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Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Tod sei Dank: Roman (German Edition)

Titel: Tod sei Dank: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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notwendig erachtet wird –, dann kann alles sehr schnell gehen. Meine Aufgabe besteht darin, zu überprüfen, ob allen Ansprüchen Genüge getan wurde. Wenn das der Fall ist, müssen wir nur noch eine Bewilligung aufsetzen. In Anbetracht der Dringlichkeit der Situation kann ich dafür sorgen, dass alles so schnell wie möglich abgewickelt wird. Sie dürfen sich natürlich nicht zu viel versprechen. Die Entscheidung liegt bei der Bewährungskommission. Wie Sie wissen, Heath, hätte jede Zuwiderhandlung gegen Ihre Bewährungsauflagen sofort ein neuerliches Inkrafttreten Ihrer Haftstrafe zur Folge.«
    »Natürlich, das ist mir klar.« Heath schaute immer noch das Foto an. Will hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen. Wie konnte er es wagen, die Mädchen anzuschauen?
    »Für den Fall, dass Sie morgen auf Bewährung entlassen werden, Heath, könnte ich Sie dann abholen?«, fragte Will.
    »Na kommen Sie, lassen Sie mir eine Nacht mit meinem Frauchen.«
    »Gut. Eine Nacht. Kommen Sie dann zu mir nach Hause – Sie wissen, wo ich wohne. Vor über sechzehn Jahren waren Sie schon mal da. Kommen Sie um die Mittagszeit zu mir nach Hause.«

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Kapitel achtundvierzig
    Der Ausschuss bestand aus drei Mitgliedern des schottischen Bewährungsgremiums und einer Vorsitzenden. Drei von ihnen kannten Heath gut, weil er seine Mindesthaftstrafe bereits einige Jahre zuvor absolviert hatte und seitdem mehrfach eine vorzeitige Entlassung beantragt hatte – mit Argumenten, die den Ausschuss nicht überzeugt hatten. Seine Berichte, Briefe und sein Charakter galten als fragwürdig. Hinsichtlich des diesjährigen Antrages war das Komitee jedoch bereits wegen der Haftberichte und der Gutachten der Sozialarbeiter positiv eingestellt. Man hatte sogar eine längere Diskussion über ihn geführt, ehe er den Raum betreten hatte. Er hatte so viele Kurse absolviert, wie ein Gefangener nur absolvieren konnte – von Opfereinfühlung über Drogenberatung bis hin zu Anti-Aggressions-Training. Er war bei keinem Drogentest negativ aufgefallen und hatte in der Tischlerwerkstatt und der Wäscherei gearbeitet. Er hatte sogar bei einer Theateraufführung in der Gefängniskirche eine Nebenrolle übernommen. Aber letztlich war es der persönliche Brief, der den Ausschlag gab.
    »Sie wollen also eine Ihrer Nieren spenden?«, fragte die jüngere der beiden Frauen. Sie war Mitte fünfzig und wirkte ziemlich etepetete.
    »Ja, will ich. Der Arzt sagt, dass sie genetisch perfekt passt. Ich habe hier den Brief eines Mr Jamieson, wo das drinsteht. Wollen Sie ihn sehen? Er ist erst vor einer Stunde eingetroffen.«
    Die vier Mitglieder des Komitees lasen nacheinander den Brief, den Mr Jamieson an diesem Vormittag geschrieben hatte und der im Kern besagte, dass Heaths Blutgruppe und Gewebetyp ihn zum perfekten Spender für seine Zwillingstöchter machten. Es seien zwar noch weitere Tests hinsichtlich des allgemeinen Gesundheitszustandes und der psychologischen Stabilität des Spenders erforderlich, aber alles mache tatsächlich einen sehr positiven Eindruck.
    »Ich will also, dass das Ganze möglichst schnell über die Bühne geht. Ich habe zwei Töchter, von denen ich bislang nichts wusste. Tolles Ding, was? Da dachte ich bislang immer, ich sei ein totaler Versager und die Welt wäre ohne mich besser dran, und dann erfahre ich, dass ich Papa bin und meine Töchter in einer lebensgefährlichen Situation meine Hilfe brauchen. Ich muss die verlorene Zeit wettmachen und ein richtiger Vater werden. Ich muss ein Leben retten. Und natürlich muss ich helfen, dass auch … die andere ihre Niere bekommt …«
    Er hatte ihren Namen vergessen. Zum Glück war es keinem der Entscheidungsträger aufgefallen.
    »Die armen Mädels«, sagte er.
    »Ihre Unterkunft wurde von einem Sozialarbeiter, der den Bereich Govanhill betreut, als angemessen beurteilt«, sagte die andere Frau. Sie war um die siebzig, hatte sehr kurzes, braun gefärbtes Haar und keine Augenbrauen.
    »Richtig.« Heath wunderte sich immer noch, wie Cynthia es geschafft hatte, aufrecht sitzen zu bleiben, als der Sozialarbeiter sie besucht hatte. »Wir wollen bald heiraten.«
    Als nächstes Ausschussmitglied sprach ein ehemaliger Polizist. Heath wusste das, weil er mit dem Mann mehrfach in tätliche Auseinandersetzungen geraten war, im Abstand von jeweils ungefähr einem Jahr. Der Polizist hatte dabei immer den Kürzeren gezogen. »Was die Bewilligung angeht«, sagte der Mann: »So wollen wir einige Bedingungen

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