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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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nähere, hatte sich darauf vorbereitet, seinem Schöpfer gegenüberzutreten. All die Euphemismen für »sterben«. Doch letztendlich hatte er zu lange gelebt, um der Verpflichtung zu entgehen, für seine Taten Rechenschaft abzulegen. Wie ironisch, dass ausgerechnet Raymond derjenige war, der erwartete, für alle Ewigkeit bestraft zu werden.
    Christus zu folgen bedeutet, der Sünde zu sterben . Raymond Sutton würde zweimal sterben.
     
     
    Fry präsentierte eine Reihe von Beweisbeuteln. Sie enthielten die Gegenstände, die sie im Haus in der Bunratty Road gefunden hatten, versteckt hinter dem Schrank im Kinderzimmer von Martin Rourkes Tochter.
    »War das die Frau, die vor vier Jahren begraben wurde?«, fragte Fry. »Ihr Name ist Orla Doyle, irische Staatsbürgerin. Schwarzes Haar. Sie wäre heute zweiunddreißig Jahre alt.«
    »Ich weiß nicht, wer sie war«, erwiderte Rourke.
    Fry sah, dass er inzwischen zu schwitzen begonnen hatte. Am Tod von Nadezda Halak hatte er sich nicht schuldig gefühlt, doch Orla Doyle war ein Name, der ihm sichtlich näherging.
    »Sie waren zu gierig, Mr Rourke«, sagte Fry. »Das ist Orla Doyles Pass, den wir heute Vormittag in Ihrem Haus gefunden haben, also können Sie uns nicht weismachen, Sie hätten nichts mit ihr zu tun gehabt. Ich nehme an, beim Umgang mit illegalen Einwanderern ist Ihnen bewusst geworden, dass es einen lukrativen Markt für Pässe gibt. Und zwar nicht für gefälschte Pässe, sondern für echte, die Toten gehört haben. Gibt es für die einen Aufschlag in der Menschenimportbranche, Mr Rourke?«
    »Diese Frage beantworte ich nicht.«
    »Eigentlich muss es sogar noch besser sein, wenn die betreffende Person nicht nur tot ist, sondern auch nie vermisst gemeldet wurde.«
    Rourke schüttelte den Kopf. Sein Gesicht begann, sich zu verschließen, und Fry rechnete damit, dass sie nicht mehr viel aus ihm herausbekommen würde. Doch sie hatte noch weitere Beweise, mit denen sie ihn konfrontieren musste.
    Sie hielt einen zweiten Beutel hoch. »Das ist ein slowakischer Pass, Sir. Entdeckt im selben Versteck, hinter dem Schrank Ihrer Tochter. Keine große Nachfrage nach einem slowakischen Pass in Irland, nehme ich an. Selbst jetzt noch nicht, oder? Dieser gehörte Nadezda Halak aus der Stadt Košice. Nadezda wäre heute vierundzwanzig, wenn sie noch am Leben wäre. Würden Sie gerne sehen, was noch von ihr übrig ist, Sir? Ich könnte das schon arrangieren.«
    Rourke schüttelte den Kopf und flüchtete sich in ein Schweigen, mit dem die Tonbänder nichts anfangen konnten. Fry nickte Lenaghan zu.
    »Die Vernehmung wird unterbrochen.«
     
    Fry konnte es kaum erwarten, ihren Detective Inspector anzurufen und ihm zu berichten, dass sie nicht nur nachgewiesen hatte, wie Nadezda Halak gestorben war, sondern auch die Identität der zweiten Toten auf der Pity Wood Farm geklärt hatte. Sie schäumte über vor Genugtuung, und da sie nach dem Gespräch mit Hitchens noch immer das Gefühl hatte, nicht genug geredet zu haben, rief sie Ben Cooper an und erzählte ihre Geschichte noch einmal.
    »Das ist ja großartig, Diane«, sagte er. »Dann hat sich deine Reise nach Irland also doch voll gelohnt.«
    »Ja, das stimmt.«
    Dann fiel Fry ein, dass Dienstag war, der Tag, an dem sie eigentlich unbedingt in Edendale hätte sein wollen, und ihre Begeisterung ebbte ab.
    »Und, was tut sich in der Heimat?«, fragte sie vorsichtig.
    »Oh, die neue Superintendent ist eingetroffen.«
    »Hat sie schon Eindruck geschunden?«
    »Könnte man so sagen. Es besteht kein Zweifel daran, wer das Kommando hat. Sie nimmt bereits das Verdienst in Anspruch.«
    »Aber sie hat doch noch gar nichts gemacht«, stellte Fry fest. »Sie kann doch noch gar nichts gemacht haben.«
    »Vielleicht doch. Es ist schwer zu sagen, was hinter den Kulissen vor sich geht.«
    Fry seufzte. »Hat sie irgendwas gemacht, worüber ich Bescheid wissen sollte?«
    »Sie hat Gavin in seine Schranken verwiesen.«
    »Oh, na ja...«
    »Und Jack Elder wird wieder auf freien Fuß gesetzt.«
    »Elder? Der war mein Häftling.«
    »Ab morgen nicht mehr«, erwiderte Cooper. »Er kommt morgen früh vor Gericht, und dann wird er gegen Kaution entlassen.«
    »Verdammter Mist.«
    »Die Superintendent hat schon recht, Diane, wir haben keine Beweise, die Mr Elder mit einem schweren Vergehen in Verbindung bringen. Er ist kein glaubwürdiger Mordverdächtiger.«
    »Nein, aber er ist ein Bindeglied«, sagte Fry. »Da bin ich mir ganz sicher.«
    »Schade, dass

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