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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Hochzeitsreise, die bei Sonnenuntergang am Strand spazieren gingen. Als er darüber nachdachte, dass er Kim vielleicht nie wiedersehen würde, spürte er einen Schmerz, als würde er mit einer Klinge zweigeteilt werden.
    Bitte, lieber Gott, flehte er, mach, dass Kim nichts passiert ist.
    Barbara war ebenfalls rasch fertig mit Duschen und zog sich einen blauen Pullover, eine graue Hose und flache Schuhe an. Ihre weit aufgerissenen Augen spiegelten den Schrecken wider, doch ihre Hysterie war verflogen, ihr Verstand hatte die Führung übernommen.
    Â»Ich habe Unterwäsche und Zahnbürsten eingepackt, mehr nicht, Levon. Den Rest besorgen wir uns in Maui.«
    In Cascade Township war es morgens Viertel vor vier. Weniger als eine Stunde war vergangen, seit sie der anonyme Anruf aus dem Schlaf gerissen und in schreckliche Ungewissheit versetzt hatte.
    Â»Ruf Cissy an«, bat Barbara. »Ich wecke die Jungs.«

13
    Barbara seufzte leise, bevor sie den Dimmer im Zimmer ihrer Jungs langsam nach oben drehte. Greg stöhnte und zog seine Spiderman-Decke über den Kopf, doch Johnny, sein vierzehnjähriges Gesicht angespannt in Erwartung von etwas Neuem und vielleicht Aufregendem, setzte sich auf.
    Barbara schüttelte Greg vorsichtig an der Schulter. »Schätzchen, komm, wach auf.«
    Â»Mom, nein.«
    Barbara zog die Decke von seinem Kopf und erzählte den beiden eine Version der Geschichte, an die sie selbst beinahe glaubte – dass sie und Dad nach Hawaii flogen, um Kim zu besuchen.
    Die Jungs spitzten sogleich ihre Ohren und bombardierten ihre Mutter mit Fragen, bis Levon mit ernster Miene eintrat. Greg bemerkte den Gesichtsausdruck seines Vaters. »Dad! Was ist denn los?«, rief er.
    Barbara nahm Greg auf den Arm. Es sei alles in Ordnung, beruhigte sie ihn. Tante Cissy und Onkel Dave würden sie erwarten, und in einer Viertelstunde könnten sie weiterschlafen. Sie könnten ihre Schlafanzüge anbehalten und bräuchten nur Schuhe und Jacken drüberzuziehen.
    Johnny wollte unbedingt mit nach Hawaii und schwärmte von Wassermotorrad und Schnorcheln, doch Barbara, die ihre Tränen zurückhielt, vertröstete ihn aufs nächste Mal, während sie sich um Socken, Schuhe, Zahnbürsten und Gameboys kümmerte.

    Â»Du verheimlichst uns etwas, Mom. Es ist noch dunkel!«
    Â»Wir haben keine Zeit, das zu erklären, Johnny. Es ist alles in Ordnung. Wir müssen nur... unser Flugzeug erreichen.«
    Zehn Minuten später und fünf Straßenblocks weiter warteten Christine und David vor der Haustür. Der arktische Wind, der über den Michigan-See hinwegwehte, hinterließ eine feine, weiße Puderschicht auf ihrem Rasen.
    Cissy kam die Stufen hinunter und auf den Wagen zu, der in die Einfahrt einbog. Cissy war zwei Jahre jünger als Barbara. Beide hatten das gleiche herzförmige Gesicht, in dem Levon auch Kim erkannte.
    Die Jungs rannten in Cissys ausgestreckte Arme. Als sie auch Barbara und Levon umarmte, sagte Barbara: »Ich habe das Telefon auf eure Nummer umgeleitet, Cissy. Falls wir einen Anruf erhalten.« Barbara wollte vor den Jungs nicht weiter ins Detail gehen, war sich aber auch nicht sicher, ob Cissy den Wink verstanden hatte.
    Â»Ruft mich während der Zwischenlandung an«, bat Cissy.
    Dave hielt Levon einen Briefumschlag hin. »Hier ist etwas Bargeld, etwa tausend. Nein, nein, nimm. Das könnte nützlich sein, wenn ihr ankommt. Fürs Taxi oder was auch immer. Steck’s ein.«
    Jeder nahm jeden einmal kräftig in die Arme, ein guter Flug wurde gewünscht, und Abschiedsgrüße hallten durch die morgendliche Stille. Cissys und Davids Haustür schloss sich, und Levon forderte seine Frau auf, sich anzuschnallen.
    Er fuhr rückwärts aus der Einfahrt und bog auf die Burkett Road Richtung Gerald R. Ford Airport ab. Auf der
kerzengeraden Straße jagte er den Wagen auf hundertfünfzig Sachen hoch.
    Â»Fahr langsamer, Levon.«
    Â»Gut.«
    Doch er behielt seinen Fuß auf dem Gas, während die Schneeflocken an ihnen vorbeizogen und ihn irgendwie vor einem Zusammenbruch bewahrten.
    Â»Ich werde die Bank anrufen, wenn wir in L. A. umsteigen«, sagte Levon. »Werde mit Bill Macchio reden und eine Hypothek auf das Haus aufnehmen, falls wir Geld brauchen.«
    Tränen tropften von Barbaras Gesicht in ihren Schoß, während sie mit ihren Fingernägeln auf ihren Blackberry tippte und an die

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