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Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter.

Titel: Tod und Teufel. Bundesausgabe.: Ein Krimi aus dem Mittelalter. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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übrigens schon sehr gespannt bin, und dann das Weite suchen? Ich warne Euch.« Sie sah ihn ungnädig an, versuchte zu schmollen und mußte dann lachen. »Und von meiner Nase dürft Ihr nicht einmal mehr träumen.«
    Jacop breitete ergeben die Hände aus und ließ sich zurücksinken. Sie hob den Zeigefinger.
    »Dageblieben! Bin gleich zurück.«
    Er nickte und atmete tief durch. Es war unverantwortlich gewesen, Richmodis aufzusuchen, aber er wußte nicht, was er sonst hätte tun können. Er war verletzt, und zu allem Überfluß bestand die Gefahr, daß Clemens ihn für Marias Tod verantwortlich machte. Es war saudumm gewesen, einfach davonzulaufen. Wer fortlief, war schuldig. Das fehlte noch, daß sie ihm den Mord anhängten und den von Tilman gleich dazu. Am Ende hieß es womöglich, er hätte Gerhard vom Gerüst gestoßen. Aber nein! Wenigstens von dem Verdacht würde er frei bleiben. Es gab ja Zeugen dafür, daß es ein Unfall war. Zeugen, die nicht dabeigewesen waren.
    Richmodis kehrte mit einem Bottich voll Wasser zurück. Sie kam aus der hinteren Stube, die zum Hof führte. Offenbar besaßen die von Weidens einen eigenen Brunnen. Das war nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Die meisten Anwohner gehörten einer Brunnengemeinschaft an und teilten sich die Brunnen an den Straßenkreuzungen und Ecken.
    Rittlings kniete sie sich neben ihn auf die Bank und begann, die Wunde mit einem Lappen vorsichtig auszuwaschen. Dabei ging sie so behutsam vor, daß es beinahe eine Wohltat war. Unter anderen Umständen hätte Jacop weitere Verletzungen hinzu erfunden, nur um ihre sanften Hände noch ein wenig zu spüren.
    »So.« Sie klatschte den Lappen in den Bottich und betrachtete prüfend ihr Werk. »Mehr kann ich im Augenblick nicht tun.«
    Jacop äugte auf seine Schulter. Sie schillerte in allen möglichen Farben.
    »Richmodis –« Er nahm ihre Hand und drückte sie. Sie ließ es geschehen, schaute ihn aus ihren grünen Augen an und wartete. Er wußte nicht recht, wo er beginnen sollte.
    »Ihr seid auf der Flucht«, half sie ihm schließlich.
    »Ja.«
    »Das wart Ihr gestern auch.«
    »Gestern hatte ich gestohlen. Das ist etwas anderes. Das gehört zu meiner Profession.«
    »Ah – Profession.« Sie hob in spöttischer Anerkennung die Brauen.
    »Es trifft nicht zu, was Ihr denkt«, sagte er eindringlich. »Ich bin ein Schwindler und ein Dieb, unbestritten. Aber diesmal ist es anders. Mein einziger Fehler war, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Ich habe gesehen, wie jemand ermordet wurde, und der Mörder hat mich gesehen, und jeder, mit dem ich bis jetzt darüber gesprochen habe, ist tot!« Bei der Erinnerung an Maria versagte ihm plötzlich die Stimme. Er verspürte ein Kratzen im Hals und sah schnell zur Seite.
    Ihr Zeigefinger legte sich unter seine Kinnspitze und bugsierte ihn mit sanfter Kraft wieder zurück. »Also, was weiter?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts weiter. Ich sitze in der Klemme, und ich will nicht, daß Ihr mit reingezogen werdet. Glaubt mir, ich habe mir wirklich gewünscht, Euch wiederzusehen –«
    »Das will ich auch schwer hoffen!«
    » – aber vielleicht bringe ich Euch damit in Lebensgefahr! Dieses Ungeheuer hat mich letzte Nacht durch Köln gejagt, ich wundere mich, daß ich überhaupt noch lebe.«
    »Ungeheuer?« Die kleine Falte zwischen ihren Brauen war wieder da.
    »Gerhards Mörder.«
    »Aber Ihr seid ihm entkommen?«
    »Ja. Für den Augenblick.«
    »Gut. Dann müssen wir uns keine Sorgen machen. Wenn er Euch mittlerweile wiedergefunden hätte, wärt Ihr doch jetzt wahrscheinlich mausetot.« Ihre Hände fuhren in sein Haar, packten zu und rissen mit solcher Macht daran, daß er unwillkürlich aufschrie. »Wie ich aber höre, lebt Ihr.« Sie ließ ihn los, sprang von der Bank und ging aus der Stube. Jenseits der offenen Tür erklangen knarrende und raschelnde Geräusch. »Und wessen Ermordung habt Ihr beobachtet, daß man Euch so rüde ans Leben will?« rief sie.
    »Nicht so laut!« Jacop verdrehte die Augen und lief ihr schnell hinterher. Der hintere Raum war eine Mischung aus Küche und nach unten verlegtem Speicher, wie es schien. Sie hatte eine große Truhe geöffnet und wühlte zwischen Stoffen und allerlei Kram. Er ließ sich an den Türrahmen fallen und stöhnte auf. Seine Schulter! Richmodis warf ihm einen kurzen Blick zu und widmete sich dann wieder dem Durcheinander.
    »Verstehe«, sagte sie. »Der Mörder ist in dieser Truhe und hört jedes Wort mit.«
    »Ich

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