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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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bekommen.«
    »Ich weiß zumindest, aus welchem Supermarkt sie stammt.« Ich erzählte es ihm.
    »Ich werde mir den Filialleiter mal vorknöpfen«, versprach er. »Mir wird er schon was sagen müssen.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte ich. Da er nicht antwortete, sprach ich einfach weiter: »Ich wüsste gern, was die Autopsie von Herbert Heuwinkels Leiche ergeben hat.«
    »Na, das ist doch mal was! Nichts leichter als das! Ich verrate dir einfach mal ein paar Betriebsgeheimnisse. Dir! Einem Journalisten!«
    »Übertreib mal nicht. Außerdem kennst du mich. Ich behalte das für mich. Zumindest so lange, bis du mir grünes Licht gibst.« Ich erzählte ihm von Marias Verdacht.
    »Und jetzt glaubst du, du kämst auch nur einen Millimeter weiter, wenn du herausbekommst, dass Heuwinkel vor seinem Tod gefoltert wurde. Ja, glaubst du denn, der ist von allein auf den Baum geklettert? Natürlich wurde er misshandelt und gefoltert.«
    »Und der Schinken? Hatte er darunter irgendwelche Wunden?«
    »Du stellst vielleicht Fragen! Nein! Zumindest keine Wunden, die nicht vom Schinken herrühren würden. Das war nämlich gar kein Schinken im eigentlichen Sinne.«
    »Was dann?«
    »Denk mal nach. Es ist heiß und knusprig.«
    »Speck?«
    »Schinkenspeck, genauer gesagt: gepökelter Bacon vom Schweinebauch. Der wurde gebraten und so heiß, wie er war, auf Heuwinkels Haut gepresst. Der Speck ist regelrecht mit seiner Haut verschweißt. Heuwinkel muss ein tagelanges Martyrium durchgemacht haben. Dann haben die Täter ihn in den Wald geschleppt und aufgespießt. So etwas tut nur jemand, der ihn wirklich abgrundtief gehasst hat.«
    »Oder um andere abzuschrecken«, mutmaßte ich. »Und was hat es mit dem Taucheranzug auf sich?«
    »Heuwinkel hat nie getaucht. Der Anzug kann nicht von ihm sein. Er ist zwei Nummern zu klein …«
    »Und was hat das wieder zu bedeuten?«
    »Das kriegen wir auch noch raus«, versprach Norbert. »Wetten?«
    Kaum hatte ich die Verbindung unterbrochen, da rief Rolf mich an.
    »Ich wollte dir noch sagen, dass du ein Riesenidiot bist«, begrüßte er mich.
    »Sehr freundlich, danke schön.«
    »Weißt du, dass Maria gestern auf dich gewartet hat?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Sie hat mir erzählt, dass sie dich vor einem Monat eingeladen hat. Für gestern.«
    Ich erinnerte mich. Maria hatte mich vor vier Wochen angerufen und gefragt, ob ich Zeit hätte. Ich hatte zugesagt. Und es vergessen. »Immerhin habe ich an ihren Geburtstag gedacht«, verteidigte ich mich.
    »Sie hatte gestern Geburtstag, nicht heute«, sagte Rolf.
    Den Rest des Tages musste ich mich hauptsächlich Wilburs Bemühungen entziehen, ihm bei der textlichen Ausgestaltung der Firmenhymne zu helfen. Das niederschmetternde Ergebnis in der Detmolder Fußgängerzone hätte ihm gezeigt, dass noch Optimierungsbedarf bestand. »Es muss emotionaler klingen, verstehst du? Feeling!«
    Ich gab ihm recht und flüchtete in die Küche. Dort stieß ich nicht nur auf die Gräfin und Sare, die damit beschäftigt waren, alles auf Vordermann zu bringen, sondern auch auf Almuth. Die trug eine zerschlissene Jeans und eine alte karierte Bluse. Ich hatte nicht damit gerechnet, sie so schnell wiederzusehen. Schon gar nicht hier, bei der Arbeit.
    »Angelika ist eine wundervolle Hilfe«, sagte die Gräfin. »Herrlich, dass Sie uns das Mädchen empfohlen haben.«
    »Na ja, eigentlich habe ich Angelika nur den Tipp gegeben, sich hier mal zu melden.«
    »Das war so lieb von dir!« Angelika gab mir spontan einen Kuss auf die Stirn. »Gut, dass ich gleich mein Arbeitszeug dabeihatte …«
    »Ja, wo wir doch heute unsere Neueröffnung haben«, sagte die Gräfin.
    Hatte ich diese Neuigkeit etwa verschwitzt? Nein, keiner hatte es mir gesagt!
    »Wo wir doch jetzt genügend Geld haben«, plauderte die Gräfin.
    »Hm.« Ich wollte sie in ihrer Euphorie nicht daran erinnern, dass das Geld nur geliehen war.
    Jetzt entdeckte ich auch Duffy. Er war damit beschäftigt, riesige Schnitzel zu panieren.
    »Bestes Fleisch vom Schwäbisch-Hällischen Hausschwein«, erklärte die Gräfin stolz. »Die haben wir bei deinem Freund Ferdy gekauft. »Ab sofort gibt’s im Rübezahl einmal in der Woche Schnitzel. Eine Anzeige haben wir heute auch geschaltet. Und zahlreiche Tischreservierungen haben wir auch schon.«
    In diesem Moment klingelte ihr Handy. »Ah, wahrscheinlich wieder eine Anfrage!«
    Ich wandte mich zu Angelika. »Ich hoffe, dass du länger bleibst. Wir können dich hier gut

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