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Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Titel: Tod sei Dank: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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hatte, dass er einen unterdurchschnittlichen Intelligenzquotienten habe, kam Heath sich wie ein Trottel vor. Wie hatten diese Mädchen das bloß geschafft? Er fühlte, wie sein Gesicht rot anlief, als er »Kein Problem« murmelte und zu seinem Tisch zurückkehrte.
    »Ich muss dir was beichten«, sagte Georgie zu Kay.
    Sie hatten nicht mal mit der Wimper gezuckt, als er gegangen war. Hatten nicht mal den Anstand besessen, höflich zu sein. Und dabei wollte er sie doch nur ein bisschen näher kennenlernen, ehe er sein Leben für sie aufs Spiel setzte.
    »Was denn?«, fragte Kay.
    »Ich habe Graham auf einen Drink hergebeten.«
    Kay wirkte erst entsetzt, dann erschrocken, dann überglücklich.
    »Es wird echt Zeit, dass ihr beide mal zusammenkommt. Wie lange hast du ihn eigentlich hingehalten? Guck mal, da ist er schon.«
    Ein Junge von ungefähr siebzehn Jahren näherte sich dem Tisch. Er wirkte ein bisschen wie ein Streber, aber einer von der liebenswürdigen Sorte – die Sorte, aus der Heath mit größtem Vergnügen alle Liebenswürdigkeit herausprügelte.
    Heath, der inzwischen etwas angetrunken war und obendrein wütend, weil man ihn so kalt abgespeist hatte, lauschte einem Plausch, der sich um Orchester drehte. Er gähnte. Langweilige Spießer. Wie hatte er solche langweiligen Spießer in die Welt setzten können? Langweilig und gefühllos. Schließlich lächelten Kay und ihr Freund, standen auf und gingen. Als sie die Straße entlanggingen, sahen sowohl Heath als auch Georgie, dass sie Händchen hielten. Die finstere Georgie lächelte.
    »Soll ich dir einen ausgeben?«, fragte Heath, als er sich wieder über ihren Tisch beugte.
    »Nein danke«, sagte sie. Sie hatte immer noch keine Ahnung, wer er war. Hatte sie ihn nicht in den Nachrichten gesehen? Vielleicht. Aber er hatte seitdem circa zwölf Kilo zugenommen, und älter geworden war er auch. Er sah zwar nicht mehr wie früher aus, aber hatte er sich wirklich so sehr verändert? Er hatte doch wohl immer noch Schlag bei den Weibern, oder?
    »Na komm schon, nur einen Drink. Deine private Unterhaltung ist jetzt vorbei, oder? Wir könnten ein bisschen miteinander plaudern«, sagte er.
    »Verpiss dich einfach, ja?«, blaffte sie.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Heath. Er starrte sie wütend an. Dies war ihre letzte Chance. Was sie als Nächstes sagte, würde über die Zukunft ihrer Schwester entscheiden.
    »Ich sagte, dass du dich verpissen sollst. Und jetzt sage ich es noch einmal: Verpiss dich. Du stinkst, und du bist ein fieser Typ.«
    Heath lächelte, dann lachte er. Kaum zu glauben, dass er diesen Arschlöchern hatte helfen wollen (Hatte er das wirklich jemals vorgehabt?). Was war schon Besonderes an ihnen? Warum sollte er sich ausgerechnet diesem einzelnen Spermium verbunden fühlen?
    »Worüber lachst du, du Spinner?«
    »Deine Schwester wird sauer auf dich sein.«
    »Was?«
    »Du hast gerade ihr Schicksal besiegelt.«
    Georgie knurrte einen Fluch und ging. Glaubte vermutlich, dass er sie hier und jetzt umbringen würde, statt ihre Schwester hier und jetzt indirekt umzubringen.
    Was jetzt? Er hatte sich seit Längerem keines ordentlichen Raubüberfalls mehr erfreuen dürfen.
    Drei Pints später hatte Heath sein Opfer gefunden. Ein Schönling, der sich für witzig hielt. Drei junge Frauen umringten ihn lachend am Tresen, und der Idiot bemerkte gar nicht, dass das nur an all den Drinks lag, die er ihnen mit seinem schönen Geld spendierte. Heath folgte ihm zu den Toiletten. Nichts unnötig Kompliziertes, dachte er. Bloß ein guter, einfacher
    Schlag ins Gesicht
    Tritt in die Eier
    Schlag ins Gesicht
    Tritt gegens Schienbein
    Und dann jede Menge Tritte, Tritte, Tritte, während der Typ am Boden lag.
    Hübsche Brieftasche. Hübsch voll auch, witziger Schönling. Jetzt guck mal, ob die Mädels an der Bar dich immer noch mögen.
    Heath nahm die Brieftasche und verließ die Bar in Merchant City bei allerbester Laune. Dies war seine letzte Nacht in Großbritannien. Morgen würde er abhauen, natürlich mit Cynthia. Was kam als Nächstes?
    Die Prostituierten in Glasgow Green waren entweder älter und hässlicher als früher, oder er hatte vergessen, wie wenige hübsche Frauen es in dieser Stadt gab. Mit einem Teil des Geldes aus der gestohlenen Brieftasche engagierte er zwei Nutten, nahm sie mit in ein billiges Hotelzimmer und befahl ihnen:
    Stell dich über mich
    Du, die andere, nimm das in den Mund
    Jetzt hinsetzen
    Vorbeugen
    Lecken
    Jetzt da hinlegen, ihr

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