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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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gebrauchen.«
    »Die Gräfin hat mich schon gefragt, was ich davon halte, in der Küche auszuhelfen und notfalls auch zu servieren. Ihr seid hier schon ein verrückter Haufen.«
    »Nicht so verrückt wie der Haufen, wo du herkommst.« Ich grinste.
    »Wieder eine Reservierung!«, triumphierte die Gräfin. »Meine alte Feindin Emilia Lobsam-Scheu. Ihr Gatte hätte gehört, dass es hier Schnitzel vom Schwäbisch-Hällischen gibt. Sie glaubt zwar nicht, dass unsere Schnitzel ihre toppen können, aber sie hätte heute sowieso keine Lust zu kochen …« Sie rieb sich die Hände. Ich werde alles daransetzen, ihr den alten Knaben auszuspannen. Zumindest in kulinarischer Hinsicht.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Ziemlich gut sogar. In der vierten Klasse habe ich ihm erlaubt, mich auf die rechte Wange zu küssen. Ein Mal. Emilia hat mir nie verziehen, dass sie immer nur zweite Wahl war.«
    Sie war regelrecht aufgeblüht. Plötzlich wurde sie wieder ernst. »Wo Sie gerade hier sind, Moritz, da ist noch immer diese Sache mit meiner Freundin Lotte. Ich fürchte, ihr ist etwas zugestoßen. Etwas Ernstes!«
    In diesem Moment schrie Duffy auf. Ich eilte zu ihm.
    »Ich verblute!«, rief er. Tatsächlich wies sein rechter Zeigefinger einen klaffenden Schnitt auf.
    »Zeigen Sie her!«, sagte ich. Ich wickelte das nächstbeste Geschirrtuch um den Finger, um die Blutung zu stoppen, aber Duffy schlug wild um sich. »Wollen Sie mich vergiften! Was glauben Sie, wie viele Bakterien da dranhängen?«
    »Sie müssen sich schon entscheiden«, knurrte ich. »Vergiftet zu werden oder zu verbluten?«
    »Weder noch«, sagte Angelika. Sie war in der Zwischenzeit zum Erste-Hilfe-Kasten gelaufen und hatte Verbandszeug und Pflaster geholt.
    Während Duffy sich gehorsam verarzten ließ, sah ich an mir hinunter. Überall klebte Duffys Blut an mir. Da gab es nur noch eine Lösung.

20.
    Ich überlegte, wann ich das letzte Mal tagsüber in der Wanne gelegen hatte. Das war lange her. Was für ein Luxus, dachte ich.
    Ich hatte mich für »Erholung im Grünen«, entschieden, ein Wellnessbad voll frischem Wiesenduft mit natürlichen ätherischen Ölen, wie die Beschreibung verhieß. Es stammte aus dem Nachlass meines Vetters Armin. Der war zwar nicht tot, aber für viele Jahre aus dem Verkehr gezogen. 7
    In der Wanne stellte ich fest, dass das Wiesenbad eindeutig zu wenig schäumte. Wenn ich schon mal badete, anstatt zu duschen, dann wollte ich es auch richtig old fashioned . Mit viel Schaum. Der einzige Badezusatz in Reichweite war ein Fichtennadelschaumbad. Er roch so penetrant, dass mir sofort ein Gedicht von Heinrich Seidel in den Sinn kam: Durch schwülen Wald in Sommertagen/Wo der Pirol aus Wipfeln rief/Sonst alles ruhte, alles schlief …
    Aber immerhin schäumte es. Bald schaute nur noch mein Kopf aus der Wanne. Ich ließ mich, die Kopfstütze im Nacken, seufzend treiben. Fast wäre auch ich eingeschlafen, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde.
    Ich schrak auf. Es war Duffy. Er trug einen übertrieben dicken Verband um den Finger.
    »Haben Sie einen Dachschaden?«, fuhr ich ihn an. »Ohne anzuklopfen hier reinzustürmen.«
    »Entschuldigung, aber ich konnte ja wohl kaum anklopfen!« Er hielt mir den bandagierten Zeigefinger entgegen.
    »Und was ist mit der Linken?«
    »Das bringt Unglück«, sagte er.
    »Was haben Sie hier überhaupt zu suchen?« Ich konnte mich nicht erinnern, dass der Butler jemals unaufgefordert meine Wohnung betreten hätte. Zum Glück gab es auch für Duffy Grenzen. Bis heute.
    »Die Gräfin hat mich beauftragt, Ihre Wäsche zu holen. Blutflecken müssen sofort behandelt werden. Mit Salzwasser«, sagte er hochnäsig.
    »Na, bedienen Sie sich.« Ich wies auf die am Boden verteilten Kleidungsstücke. Er bückte sich und steckte naserümpfend alles in einen Wäschesack.
    »Und wo Sie schon mal hier sind, Duffy, geben Sie mir doch bitte die Enten.«
    »Die Enten, Sir?« Es geschah nicht oft, dass Duffy mich mit Sir anredete. Höchstens in Momenten größter Irritation.
    »Die Badeenten«, präzisierte ich. »Auf dem Spiegelschrank.«
    Er hob den Blick, und in seinen Augen las ich so etwas wie langsames Begreifen. Naserümpfend nahm er eine der Enten und betrachtete sie. »Die Ente ist staubig.«
    Er reichte mir die Ente mit zwei Fingern herüber.
    »Die anderen bitte auch«, verlangte ich.
    Da er nur über eine intakte Hand verfügte, dauerte es recht lange, bis alle neun Enten im Schaum schwammen. »Sie können jetzt gehen,

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