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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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links. Er erblickte das entsprechende Gebäude und fand in unmittelbarer Nähe auch einen Parkplatz.
    Die Nachbarschaft bestand aus einer Mischung aus renovierten und heruntergekommenen Häusern. Das Haus, in dem Hayes offenbar gewohnt hatte, zählte zu der zweiten Kategorie. Neben dem Eingang waren Grafitti aufgesprüht. Howard trat in den Hausflur und stellte fest, daß einige der Briefkästen offenstanden und die innere Tür unverschlossen war. Genauer gesagt - offenbar war vor längerer Zeit einmal das Schloß aufgebrochen und niemals ersetzt worden. Die Wohnung von Alvin Hayes lag im zweiten Stock. Der Arzt stieg die kärglich beleuchtete Treppe hinauf.
    Das Gebäude war ziemlich geräumig, und auf jedem Stockwerk befanden sich ein paar Wohnungen. Im zweiten Stock stolperte Howard über ein paar Tageszeitungen, die da noch in ihren Plastikschutzhüllen herumlagen. An der Wohnungstür fand er keine Klingel, also klopfte er. Als keine Antwort kam, klopfte er nochmals, diesmal etwas kräftiger. Die Tür öffnete sich quietschend einen kleinen Spalt. Beim Hinunterblicken bemerkte Howard, daß das Türschloß vor kurzem aufgebrochen worden sein mußte und daß ein Stück des Türpfostens daneben fehlte. Er stieß mit dem Zeigefinger gegen die Tür, und sie schwang mit einem klagenden Quietschton etwas weiter auf. Er rief »Hallo«, doch es kam keine Antwort. Daraufhin trat er ein und wiederholte: »Hallo!« Es war nichts zu hören, nur eine offenbar defekte Toilette verriet sich durch das Geräusch rieselnden Wassers. Er schloß die Wohnungstür hinter sich und ging durch den dunklen Flur auf eine geöffnete Zimmertür zu.
    Als er einen Blick durch diese Tür warf, prallte er zurück. Das Zimmer bot ein Bild der Verwüstung; offenbar hatte man die Wohnung auf den Kopf gestellt. Die Schubladen der Möbel waren herausgerissen und ihr Inhalt auf dem Boden verstreut worden. Man hatte die Sofakissen aufgeschlitzt und auch die Bücher aus einem großen Bücherschrank zu Boden geworfen.
    Dr. Howard bahnte sich behutsam einen Weg durch das Chaos und betrat das anschließende kleine Schlafzimmer, in dem es ganz ähnlich aussah wie im Wohnzimmer. Dieser Raum war offenbar eine Art Gästezimmer, denn auf der anderen Seite des Flurs lag ein weiteres und größeres Schlafzimmer, das sich ebenfalls in einem schlimmen Zustand befand. Jedes Schubfach war herausgerissen worden, die Kleidungsstücke im eingebauten Wandschrank hatte man von den Bügeln gezerrt und auf den Boden geschmissen. Als er ein paar davon aufhob, fiel ihm auf, daß es sich ausschließlich um Männerkleidung handelte.
    Plötzlich hörte er das Quietschen der Eingangstür; das Geräusch jagte ihm einen Angstschauer über den Rücken. Er ließ die Kleidungsstücke, die er in der Hand hielt, zu Boden fallen. Er wollte gerade noch einmal »Hallo« rufen in der Hoffnung, daß es Carol Donner sein könnte, aber für einen Augenblick war er so erstarrt, daß er keinen Ton herausbrachte. Regungslos lauschte er. Vielleicht war es nur ein Luftzug gewesen, der die Tür bewegt hatte… Dann aber hörte er ein kleines Geräusch, als ob jemand mit dem Schuh gegen ein herumliegendes Buch oder eine der herausgerissenen Schubladen gestoßen wäre. Da war eindeutig jemand in der Wohnung, und Howard hatte das Gefühl, daß der Betreffende auch wußte, daß er hier war. Der Schweiß trat ihm auf die Stirn. Currans Warnung, daß die Drogenszene voller Gefahren sei, schoß ihm durch den Kopf. Er fragte sich, ob er wohl irgendwie entkommen könne. Dann fiel ihm ein, daß er hier ja im letzten Zimmer der Wohnung am Ende des Flurs war. Plötzlich füllte eine massige Gestalt die offene Tür aus. Trotz der Dunkelheit war sich Howard völlig sicher, daß sie eine Schußwaffe in der Hand hielt.
    Panik überfiel Jason Howard, und sein Herz raste. Aber noch immer stand er da wie erstarrt. Eine zweite, kleinere Gestalt gesellte sich zu der ersten, und gemeinsam betraten sie nun den Raum. Unaufhaltsam kamen sie auf Howard zu, Schritt für Schritt. Ihm erschien es wie eine Ewigkeit - er wollte schreien, wollte weglaufen - doch keines von beidem konnte er…

 
     
    6
     
    Im nächsten Augenblick glaubte Jason Howard, jetzt sei es um ihn geschehen, denn da war ein jäher Blitz. Dann ging ihm auf, daß dieser nicht aus der Waffe gekommen sein konnte - man hatte ihm vielmehr einen leichten Hieb über den Kopf versetzt. Er war noch am Leben, und zwei uniformierte Polizisten standen vor ihm. Vor

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