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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Neun-Millimeter-Pistolen. Es handelte sich definitiv nicht um ihre Verstärkung.
     
    Fry und Cooper wurden aus dem Wagen gezerrt und ein paar Minuten später in das Haus des ehemaligen Minenleiters geschubst, nachdem einer der beiden Männer, die schwarze Wollmützen trugen, das Vorhängeschloss von der Tür geschossen hatte. Die Tür wurde zugeschlagen, und sie standen dahinter und versuchten zu hören, was draußen vor sich ging.
    »Freunde von Palfreyman«, stellte Cooper fest. »Sie versuchen, sich zu einigen, wer das Privileg bekommt, uns zu erschießen.«
    »Hoffentlich brauchen sie lange, um sich zu entscheiden.«
    »Machen wir uns nichts vor, wir waren zahlenmäßig und waffenmäßig unterlegen, auch als Palfreyman noch allein war.«
    »Dieser Wahnsinnige. Verdammter Police Constable...«
    »Hör auf, Diane.«
    Cooper spähte durch das Fenster nach draußen und beobachtete, was die zwei Männer taten. Anscheinend versuchten sie, die Motorhaube ihres Wagens zu befreien, die sich in der Stoßstange seines Toyota verklemmt hatte. Einer der beiden Männer war groß und mit einer schwarzen Jacke und Jeans bekleidet. Der andere war kleiner und stämmiger, doch sie trugen beide Wollmützen, die ihre Gesichter verbargen, sodass sie auch ohne den Nebel unmöglich zu identifizieren gewesen wären.
    Oder doch?
    Cooper betrachtete den größeren Mann. Seine dunkle Silhouette kam Cooper irgendwie vertraut vor, doch die Assoziationen, die in seinen Gedanken ausgelöst wurden, waren alle verkehrt. Lächerlich, in Anbetracht der Umstände. Er dachte tatsächlich an den Pfarrer der All-Saints-Kirche in Edendale. Hier stehen wir... und sterben der Sünde... Und er war in Gedanken versunken, lachte über einen privaten Scherz, während Liz ihn böse anstarrte, weil er in der Kirche gekichert hatte. Wenn ihnen dein Gesicht nicht gefällt, schneiden sie dir die Hand ab .
    »Oh, Scheiße«, sagte er.
    »Was?«
    »Diane«, flüsterte er. »Denk mal zurück. Sagtest du nicht, dass Joanne Brindley in einem Märchenspiel mitgewirkt hat?«
    »Was, in aller Welt, meinst du damit?«
    »Denk nach. War es das im Royal Theatre? Aladin ?«
    »Ja, sie hat irgendwo mitgespielt. Als ich sie befragt habe, hatte sie einen Polizei-Uniformrock und eine Strumpfhose an. Aber was hat das denn mit all dem hier zu tun?«
    »Und hatte sie so eine Art Fu-Manchu-Schnurrbart?«
    »Das stimmt. Sie hat gesagt, sie wäre nur deshalb in der Tanzgruppe, um sie zahlenmäßig zu verstärken, aber in der Besetzung wären einige wirklich gute Schauspieler.«
    »Zumindest ein sehr guter Schauspieler«, sagte Cooper. »Er spielt den Abanazar, eine ziemlich anspruchsvolle Rolle. Mrs Brindleys Ehemann Alex.«
    »Mr Brindley ist Schauspieler?«
    »Ja. Und du hast selbst gesagt, ein guter Schauspieler wäre die einzige Person, die lügen kann, ohne sich dabei zu verraten.«
    Fry kam zu ihm ans Fenster. »Ist er das? Brindley? Ich fasse es nicht.«
    »Er ist wieder in eine Rolle geschlüpft«, sagte Cooper.
    »Alex Brindley war der einzige Mensch in Rakedale, bei dem ich dachte, dass er mich nicht anlügt.«
    »Dann hat er seine Rolle gut gespielt. Er hat die Wunderlampe fest im Griff.«
    Die beiden Männer kamen zurück zur Tür des Hauses und holten erneut ihre Neun-Millimeter-Pistolen hervor. Vermutlich hatte jetzt ihre letzte Stunde geschlagen. Cooper fragte sich, ob er beten solle. Er empfand eine absurde Freude, dass er am Sonntag in der Kirche gewesen war.
    Dann ließ einer der Männer seine Taschenlampe in den Schlamm fallen, und beide blieben unmittelbar vor der Tür stehen. Ehe das Licht der Taschenlampe vollständig erstarb, erfasste es für eine Sekunde ein blasses Gesicht, das nass schimmerte. Und aus der Dunkelheit ertönte eine Stimme.
    »Ihr hättet niemals in mein Revier kommen sollen.«
    Das Krachen einer Schrotflinte, die in nächster Nähe abgefeuert wurde, betäubte Cooper. Das Knallen dröhnte ihm in den Ohren, und das grelle Leuchten ließ ihn die Augen fest zusammenkneifen, da er damit rechnete, dass ihn ein Kugelhagel erfassen und ihm das Gesicht zerfetzen würde.
    Doch der Schmerz kam nicht, nur ein weiteres Krachen, als der zweite Lauf abgefeuert wurde. Und dann ertönte ein schriller Schrei, der die Luft zerriss und vom Nebel markerschütternd verstärkt wurde.
    Der Geruch von verbranntem Schießpulver drang in Coopers Nase, heiß und beißend. Das war kein Kaliumnitrat, das in der Küche der Pity Wood Farm zusammengebraut wurde. Das war das

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