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Todesahnung: Thriller (German Edition)

Todesahnung: Thriller (German Edition)

Titel: Todesahnung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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dass es heutzutage etwas Besseres gibt.«

    »Sie meinen etwas, das eine Ewigkeit hält?«

    »Genau.«

    Er schüttelt den Kopf. »Nein, leider gibt es nur eine Sache auf der Welt, die eine Ewigkeit hält.«

    »Lassen Sie mich raten. Die Liebe?«

    »Nein.« Er beugt sich nahe zu mir vor. »Ihre Seele.«

49

    Um halb acht marschiere ich in das belebte Elio’s auf der Second Avenue in der Nähe der 84th Street und lasse meinen Blick über den Barbereich schweifen, um die Anwesenden mit der Beschreibung abzugleichen, die ich erhalten habe. Groß, dunkel, sehr hübsch. Reagiert auf den Namen Stephen.

    Wenn du meinst, Penley.

    Du bist die Chefin. Und glaube mir, ohne dich hätte ich mich nie und nimmer auf dieses Treffen mit einem Unbekannten eingelassen! Vor allem nicht ausgerechnet jetzt.

    »Entschuldigung, bist du Kristin?«

    Ich drehe mich um und blicke zu zwei überraschend hohen Wangenknochen auf. Auch den Rest nehme ich rasch in Augenschein.

    Groß - abgehakt, dunkel - abgehakt, sehr hübsch - abgehakt.

    »Du musst Stephen sein«, sage ich, kann aber ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.

    Eine Minute später sitzen wir an einem lauschigen Zweiertischchen an der Wand. Michael wäre ja so eifersüchtig.

    Aber nicht deswegen habe ich ein schlechtes Gewissen. Stephen ist Inhaber einer Filmredaktion und klettert gern. Er scheint ein richtig netter Kerl zu sein. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich hier seine und meine Zeit verschwende, denn mein Herz gehört Michael.

    Nach einigen Minuten bringt Stephen das Thema auf den Tisch. »Bist du mit jemandem zusammen?«, will er wissen.

    Und jetzt muss ich auch noch lügen! »Nein«, antworte ich. »Es gibt niemanden.«

    »Penley hat gesagt, du wärst solo, aber ich wollte lieber noch mal nachfragen.« Er lächelt. Auch dabei sieht er hübsch aus. »Ich sollte wohl etwas über mich erzählen. Ich nehme an, du hast über meine Situation gehört.«

    Ich schüttle den Kopf. »Nur, dass kürzlich deine Beziehung in die Brüche ging.«

    »So kann man es auch ausdrücken. Persönlich ziehe ich die Formulierung ›fallen gelassen‹ vor.«

    »Was ist passiert, wenn ich fragen darf?«

    »Ich habe einen Fehler gemacht«, antwortet er kopfschüttelnd. »Ich habe mich auf eine verheiratete Frau eingelassen.«

    Oh, oh.

    Zum Glück wird das Schweigen vom Kellner unterbrochen, der uns die Spezialitäten des Abends anpreist. Nachdem er uns alles über Kalbshaxensteak, den Seebarsch mit schwarzem Pfeffer und das »köstliche« Meeresfrüchte-Risotto erzählt hat, halte ich einen Themenwechsel für gefahrlos.

    Denk nach!

    »Erzähl mir doch von deiner Filmredaktion«, bitte ich ihn, als der Kellner wieder verschwindet.

    Es ist, als hörte er mich nicht.

    »Weißt du, was das Schlimmste ist? Ich habe ihr geglaubt«, fährt er fort. »Immer wieder hat sie erzählt, sie würde ihren Mann verlassen. Ich hätte es besser wissen müssen. Sie verlassen ihre Männer nie.«

    Meine Hand zuckt zum Wasserglas. Mein Mund ist so trocken, als hätte ich in der Sahara Salzstangen gegessen.

    »Hey, alles in Ordnung mit dir?«, erkundigt er sich. »Du wirkst, als würdest du dich nicht wohl fühlen.«

    »Mir geht’s gut.«

    Er seufzt. »Jesses, und ich erzähle nur von meiner Ex. Entschuldige.«

    »Ist schon okay. Ich verstehe das.«

    »Ehrlich?«

    »Klar«, antworte ich. »Es ist nicht leicht, loszulassen.« Ich habe es einmal getan. Mit Matthew aus Boston. Tolle Leistung.

    »Du hast Recht. Aber da gab es noch was, das hat mich fast umgebracht.«

    »Was?«

    »Das Schuldgefühl. Das hatte ich erst, als die Beziehung zu Ende war. Aber schließlich hatte ich vorher versucht, eine Ehe auseinanderzubringen.«

    Als ich seine Worte höre, muss ich mich daran erinnern, dass er nicht von mir spricht. Es geht nur um ihn. Trotzdem kann ich dummerweise eine gewisse Abwehrhaltung nicht unterdrücken.

    Die Parallele zu Michael und mir ist unmissverständlich und alles andere als erbaulich.

    »Die Frau, mit der du zusammen warst, hatte sicher keine gute Ehe«, gebe ich zu bedenken.

    »Aber ob eine gute oder schlechte, es ist immer noch eine Ehe - ich hätte nicht versuchen sollen, sie zu zerstören. Mein Gott, immerhin haben sie Kinder.«

    »Aber sie liebt sie eigentlich nicht!«, platzt es aus mir heraus.

    Er blickt mich von der Seite her an. »Bitte?«

    Äh … oh. Sag was, Kristin. Irgendwas! Zumindest mach den Mund wieder zu.

    Ich räuspere mich in dem Versuch, mich

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