ihm streiten, auch wenn die Versuchung groß war. Sie lag ganz still da, bewegte sich nicht in der Hoffnung, dass er sich in Luft auflöste. Doch er war auf besorgniserregende Weise real und präsent und ihr viel zu nah. “Wie hast du mich gefunden?”, fragte sie schließlich. “Und wie bist du hereingekommen?”
    Er regte sich nicht. Seine langen Beine hatte er ausgestreckt und übereinandergeschlagen, seine Hände lagen im Schoß. “Ich habe dir doch gesagt, dass sie dich im Handumdrehen finden. Ich war schneller, aber in nicht allzu langer Zeit haben sie uns eingeholt.”
    “Uns?”
    Er neigte den Kopf und sah sie direkt an. “Gewöhnlich bringe ich zu Ende, was ich angefangen habe. Du hast ein Flugzeug verpasst, aber ich werde dich mit dem nächsten außer Landes schaffen, auch wenn ich dich dafür k. o. schlagen, fesseln und in eine Kiste packen muss.”
    Sie wollte die Lampe neben ihrem Bett einschalten, als er nach ihrem Handgelenk griff, sie zurückzuckte und dabei die Lampe umstieß.
    “Wir brauchen kein Licht”, sagte er. “Das war das einzig Schlaue von dir: dass du kein Licht eingeschaltet hast, als du nach Hause kamst. Wenn sie hinter dir her sind, wird das bisschen Dunkelheit sie zwar nicht aufhalten, aber es war klug, keine unnötige Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen.”
    “Vielleicht habe ich das Licht ausgeschaltet, als ich ins Bett ging?”
    “Ich war schon hier, bevor du wie das kleine Streichholzmädchen hier angetrottet kamst. Ich entschied, dass ein paar Stunden Schlaf dir nicht schaden könnten. Aber du hast meinen Mantel gestohlen – ich habe gefroren.”
    “So ein Pech”, erwiderte sie. Sie fragte nicht, wo er gewesen war und was er gesehen hatte. Sie konnte nichts daran ändern. Falls er zugesehen hatte, wie sie gebadet, sich die Haare abgeschnitten und die Male an ihrem Körper untersucht hatte, würde sie wütend werden. Besser, sie wusste es nicht.
    Er hatte sich von ihrem Wein bedient – die Flasche und ein

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