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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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und …

2

    Ich breche mir beinahe den Hals, so schlagartig richte ich mich auf. Ich bin schweißgebadet, schreie hysterisch und habe keine Ahnung, wo ich bin. Ich reibe mir die Augen, weil ich nur verschwommen sehe, doch meine Hände zittern unkontrolliert. Eigentlich zittert mein ganzer Körper. Reiß dich zusammen, Kris, ermahne ich mich.

    Langsam nimmt meine Umgebung Konturen an, entwickelt sich wie ein Polaroidfoto.

    Das war nur ein Traum, du dumme Nuss! Nur ein Traum. Ich lass mich zurück aufs Kissen fallen und stoße den weltgrößten Seufzer der Erleichterung aus. Noch nie war ich so glücklich, allein in meinem eigenen Bett zu liegen.

    Aber der Traum schien so echt.

    Die Leichensäcke … die Hand einer Frau, die aus einem der Säcke auftaucht.

    Ich drehe mich zum Wecker - kurz vor sechs. Gut, ein paar Minuten habe ich noch. Doch kaum habe ich meine Augen geschlossen, reiße ich sie schon wieder auf.

    Ich höre etwas, ein Klopfen, und es ist nicht mein aufgeregtes Herz. Jemand ist an der Tür.

    Ich werfe mir den blauen Frotteebademantel über, der noch aus meinen Tagen am Boston College stammt, und schleppe mich durch meine kleine Wohnung, die mit Zweite-Wahl-Möbeln aus dem Fabrikverkauf eingerichtet ist, aber mit denen von der schicken Sorte. So was wie ein Sofa mit drei Beinen - wie aus einem Film der Farrelly-Brüder.

    Das Klopfen wird lauter. Drängender und ärgerlicher.

    Ja, ja, schon gut, halt deine Pferde im Zaum!

    Ich frage nicht, wer an der Tür ist. Dazu gibt es die Gucklöcher, vor allem in Manhattan.

    Leise beuge ich mich vor und spähe mit einem müden Auge hindurch.

    Scheiße.

    Sie.

    Ich öffne die Tür. Meine alte Nachbarin vom Ende des Flurs, Mrs Rosencrantz, starrt mich durch ihre Gleitsichtbrille aus dem Drogeriemarkt an. Ihr geht sicher irgendetwas völlig auf den Keks. Damit sind wir schon zu zweit.

    »Ist Ihnen klar, wie spät es ist?«, brumme ich.

    »Ist Ihnen klar, wie spät es ist?«, schießt sie zurück. »Ein für alle Mal: Hören Sie auf, jeden Morgen wie eine Durchgeknallte zu kreischen.«

    Ich blicke Mrs Rosencrantz von oben bis unten an - ihre gesamten ein Meter dreißig -, als wäre sie die Durchgeknallte. Vielleicht habe ich geschrien, aber mit Sicherheit nicht so laut, dass es durch alle Wände geht.

    »Wenn Sie wirklich jemanden wegen Lärmbelästigung drankriegen wollen, Mrs Rosencrantz, sollten Sie denjenigen finden, der um sechs Uhr morgens die Musik so laut dreht.«

    Sie blickt mich schräg von der Seite an. »Welche Musik?«

    »Was, hören Sie die etwa nicht? Sie kommt von …« Ich trete in den Flur und drehe den Kopf nach rechts und links.

    Moment - wo genau kommt die Musik her?

    Mrs Rosencrantz schüttelt den Kopf. »Ich höre keine Musik, Ms Burns«, fährt sie mich an. »Wenn Sie versuchen, mich für dumm zu verkaufen, kann ich Ihnen gleich sagen, dass ich ein solches Verhalten missbillige.«

    »Mrs Rosencrantz, ich versuche nicht …«

    »Glauben Sie nicht, ich könnte Sie nicht vor die Tür setzen lassen«, unterbricht sie mich. »Das kann ich nämlich.«

    Ich werfe dem alten Drachen, der, sofern das geht, noch unangenehmer und abgehärmter aussieht als sonst, einen bösen Blick zu. Sie wollen für dumm verkauft werden, meine Dame? Können Sie haben!

    »Mrs Rosencrantz, ich werde jetzt wieder ins Bett gehen … und wenn Sie mir eine Bemerkung erlauben, Sie könnten auch noch etwas Schönheitsschlaf vertragen.«

    Mit diesen Worten knalle ich ihr die Tür vor der Nase ihres sauertöpfischen Gesichts zu.

    Als ich mich umdrehte, um schnurstracks wieder ins Bett zu gehen, erblicke ich mich im Garderobenspiegel. Allmächtiger - zwei verquollene Augen und das Haar völlig verwühlt. Achgottachgott, ich sehe fast genauso übel aus wie Mrs Rosencrantz!

    Angeblich habe ich dieses umwerfende Zwinkern, das alle lieben. Ich zwinkere mir selbst im Spiegel zu. Es hilft nichts. Und noch einmal. Wieder nichts.

    Als ich laut auflache, vergesse ich für einen Moment den schrecklichen Traum und meinen nachbarlichen Hausdrachen. Aber nur für einen Moment.

    Weil ich immer noch nicht herausgefunden habe, woher die Musik kommt.

    Ich schleiche durch die Wohnung wie Elmar Fudd auf der Suche nach Bugs Bunny und drücke das Ohr gegen die Wände, begehe sogar die Lächerlichkeit, mich hinzuknien und mit dem Ohr am Boden zu lauschen.

    Erst als ich mir einen Stuhl schnappe, um besser an der Decke lauschen zu können, merke ich, was los ist. Die Musik

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