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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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jetzt zufrieden, weil du es weißt?«
    »Ja. Und wenn du mir verrätst, wo es ist, werde ich es Abby verraten.«
    »Du bist verrückt. Glaubst du, er wird uns dann laufen lassen?«
    Es war eine Frage, über die ich die nächste Stunde nachdachte.
    Währenddessen stieg die Temperatur weiter an.
    Zunächst war es eine angenehme Wärme, doch dann fing ich allmählich an zu schwitzen.
    »Warum wolltest du Abby umbringen?«, fragte ich irgendwann.
    »Weil er sonst mich umgebracht hätte. Leider habe ich nicht getroffen. Ich hätte ihn am Abend vorher umbringen sollen, aber ich wollte es auskosten. Ich wollte, dass er genauso viel Angst aussteht, wie auch Herbert ausgestanden haben muss.«
    »Du warst wirklich in seinem Bauernhaus?«
    »Ich bin durch ein Fenster geklettert. Und dann habe ich ihm den Wurstkranz vor die Schlafzimmertür gehängt. Ich hätte ihn lieber abknallen sollen, dann säßen wir jetzt nicht hier.«
    »Kennst du dich mit Kühlhäusern aus?«, fragte ich Hermine.
    »Eigentlich nicht. Aber jetzt weiß ich, dass man sie auch beheizen kann.«
    Es wurde so heiß, dass ich mir die Kleider vom Leibe riss. Ich kam mir vor wie in einer Sauna.
    Nur dass die Luft noch schlechter war. Ich bekam Atemnot. Hermine hustete.
    Die Zunge klebte mir am Gaumen wie eine ausgedörrte Pflaume. Sie schien nicht zu mir zu gehören. Ich wollte sie ausspucken und würgte.
    Irgendwann lag ich flach auf dem Boden.
    Die Tür wurde aufgerissen. Licht drang herein.
    Jetzt war ich an der Reihe.

25.
    Als ich hochblickte, sah ich in Sares besorgtes Gesicht. Wahrscheinlich hatte ich eine Vision. Wie bei diesen Mönchen.
    »Was bist du für einer?«, fragte ich.
    »Häh?«
    »Benediktiner? Buddhist? Oder der Teufel?«
    »Ich bin’s nur, Sare. Sorry, Chef.« Sie bückte sich zu mir herunter und schleifte mich aus der Kammer. Ich atmete die Luft ein wie ein Ertrinkender.
    »Ganz schön dicke Luft da drin«, sagte Sare. Dann kümmerte sie sich um Hermine. »Ein Scheißversteck habt ihr euch da ausgesucht«, schimpfte sie. »Wir haben euch drei Tage lang gesucht.«
    »Drei Tage. Mir kommt’s vor wie eine Ewigkeit …« Ich schaute an ihr vorbei und sah zwei schwarz gekleidete Gestalten gefesselt am Boden liegen. Abbys Schergen. »Warst du das ganz allein?«, fragte ich.
    »Spinnst du? Aber wozu habe ich meine Familie? Aber wenn ich euch so anschaue, habt ihr jetzt einen Arzt nötig. Vor allem sie.« Sie wies auf Hermine.
    Hermines Körper war blutverkrustet. Die Wunden würden sicherlich bald heilen. Ob ihre Seele Narben davontrug, würde die Zeit zeigen.
    »Wie habt ihr uns überhaupt gefunden?«, fragte ich schwach.
    »Du hattest noch mein Handy, weißt du nicht mehr?«
    Ich nickte. »Dieses verwanzte Ding!«
    »Dieses verwanzte Ding hat dir den Arsch gerettet. Meine Familie hat dich geortet. Dann haben sie begriffen, dass ich ganz woanders war. Na ja, und zwischendurch hat sich mein Bräutigam als ziemliches Arschloch herausgestellt. Der hatte nämlich schon ein paar Frauen. Willst du alles gar nicht wissen, oder?«
    »Ich will alles wissen!«, protestierte ich schwach.
    »Ich also mit meiner Familie zu Ackergoldts Haus, weil das Handy bei ihm war. Er hat’s dir abgenommen. Erst dachte ich, dass er dich gefangen hält, also haben wir ihn zwei Tage lang rund um die Uhr beobachtet. Dann wurde mir klar, dass du nicht mehr auf seinem Grundstück bist. Er selbst hat leider nicht den Fehler gemacht, sich persönlich um euch zu kümmern. Dafür hatte er ja diese beiden Macker. Schließlich haben wir sein Haus gestürmt und ihn verhört.«
    »Wir?«
    »Meine Geschwister und ich. Meine Brüder haben echt fiese Verhörmethoden drauf. Ich kann mir so was nicht angucken, weißt du. Abby Ackergoldt ist gar nicht so ein harter Kerl, wie er tut. Es hat vierundzwanzig Stunden gedauert, bis er verraten hat, wo ihr steckt.«
    »Wo sind wir hier überhaupt?«
    »In Verl. Das Haus gehört Ackergoldt. Früher war das hier mal eine Metzgerei, jetzt ist es eine Ruine …«
    Von draußen drang Sirenengeheul herein.
    Ich tastete nach Hermines Hand und drückte sie.
    »Alles wird gut«, flüsterte ich. »Alles …«

26.
    Wir hatten es uns am Bärenstein auf einer Wiese bequem gemacht und lehnten mit dem Rücken an einem Baumstamm. Die Sonne schien und wärmte uns. Hermine hatte alles dabei für ein Picknick. Sie schenkte uns Kaffee ein und gab mir ein Schinkenbrot.
    »Eigentlich habe ich mir geschworen, nie wieder Schinken zu essen«, sagte ich. »Aber es

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