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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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behauptet.«
    »Doch!« gab sie trotzig zurück. Ihre Augen funkelten voller Zorn. »Du sagst das, und dein schrecklicher Freund Tilman sagt das. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn man mit Müh und Not ein Dach überm Kopf gefunden hat und es dann mit jedem Dahergelaufenen teilen soll?«
    »Wen meinst du denn mit dahergelaufen?« fragte Jacop scharf. »Ich versorge dich, so gut ich kann. Tut mir leid, daß ich kein Patrizier bin, der den ganzen Tag Schweinepfeffer mit Korinthen frißt und teuren Wein säuft.«
    »Ich habe nicht dich gemeint.«
    »Es klang aber so.«
    »Du könntest fragen, wen ich gemeint habe. Im übrigen, was tue denn ich? Lege mich hin für Gottweißwen! Lebe davon eben so, um nicht in irgendeinem stinkenden Graben zu schlafen. Jeder muß sehen, wo er bleibt. Trotzdem lasse ich dich herkommen, wann immer es geht, aber du kannst es gar nicht schlecht genug haben, was? Kaum gibt dir jemand was, verschenkst du es weiter, kaum gewährt dir jemand Unterschlupf, schleppst du dieses Pack an.«
    »Es ist das gleiche Pack, zu dem auch ich gehöre, Maria!«
    »Aber es ist meine Kammer! Und ganz allein meine Sache, wen ich hier dulde und wen nicht.«
    Jacop schwieg. Im Grunde hatte sie recht. Wäre es nach denen gegangen, die ihm leid taten, hätte der ganze Berlich nicht ausgereicht, sie alle unterzubringen.
    »Iß doch einen Apfel«, sagte er etwas hilflos.
    Sie machte keine Anstalten, zuzugreifen, aber das war der pure Stolz, denn ihr Blick ruhte sehnsüchtig auf den Früchten. »Sehen gut aus«, gab sie wenigstens zu. »Natürlich. Sie gehören immerhin dem Erzbischof. Gehörten.«
    »Wärst du bloß nie dahingegangen.«
    »Warum?«
    »Jetzt ist dir der Blitz ins Hirn gefahren, und du erzählst Geschichten vom Teufel, daß mir angst und bange wird.«
    »Ich weiß nicht, ob es der Teufel war.«
    »Es war überhaupt niemand. Wilhildes Freier sagt, zwei Männer haben gegenüber vom Kapellenkranz gestanden und gesehen, wie Gerhard ausrutschte.«
    »Sie lügen.«
    »Warum sollten sie das tun? Du bist also vom Baum gefallen, und dann kamen Leute, und der schwarze Schatten hat dich gejagt. Warum haben denn die vielen Leute keinen schwarzen Schatten gesehen, he?«
    »Maria.«
    »Weil es keinen gab!« schloß sie triumphierend.
    »Und warum erzähle ich dir dann diese ganze Geschichte? Hältst du mich für einen solchen Lügner?« Sie lächelte schlau.
    »Nein. Aber du könntest dich mit deinem Märchen interessant machen wollen, und dann will jeder es hören. Sie machen dir den Becher voll, immer wieder mußt du es erzählen, und es gibt eine Untersuchung, sie zitieren dich vor die heilige Inquisition« – bei der Erwähnung schlug sie hastig das Kreuz – »und wollen noch mehr von dir wissen, und ganz plötzlich ist aus dem bedeutungslosen Fuchs ein stattlicher Bär geworden.«
    »Du bist verrückt. Heilige Inquisition, die gibt's in Köln gar nicht. Denkst du, ein Mensch würde etwas auf meine Worte geben, wenn nicht mal du mir glaubst?«
    Sie schaute ihn versonnen an.
    »Ja. Das denke ich. Es gibt reichlich Narren in der Welt. Die glauben alles, wenn es nur schön schaurig klingt.« »Es ist aber wahr!« »Jacop.« In ihrer Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton mit. »Willst du mich ärgern?«
    »Herrgott!« fuhr er auf. »Ich habe sogar noch mit Gerhard gesprochen.«
    »Das wird ja immer besser.«
    »Er sagte –«
    »Jetzt bin ich aber gespannt!«
    Es war zuviel Spott in ihrer Stimme.
    Jacop verlor jede Lust. Er stand von seinem Hocker auf und ging zur Türe, ohne Maria anzusehen. Dort verharrte er. Sein Blick folgte dem Verlauf der Maserung in den Bohlen.
    Er zitterte vor Zorn an allen Gliedern.
    »Vielleicht findest du ja deinen Edelmann, der dich hier rausholt«, stieß er hervor. »Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, wer sich soweit herabläßt, daß er sein letztes bißchen Stolz vergißt.«
    Ihre Sprachlosigkeit war greifbar.
    Jacop wartete nicht auf eine Erwiderung, sondern stapfte nach draußen und die Stiege herunter. Nie wieder würde er einen Fuß über diese Schwelle setzen, schwor er sich.
    Nie wieder!
    Er war so gut wie unten, als er ihren Wutschrei hörte. Etwas flog aus der geöffneten Tür und knallte gegen die Wand. Wahrscheinlich hatte sie ihm den Leuchter hinterhergeworfen. Mit zusammengebissenen Zähnen ging er hinaus in den Regen, während sich Clemens und Margarethe ratlos ansahen und dann wieder achselzuckend ihre Beschäftigungen aufnahmen.
    Er sah den Schatten

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