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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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anderen Jahrhundert mit dem Fallschirm abgeworfen worden war. Er mochte zwar gelernt haben, Autos und das Fernsehen zu akzeptieren, doch er klammerte sich noch immer an seine viktorianischen Überzeugungen, als seien sie eine Rettungsinsel. Selbst seine Stimme schien wegen Vernachlässigung eingerostet zu sein.
     
    Heute war nur Mr Brindley zu Hause, der Rest der Familie war unterwegs. Die Brindleys mussten noch einen Zweitwagen besitzen, da der Range Rover noch immer glänzend in der Einfahrt stand.
    »Tja, wir hatten darüber am Abend zuvor miteinander gesprochen und uns Gedanken gemacht«, sagte Brindley, als Fry ihn nach seinen Informationen über Elder fragte. »Und als wir im Ort das provisorische Polizeirevier sahen, fühlten wir uns als gute Bürger dazu verpflichtet, dort vorbeizuschauen. Ich hoffe, wir haben das Richtige getan.«
    »Selbstverständlich. Aus diesem Grund wurde es ja auch dort aufgestellt, Sir. Ich bin froh, dass Sie sich ein Herz gefasst und sich gemeldet haben. Dazu haben sich nicht viele Leute in Rakedale überwinden können.«
    »Na ja, das überrascht mich nicht. Ich nehme an, im Ort herrscht eine ziemliche Klüngelwirtschaft, oder? Die Leute möchten unter sich bleiben. Aber wir sind ohnehin schon Außenseiter, wissen Sie, also spielt es keine Rolle, was wir sagen oder tun. Das wird kaum einen Unterschied machen, was unser Verhältnis zu unseren Nachbarn betrifft.«
    »Da wäre ich mir an Ihrer Stelle nicht so sicher«, sagte Fry und dachte an den Zwischenfall mit den Krähen im Schlafzimmer. Hatte der sich nicht genau in diesem Haus ereignet? Da sie nicht wusste, ob Jo Brindley ihrem Mann davon erzählt hatte, erwähnte sie es nicht.
    »Wie meinen Sie das, Sergeant?«
    »Es könnte ratsam sein, dass Sie Ihre Sicherheitsvorkehrungen überprüfen. Nur für den Fall, dass es sich herumspricht und es Ihnen jemand übel nimmt.«
    Er machte ein besorgtes Gesicht. »Ja, vermutlich haben Sie recht. Bislang hat sich noch niemand wirklich aggressiv uns gegenüber verhalten. Unhöflich, ja. Von Zeit zu Zeit haben wir unschöne Bemerkungen zu hören bekommen, wenn wir in den Pub gegangen sind. Aber keine unverhohlene Aggressivität. Ich frage mich, ob wir tatsächlich das Richtige getan haben.«
    »Ja, natürlich haben Sie das. Wenn Sie solche Informationen für sich behalten würden, wären Sie ja genauso schlecht wie die anderen, oder etwa nicht?«
    »Ah. Und das wäre mir gar nicht recht. Das ist ein gutes Argument, Sergeant, und gut formuliert.«
    »Würden Sie mir bitte nur erklären, welche Verbindung Sie zu Mr Jack Elder haben? Ich weiß, dass man Sie das schon gefragt hat, aber...«
    »Nein, das ist schon in Ordnung.« Brindley verschränkte die Finger. »Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich ihn kennengelernt habe. Ich bin mir nicht sicher, wie lange genau. Das war bei einer der Gelegenheiten, als wir in den Pub gingen, Jo und ich.«
    »Sie meinen damit das Dog Inn?«
    »In Rakedale, ja. Wir schauen dort hin und wieder vorbei, um uns sehen zu lassen. Wir haben unser Bestes getan, um uns einzugliedern, Sergeant, das haben wir wirklich. Aber die Einheimischen verhalten sich immer noch extrem feindselig. Sie flüstern miteinander, und schlimmer noch, manche von ihnen machen ziemlich unverschämte Bemerkungen. Elder war einer davon. Es hatte den Anschein, als hätte er immer in derselben Ecke des Pubs gesessen, wenn wir hineingingen, und wir haben uns beinahe davor gefürchtet, ihn dort zu sehen. Deshalb haben wir irgendwann aufgehört hinzugehen. Mich persönlich hat das große Überwindung gekostet, weil ich nicht wie ein Feigling wirken wollte. Aber Jo hat es so zu schaffen gemacht, dass ich Rücksicht auf sie genommen habe.«
    »Und dann gab es noch eine Begegnung mit Mr Elder außerhalb des Pubs, wie ich gehört habe?«
    »Ja. Na ja, ich habe ihn viele Male außerhalb des Pubs getroffen. Aber ich erinnere mich an eine bestimmte Situation, von der ich den Polizisten in Rakedale erzählt habe. Elder ist einmal hierhergekommen, zu unserem Haus. Glücklicherweise war zu diesem Zeitpunkt außer mir niemand zu Hause. Ich arbeite oft von zu Hause aus, wissen Sie. An diesem Tag traute ich meinen Augen nicht, als ich sah, wie Elder seinen Lastwagen in meiner Einfahrt parkte und aufs Haus zukam. Ich habe mich auf eine unangenehme Szene vorbereitet, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Tja, ich bin an die Tür gegangen, und da stand er und hat mich durch seinen

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