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Tod und Leidenschaft (German Edition)

Tod und Leidenschaft (German Edition)

Titel: Tod und Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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muss doch mal Schluss sein.
    „Im Stehen, Mister?“
    „Von hinten.“ Ich halte es nicht mehr aus. Als sie mir den Rücken zudreht und die Röcke hebt, bücke ich mich schnell über meine Tasche. Meine Hände zittern. Der Verschluss ist nass und ich rutsche ab.
    „Wollen se n Gummi nehmen, Mister? Meine Pussy is sauber. Können se mir ruhig glauben! Da könnt n Engel drin baden!“
    Jetzt ist es aus. Wie kann sie es wagen? Ich reiße das Messer aus der Tasche. Viel zu schnell. Viel zu schnell. Denke nicht mehr nach. Ich sehe nur ihren Nacken. Sie dreht sich um. Starrt auf mich. Auf die Klinge, die bereits über ihrer hässlichen Fratze schwebt.
    Sie will schreien und ich presse instinktiv meine Hand über ihr zahnloses Maul. Drücke sie mit Wucht gegen die Hauswand. Weit aufgerissene Hurenaugen. Ihre Zunge leckt gegen meinen Handteller. Sie hebt die Hände. Doch es ist zu spät.
    Ein sauberer Schnitt quer über ihre verfluchte Kehle.
    Das Blut sprudelt nur so. Eine muntere Fontäne, als ich sie zu Boden sacken lasse.
    Ein leises Gurgeln höre ich … Schade, schade, schade. Deine geklaute Haube hat dir doch kein Glück gebracht.
    Und wem gibst du deine Pussy jetzt?
    Ich knie mich vor sie. Ihre Füße berühren mich. Die stinkenden Röcke heben. Ich stelle ihre Beine auf und lasse sie auseinanderfallen.
    Du willst gefickt werden? Ja? Ich werde dich ficken, du Stück Dreck. Mit meinem Messer ficke ich dich!
    So und so … Mein Messer wird geführt von Gott! Ich zerhacke dein sündiges Fleisch, du Monstrum!
    Damit wirst du keinen Mann mehr besudeln!
    Schritte. Gott verflucht. Schritte. Wo kommen sie her? Oder ist es der Regen?
    Sofort bin ich auf meinen Beinen.
    Ohne der Schlampe noch einen Blick zu gönnen, packe ich meine Tasche. Kopflos bin ich. Kopflos.
    Beruhige dich! Es ist vorüber! Du hast es vollbracht!
    Der Regen kühlt mein erhitztes Gesicht. Dein Leben ist vorüber. Aber meines geht weiter.
    Ich mäßige meine Schritte. Ein Gentleman rennt niemals.
    Zurück im Gewirr der Straßen. Im verseuchten Uterus der Stadt.
    Aber ich habe begonnen, diese Stadt zu reinigen. Ja. Ich habe gerade erst begonnen!
     
    X
    „Der verdammte Regen hört gar nicht mehr auf, wie?“ Inspector Abberline, eine beeindruckende Erscheinung mit einem gewaltigen Backenbart, wie ihn Prince Albert populär gemacht hatte, schlug seinen Hut gegen sein durchnässtes Hosenbein.
    Harris wartete schon geraume Zeit am Tatort. Seine Notizen verwischten langsam beim Schreiben.
    „Ja … Unglaublich. Was für ein Sommer soll das sein? …“
    „Viel zu kalt, meine Herrn!“, fügte ein hochgewachsener Mann hinzu, der einen eleganten Glenncheck- Anzug trug und einen beigen Derby auf dem Kopf.
    „Ah, Amerson! Gut, dass sie da sind …“, sagte Abberline und sein Backenbart hüpfte.
    Die drei Männer hatten sich unter ein löchriges Vordach gestellt, wobei sowohl Harris, als auch ein Uniformierter das Pech hatten, das matte Licht der einzigen Laterne in der Straße zu benötigen, weil der eine Notizen machen musste und der andere die seinen vortragen.
    Der in dichten Schnüren fallende Regen hatte inzwischen Harris Mantel durchdrungen und ruinierte seinen Anzug. Er wusste nicht, worauf er mehr fluchen sollte: auf das Wetter, oder den Dienst, der ihn zwang, in der Nacht im stinkenden Eastend zu stehen und mit klammen, müden Fingern zu schreiben.
    Abberline tippte mit seinem Gehstock auf den Boden.
    „Nun, PC Neil … was haben wir?“ Die Ermittlungen waren eröffnet.
    Der Uniformierte klappte seinen kleinen Block auf, wobei der den gebundenen Deckel schützend über die beschriebenen Seiten hielt.
    „Also … Ein Charles Cross … er steht noch da hinten, Sir … hat die Frau gegen vier Uhr heute früh gefunden. Mr. Robert Paul … er steht auch noch da drüben …“, er nickte mit dem Kopf in die Richtung einiger Schemen, die sich gegen eine Hauswand gedrückt hatten. „ … kam dann dazu. Sie haben PC Mizen gefunden und hinzugeholt. Ich kam dann auf meiner Runde dazu. Hab die Frau angeleuchtet und gesehen, dass ihre Kehle durchgeschnitten war. Die Männer waren nicht sicher gewesen, ob sie tot wäre, oder nicht. Und wir haben uns gefragt, ob der Mörder noch irgendwo sein könnte.“
    Er hob die Blicke von seinen Notizen und sah in die Runde.
    „Hätt ja gefährlich für uns werden können …“
    Abberlines Gesicht verzog sich zu einem kleinen Grinsen. Wie so ziemlich alle Polizisten auf Streife, waren auch Mizen und Neil groß und

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