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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Es kommt weiß Gott oft genug vor…«
    Dr. Howard legte ihr die Hand auf die Schulter. Es war ihm klar, daß das alles auch bedeutete, daß dem von ihr in so harter Arbeit aufgebauten Unternehmen GHP die Gefahr des Zusammenbruchs drohte. »Nein, leider täusche ich mich nicht«, sagte er daher behutsam. »Ich habe nämlich vorhin noch etwas anderes getan. Ich habe mir den Sohn von Hayes in der Hartford-Schule angeschaut.«
    »Und?«
    »Es war ein Alptraum. Man muß alle Kinder auf dieser Station mit dieser Auslösesubstanz geimpft haben. Offenbar wirkt sie sich bei Heranwachsenden verzögert aus, daher sind die Jungen noch am Leben. Man muß sich da wohl eine Art von Widerstand vorstellen, den bei ihnen das Wachstumshormon gegen dieses ›Todeshormon‹ leistet. Aber sie alle sehen aus wie Hundertjährige.«
    Shirley schauderte es bei diesen Worten.
    »Daher habe ich dich auch nach dem Namen des derzeit zuständigen Arztes gefragt.«
    »Du hältst also Peterson für den Schuldigen?«
    »Er muß jedenfalls als Hauptverdächtiger gelten.«
    »Wir sollten vielleicht in die Klinik fahren und zur Sicherheit diese Kurven gegenprüfen. Außerdem könnten wir die Kurven je Arzt abrufen.«
    Bevor Dr. Howard ihr antworten konnte, tönte die Türklingel in das Schweigen und ließ beide auffahren. Er erhob sich mit pochendem Herzen.
    Shirley stellte ihr Glas auf den Tisch und fragte: »Wer kann das sein?«
    »Ich weiß es nicht.« Howard hatte Carol Donner gebeten, ihre Wohnung nicht zu verlassen, und Curran hätte angerufen, bevor er persönlich vorbeikam.
    »Was sollen wir tun?« fragte Shirley drängend.
    »Ich gehe runter und schau mal nach.«
    »Ist das wirklich eine gute Idee?«
    »Weißt du was Besseres?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber mach bitte wenigstens die Tür nicht auf!«
    »Denkst du vielleicht, ich bin verrückt? Ach ja, was ich dir noch gar nicht gesagt habe - es hat jemand versucht, mich umzubringen!«
    »Nein - wo denn?«
    »In einem einsamen Berggasthof östlich von Seattle.«
    Er schloß seine Wohnungstür auf.
    »Vielleicht solltest du lieber doch nicht hinuntergehen«, stieß Shirley hervor.
    »Ich muß feststellen, um wen es sich handelt.« Der Arzt trat hinaus auf den Vorplatz und warf über das Geländer einen Blick hinunter zur Haustür. Durch die Glasscheibe darin konnte er eine Gestalt erkennen.
    »Sei vorsichtig«, rief ihm Shirley nach.
    Er schlich leise die Treppen hinunter. Je näher er der Haustür kam, desto größer wurde der Schatten der Person da draußen. Sie musterte die Namensschilder und drückte nochmals lang und heftig auf die Klingel. Plötzlich wirbelte sie herum und drückte das Gesicht gegen die Scheibe. Für einen Augenblick starrten sich der Besucher draußen und Dr. Howard durch die Scheibe hindurch an. Das runde Gesicht mit den kleinen, eng beieinanderstehenden Augen war nicht zu verkennen - da draußen stand Bruno, der Muskelprotz. Der Arzt wandte sich ab und stürmte die Treppen hinauf, während hinter ihm heftig an der Tür gerüttelt wurde.
    »Wer ist es?« fragte Shirley.
    »Ein muskelbepackter Schläger, den ich leider mal kennengelernt habe«, berichtete Howard und sicherte seine Wohnungstür doppelt. »Und der einzige, der wußte, daß ich nach Seattle geflogen bin.« Dieser Punkt war ihm gerade mit beängstigender Deutlichkeit in seiner ganzen Bedeutung klargeworden. Er rannte in sein Arbeitszimmer und zum Telefon. »Verdammt!« schrie er gleich darauf. Er knallte den Hörer auf die Gabel und versuchte es dann mit dem Telefon im Schlafzimmer. Auch dort kam kein Freizeichen. »Die Leitung ist tot«, sagte er voll ungläubigen Staunens zu Shirley, die ihm gefolgt war, als sie seine Panik sah.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir hauen ab. Ich will hier nicht in der Falle sitzen!« Er kramte im Schrank draußen im Flur und fand dort den Schlüssel zu der kleinen Pforte, die aus dem Garten hinter dem Haus zu dem schmalen Fußweg führte, auf dem man zur West Cedar Street gelangte. Er öffnete das Schlafzimmerfenster, kletterte auf die Feuerleiter hinaus und reichte Shirley die Hand, damit sie hinter ihm heraussteige. Nacheinander kletterten sie in den kleinen Garten hinunter, wo die entlaubten Birken mit ihren weißen Stämmen wie Geister im Dunkeln standen. An dem Gartenpförtchen fummelte Howard nervös herum, bis er den Schlüssel endlich im Schloß drehen konnte. Als sie schließlich auf die schmale Straße traten, war diese leer und still. Ihre Dunkelheit wurde in

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