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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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und hielt ihm die Hülle hin. Beim Lesen des Titels breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    »Das ist einer meiner Lieblingsfilme«, sagte er. »Zusammen mit Ringo , Der Mann, der Liberty Valance erschoss und Faustrecht der Prärie .«
    »Das ist doch der Film, in dem jemandem die Augen ausgeschossen werden, richtig? Ohne Augen hat man keinen Zutritt zur Geisterwelt.«
    Wireman überlegte eine Weile, nickte und hielt dann inne, als ihm ein Licht aufging.
    »Ja, das stimmt«, sagte er. »Natürlich beweist das nichts.«
    »Das will ich auch gar nicht behaupten. Es bedeutet nur, dass er den Film besitzt und ihn vermutlich ein- oder zweimal gesehen hat.«
    »Mehr als ein- oder zweimal, würde ich mal vermuten, Lena. Bevor Hights Karriere den Bach runtergegangen ist und er zum Reality-TV wechseln musste, hat er Regie bei Wind der Prärie geführt. Da drüben an der Wand hängt das Plakat.«
    Als Wireman die Tür des Wandschranks schloss, kam ein gerahmtes Plakat zum Vorschein. Lena hatte den Film öfter gesehen, einmal mit ihrem Bruder und einmal mit Rhodes, und er hatte ihr gut gefallen.
    »Sie machen so ein erstauntes Gesicht«, sagte Wireman.
    »Es war mir gar nicht bewusst, dass er der Regisseur ist. Was ist schiefgelaufen? Warum hat er aufgehört, Filme zu drehen?«
    Achselzuckend wandte Wireman sich wieder seiner Arbeit zu. »Manche Leute haben eben Pech im Leben. Und offenbar hat er überdurchschnittlich viel davon abgekriegt.«

13
    Lena fiel eine zweite Tür im Flur auf. Da sie ein wenig schmaler war als die Tür zum Speicher, gehörte sie wahrscheinlich zu einem Wandschrank. Doch als sie den Türknauf umdrehte, strömte helles Sonnenlicht auf den Treppenabsatz und floss um ihre Füße.
    Der Raum dahinter entpuppte sich als das Zimmer von Lily Hight.
    Es war beinahe so groß wie das Arbeitszimmer ihres Vaters gegenüber. Auf der linken Seite befand sich ein begehbarer Wandschrank, eine Kommode und ein Badezimmer. Rechts standen ein kleiner Schreibtisch und zwei Bücherregale. Daneben gab es zwei Fenster mit Blick auf das Haus der Gants auf der anderen Seite der Einfahrt. Seltsamerweise war das Fenster einen Spalt weit geöffnet, sodass ein warmer Luftzug in das klimatisierte Zimmer wehte.
    Lena trat ein und ließ die Tür hinter sich zufallen. In der Mitte des Zimmers blieb sie stehen und betrachtete das an die Wand geschobene Doppelbett, den Lehnsessel, den Computer und die verschiedenen Souvenirs, die die Sechzehnjährige gesammelt hatte. Doch was ihr am meisten ins Auge stach, war der Zustand des Zimmers. Ein bestimmter Eindruck, der sie überkommen hatte, sobald sie die Tür öffnete.
    Vor einem Jahr war dieses Zimmer ein Tatort gewesen. Nach Abschluss der Untersuchungen hatte man es vermutlich freigegeben und den Hights die Adressen einiger Firmen genannt, die auf die Beseitigung von biologischen Abfällen und die Reinigung der Schauplätze von Verbrechen spezialisiert waren. Und offenbar hatte die Putzkolonne ganze Arbeit geleistet. Sogar der weiße Teppich war fleckenlos sauber. Doch was Lena an diesem Zimmer am seltsamsten erschien, war, dass die Hights es offenbar nicht abgeschlossen hatten. Anders als in den meisten Familien, die eine solche Tragödie verkraften mussten, wirkte das Zimmer eigenartig bewohnt, so als würde es regelmäßig benutzt.
    Lena ging zum Bett. An das Kopfbrett waren Kissen gelehnt, und neben der Nachttischlampe lagen einige Bücher. Außerdem war auf der Matratze der Abdruck eines Körpers zu sehen. Auf dem Teppich vor dem Fenster erkannte Lena Spuren des Sessels, und es wunderte sie, dass sich der Teppichflor nach der Reinigung nicht wieder aufgestellt hatte. Anscheinend hatte der Sessel lange Zeit an diesem Platz gestanden, bevor er näher ans Bett gerückt worden war.
    Lena wandte sich der Kommode mit der Kleidung des Mädchens zu und begann, die Schubladen zu durchsuchen. Dabei bemühte sie sich, nicht zu sehr daran zu denken, was sie vor sich sah – an die Trauer und das gebrochene Herz, die mit einem derart schweren Verlust einhergingen. Lily Hights Sachen waren sauber und ordentlich gefaltet. Über allem hing noch der Geruch des Mädchens – der Duft ihres Haars und ihrer Haut. Lena wusste aus persönlicher Erfahrung, dass man ein Zimmer noch so gründlich sauber machen und schrubben konnte, der Geruch eines Menschen hielt sich, bis man die Wände neu strich und die Möbel austauschte.
    Sie schob die Erinnerungen beiseite und versuchte, ruhig

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