Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod und Leidenschaft (German Edition)

Tod und Leidenschaft (German Edition)

Titel: Tod und Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
Vom Netzwerk:
Zeiten!“
    „ S´is schlimm im Moment, Miss. Nirgends ist man sicher und immer hat man Angst. Furchtbare Angst. Wissen sie … wir sind zwar ganz unten … und unser Leben … na, ja. Leicht isses halt nich. Aber ermordet werden …“
    Elizabeth wusste, worauf sie anspielte. Sie ließ ihre Hand auf der ihren ruhen und Liz Blicke gaben ihr zu verstehen, dass dieser die Nähe wohltat.
    „Zumal wenn man weiß …“
    Ihre freie Hand drehte die leere Tasse auf dem kleinen Unterteller.
    „Wenn man was weiß?“, half ihr Elizabeth auf die Sprünge. Liz beugte sich ihr noch dichter entgegen als zuvor.
    „Ich weiß, wer der Ripper ist!“
    „Wer … wer ist?“ Hatten sie von zwei verschiedenen Dingen gesprochen?
    „Der Ripper, Miss! Der Ripper!“
    „Was für ein Ripper?“ Sie verstand noch immer nicht.
    „So nennt er sich doch selbst!“ Liz Stimme war zu einem Raunen geschmolzen. „Der Mörder von Whitechapel. Er hat nen Brief geschrieben und sich darin selbst Jack the Ripper genannt. Die Zeitungen sind voll davon. Einen Brief geschrieben! Stelln sie sich das ma vor!“
    „Um Gottes Willen!“
    Sie war ehrlich entsetzt. Nicht nur, dass ein Mensch solche Taten beging – nein! Er brüstete sich damit. Gab sich einen … Künstlernamen!
    „Unfassbar“, stieß sie hervor und Liz nickte nachdrücklich.
    „Und sie wissen, wer er ist!“
    Ihr Gegenüber senkte die Lider und nickt langsam und mit Nachdruck.
    „Und wer ist es?“
    „Kann ich ihnen nich sagen, Miss. Unmöglich!“
    Elizabeth war elektrisiert. Sie reckte sich sogar ein wenig, um auf eine Höhe mit der wesentlich größeren Frau zu kommen.
    „Und wieso nicht?“
    „Weil es mir ne schöne Stange Geld bringen wird!“
    „Das müssen sie der Polizei mitteilen. Sicher gibt es eine Belohnung!“
    „Nee nee, Miss. Denen sag ich nix. Was denken sie denn? Die nehmen so eine wie mich doch gar nich ernst. Rausschmeißen wern die mich! Aber ich hab jemanden, der wird mich nich rauschmeißen! Der wird mir Geld geben, das versprech ich ihnen. Und dann lad ich sie in so ne feine Teestube ein, Miss!“
    Sie erhob sich halb und strich ihren abgewetzten Rock glatt.
    „Wie heißen sie mit Nachnamen, Miss? Damit ich weiß, wen ich einladen muss …“ Sie blinzelte Elizabeth zu.
    „Elizabeth Montgomery. Ich arbeite in der Lime Street bei Mister Lewinsky im Hutladen.“
    „Das merk ich mir, Miss Montgomery. Und … ich lad sie ein! Versprochen!“
    Elizabeth lächelte aufmunternd, auch wenn sie nicht wirklich an die Einladung glaubte. Außerdem war sie besorgt …
    „Und wie heißen sie?“
    „Stride, Miss. Liz Stride. Und wenn se mich suchen … Fragen se nur nach Long Liz . Mich kennt jeder in Whitechapel.“
    „Das mach ich, Liz Stride! Also … bis zum nächsten Kuchenessen!“
    Liz war schon an der Tür, als sie sich noch einmal umdrehte und Elizabeth lange ernst ansah. Dann aber riss sie sich zusammen, lächelte, nickte und verschwand.
    Elizabeth blieb noch eine Weile über ihrem erkalteten Tee sitzen. Aus ihren Romanen wusste die, dass es niemals gut war, wenn jemand ankündigte, dass er jemandem gegen Geld etwas verraten wollte.
    Außerdem klangen die Worte ihrer neuen Bekannten viel zu sehr nach Erpressung, als dass sie sich nicht hätte sorgen sollen.
    Natürlich verstand sie, dass Frauen in Liz Situation alles dafür taten, ein wenig auf die Füße zu kommen. Aber Erpressung war eine gefährliche Sache. Lebensgefährlich.
    Noch immer klang ihr der fürchterliche Namen „Jack the Ripper“ im Ohr.
    Wie abscheulich, sich einen solchen Namen zu geben. Wie abgrundtief böse.
    Dennoch hatte die unverhoffte Enthüllung auch etwas Gutes: Es war ein wichtiger Hinweis für Inspector Harris! Ein seltsames Gefühl der Erregung und Vorfreude erfasste sie bei dem Gedanken, zu ihm gehen zu können und ihm eine solche Neuigkeit zu übermitteln.
    Elizabeth bezahlte Kuchen und Tee und eilte nach Hause.
    Es regnete in Strömen und die Tropfen prasselten gegen ihr Fenster. Ihr Cape war völlig durchnässt. So konnte sie auf keinen Fall den weiten Weg nach Westminster schaffen. Zudem stellte sie fest, dass sich ihr aufgeriebener Fuß inzwischen entzündet hatte.
    Also legte sie sich in ihr Bett und sah zur Decke. Wenigstens ein Gutes hatte es, denn so konnte sie noch ein wenig die Vorfreude genießen …
    Als sie am nächsten Morgen in den Laden kam, brannte sie bereits darauf, Mister Lewinsky von ihrer Begegnung mit Elizabeth Stride zu erzählen.
    Als sie ihr Cape

Weitere Kostenlose Bücher