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Tod und Leidenschaft (German Edition)

Tod und Leidenschaft (German Edition)

Titel: Tod und Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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Souterrain lief er dem Butler in die Arme.
    „Pack deine Sachen vor Freitag und bring sie jemandem. Der Haushalt wird aufgelöst und das Haus versperrt. Du kommst dann nicht mehr hier rein, um etwas zu holen.“
    „Ja. Alles klar.“
    Es fühlte sich an, als nähme ein Alpdruck sein Ende.
    Beinahe  erleichtert betrat er die Küche, um sich einen Becher Tee zu holen, bis der Herr ihn rufen würde.
    Es roch nach Stew. Das gab es immer, wenn der Herr vorhatte, auswärts zu speisen und nur das Personal versorgt werden musste.
    So könnte die Köchin eine Pause einlegen, denn auf das Stew konnte auch ein Küchenmädchen aufpassen. In diesem Fall Mary, die unablässig rührte und darauf achtete, dass die Hitze nicht zu groß wurde.
    Da niemand außer ihnen im Raum war, küsste er sie schnell auf den Mund, was sie mit einem Lächeln quittierte.
    „Freitag ist alles vorbei!“, erklärte Finn und Mary schenkte ihm einen langen, nachdenklichen Blick.
    „Ja. Hab´s schon gehört.“
    „Und die junge Lady geht mit ihm.“
    Der Löffel wanderte schneller im Kreis.
    „Eigentlich ungehörig, eine unverheiratete Dame mit sich zu nehmen“, knurrte sie empört.
    „Macushla – das ist nicht unser Problem“, erwiderte Finn und freute sich doch, ein so leichtherziges Thema besprechen zu können.
    „Und was wird aus uns?“, sagte sie leise.
    „Wir bleiben zusammen. Ich hab mich ein bisschen umgehört. In Kensington wohnt eine Familie … die suchen ´nen Kutscher.“
    Mary prustete in das Stew, dass der Dampf wirbelte.
    „Bist du Kutscher?“
    „Ich bin alles, wenn ich nur mit dir sein kann.“
    „Finn! Spinn nicht rum! Niemand nimmt einen Kerl als Kutscher, der nie eine gelenkt hat. Noch dazu mit ner Frau im Schlepptau.“
    „Wir könnten auch in ner Fabrik Arbeit suchen. Die brauchen immer Leute. Und die schert´s nicht, ob einer verheiratet ist, oder nicht.“
    „In der Fabrik … ich weiß nicht … ne Möglichkeit wär´s schon …“
    Sie hatten das Thema schon hundert Mal durchgesprochen. Aber etwas Konkretes hatte sich nicht ergeben. Die wenigen freien Stunden, die er hatte, konnte er nicht dazu nutzen, sich in einer Fabrik vorzustellen. Die Zeit reichte nicht mal, um ins Eastend zu laufen.
    „Wenn ich Freitag von Dover zurück bin, gehen wir gleich los und suchen. Im Prinzip müssen wir nur die Zeit überbrücken. Wir bekommen beide noch den ganzen November ausbezahlt. Das hat der Herr versprochen.“
    „Das reicht uns nicht weit“, goss Mary Wasser in seine kleine Flamme der Hoffnung.
    „Ich weiß. Aber wir haben keine andere Wahl.“
    Plötzlich sackte der Kochlöff el in den großen Topf.
    „Finn! Ich habe noch eine Idee!“
    Ihre Augen hatten sich geweitet und ihr Gesicht war mit einem Mal von einer hellen Röte überzogen.
    „Was denkst du, wäre der Polizei die Information über den Herrn wohl wert?“
    Finn erstarrte.
    „Bist du wahnsinnig, Mary?“
    „Nein. Es ist mein Ernst. Wir wissen beide, dass er seine Finger in irgendeiner ganz üblen Sache hat. Und du weißt auch, was hier für ein Gerenne war, nachdem dieser Polizist Harris im Haus war. Sogar Telegramme gingen hin und her. Boten sind ein und aus gegangen.“
    Finn wurde nachdenklich.
    „Ja, stimmt schon.“
    „Und vielleicht weiß die Polizei ja mehr als wir. Und vielleicht brauchen sie die Information, dass er am Freitag verschwindet.“
    Das Gefühl in seinem Magen war verheerend. Den eigenen Herrn bei der Polizei hinhängen … Das war undenkbar. Andererseits mochte Mary Recht haben. Und so ein paar Pfund konnten ihnen weiß Gott nicht schaden.
    „Weiß der Teufel, wie viel sie zahlen … Ob´s das überhaupt wert ist …“
    „Was haben wir zu verlieren? Im schlimmsten Fall lachen sie uns aus. Wenn wir nur wüssten, wo wir diesen Harris finden …“
    Finn hatte eine Ahnung.
    „Alle hochrangigen Bullen sitzen in Scotland Yard. Und wenn er´s nicht tut, kann man uns aber sicher sagen, wo wir ihn finden.“
    Mary strahlte.
    „Also machen wir´s?“
    Finn war alles andere als überzeugt und stimmte trotzdem zu.
    „Donnerstagnachmittag hab ich frei. Da geh ich nach dem Yard und schau nach ihm!“
    „Das wird knapp“, grübelte Finn.
    „Na, vorher geht´s nich. Das weißt du auch.“
    Er presste die Lippen aufeinander. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass es so eng wurde, dann würde niemand dazu kommen, Verdacht gegen sie zu schöpfen. Und zum Verhaften reichte es dann allemal noch.
    Wenn er auch nicht mal eine Ahnung

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