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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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beeilen wir uns, bevor es sich die beiden Halunken wieder anders überlegen. Zum Thema Waffen. Die Kreuzritter stellten fest, daß die Ungläubigen in dieser Hinsicht ausgesprochen erfinderisch sind. Es gibt erstaunliche Zeugnisse über rollende Festungstürme, lanzenstarrende Burgen auf den Rücken von Elefanten und Wurfmaschinen, deren Ladung nicht nur ins feindliche Lager fliegt, sondern sogar trifft, was man zu treffen beabsichtigt. Und zwischen all diesen Berichten kam mir vor Jahren dann auch der von den kleinen Einhandarmbrüsten zu Ohren. Jemand erzählte mir davon. Es ist eine ganz leichte Bauweise, ein Kunstwerk fast, von äußerster Elastizität, mit kleinen, festen Bolzen. Man kann weniger weit damit schießen als mit den großen Apparaten. Dafür ist man schneller und behält die andere Hand zum Kämpfen mit dem Säbel frei. Geübte Schützen der Sarazenen, wurde mir berichtet, vollbringen wahre Wunder an Treffsicherheit, während sie durch die feindlichen Reihen stürmen, meist zu Pferde, aber auch schon mal auf Schusters Rappen. Kaum hast du dich versehen, steckt so ein kleiner Bolzen in deiner Brust. Ärgerlich.«
    Jacop lief nachdenklich neben ihm her. »Wenn der Mörder ein Kreuzritter ist«, sagte er, »warum sollte uns das weiterhelfen?«
    »War«, berichtigte ihn der Physikus. »Er war ein Kreuzritter. Dann hat er wohl diese Waffe mitgebracht. Eine neuere Erfindung übrigens. Meines Wissens sind die einzigen Exemplare im letzten großen Kreuzzugunternehmen unter Ludwig IX. aufgetaucht. Er startete Anno domini 1248 von Frankreich und nahm den Weg über Zypern und das Reich der Ajjubiden, wo er Damiette an der Mündung des Nils in seine Gewalt brachte. Die Scheußlichkeiten dieser Eroberung will ich Euch ersparen. Anschließend geriet er in Gefangenschaft, kam aber unverständlicherweise gegen Lösegeld wieder frei. Sein Kreuzzug endete im Königreich Jerusalem, jedoch nicht in Jerusalem selber, das schaffte er nicht mehr. Sein Heer wurde bei Akko an der Küste aufgerieben. Es war ein vollkommenes Desaster. Von denen, die es zurück in die Heimat schafften, wußten die meisten mit den Erlebnissen nicht fertig zu werden. Das Bewußtsein des Scheiterns, die eigene Verdammnis vor Augen angesichts der Tatsache, daß sie Gottes Willen auch diesmal nicht hatten durchsetzen können, was immer sie darunter verstanden haben mögen, dazu die ständigen Gemetzel, denen immer weniger der christliche Befreiungsgedanke zugrundelag als vielmehr die Pervertierung des menschlichen Geistes! – Nun, Ihr müßt wissen, daß einige der Kreuzfahrer, so sehr ich sie für ihr Tun verurteile, immerhin von einer Vision getrieben wurden, wenngleich einer eher teuflischen denn himmlischen. Aber die meisten waren gewissenlose Abenteurer, und sie hatten keine Vorstellung, was sie tatsächlich erwartete, sie schwelgten in Gedanken an unermeßlichen Reichtum und großzügigen Ablaß. Andere, das waren durchaus tapfere Ritter, kampferprobt, verblendet von den Gralslegenden, hatten sich die Sache wohl eher wie ein schönes, großes Turnier vorgestellt.« Jaspar schüttelte den Kopf. »Aber ich weiß nicht, was ich da alles zusammenschwatze, wir haben keine Zeit dafür. Jedenfalls hörte ich anläßlich dieses Kreuzzugs von der kleinen Armbrust, ein armer Teufel, den es in Akko die Beine gekostet hat, brabbelte mir in der Beichte davon vor. Ich wußte damals nicht, ob ich seinen Erzählungen so ohne weiteres Glauben schenken sollte, er war zudem ein bißchen –« Jaspar tippte sich gegen die Stirn.
    »Wann ging dieser Kreuzzug zu Ende?« fragte Jacop.
    »Vor sechs Jahren. Das könnte also hinkommen mit dem Unhold, der Köln unsicher macht. Damit kennen wir ihn schon ein wenig besser.«
    »Na und? Was hilft es uns, ihn zu kennen?«
    »Kenntnis hilft immer, will das nicht in Euer leeres Wasserfaß von
    Kopf?« sagte Jaspar streng, während sie die Bach entlangschritten. »Er ist ein ehemaliger Kreuzritter, der nun mordet und weitermorden wird, wenn wir davon ausgehen, daß die eigentliche Tat noch folgt. Die wesentliche Frage, die sich mir stellt, ist, ob der Mörder auf eigene Faust handelt oder wiederum im Auftrag anderer. Schon Gerhards Tod hat Köln erschüttert. Wenn das aber nur der Auftakt war, steckt sicher mehr dahinter als ein amoklaufender Kreuzfahrer, zumal die Sache gut geplant war. Nehmen wir also an, der Bursche wird bezahlt. Gut bezahlt wahrscheinlich, sie haben ihn sorgfältig ausgewählt.«
    »Wer sind

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