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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Schaufel, die am Transporter lehnte, und als mir Molly ihren Rücken zukehrte, knallte ich sie ihr gegen den Kopf. Ich war wie elektrisiert von dem lauten Knall. Sie sackte in sich zusammen.«
    Henri machte eine lange Pause. Ich wartete.
    Â»Ich zog sie in den Transporter und schloss die Ladeklappe«, fuhr er schließlich fort. »Doch sie begann zu jammern. Ich sagte, niemand würde sie hier hören, aber sie jammerte weiter.
    Meine Hände legten sich um ihren Hals, und ich würgte sie, als hätte ich das schon oft getan, so normal kam mir dieser Vorgang vor. Vielleicht hatte ich es in meinen Träumen schon getan.«
    Henri spielte an seiner Armbanduhr und blickte in die Wüste hinaus. Mit leerem Blick wandte er sich wieder zu mir.
    Â»Während ich sie würgte, hörte ich, wie zwei Männer draußen vorbeigingen. Sie unterhielten sich und lachten. Ich drückte ihr den Hals so fest zu, dass meine Hände wehtaten. Also packte ich anders zu und würgte Molly weiter, bis sie aufhörte zu atmen.
    Als ich sie schließlich losließ, holte sie noch einmal Luft, wimmerte aber nicht mehr. Ich schlug sie – richtig fest. Ich zog ihr die Kleider aus, drehte sie um und nahm sie, während
ich die ganze Zeit ihre Kehle zudrückte. Als ich fertig war, erwürgte ich sie endgültig.«
    Â»Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie das taten?«
    Â»Ich wollte einfach, dass es weitergeht. Ich wollte nicht, dass dieses Gefühl aufhört. Stellen Sie sich vor, wie es war, mit der Macht über Leben und Tod in den Händen zum Höhepunkt zu kommen. Ich hatte das Gefühl, mir das Recht verdient zu haben, dies zu tun.
    Möchten Sie wissen, wie ich mich fühlte? Ich fühlte mich wie Gott.«

83
    Am nächsten Morgen wachte ich auf, als die Tür des Wohnwagens aufgeschoben wurde und grelles, fast weißes Sonnenlicht hereindrang. »Ich habe Kaffee und Brötchen für Sie, Kumpel«, sagte Henri. »Und Eier. Frühstück für meinen Partner.«
    Ich setzte mich auf dem Klappbett auf, während Henri den Herd einschaltete, Eier in einer Schüssel aufschlug und die Bratpfanne zum Brutzeln brachte. Nachdem ich gegessen hatte, fuhr mich mein »Partner« zu einer eineinhalb Kilometer entfernten, geschlossenen Ranger-Station.
    Ich hielt mich am Türgriff fest und ließ meinen Blick während der Fahrt über die Dünen schweifen. Ein Kaninchen hoppelte hinter einen Hügel aus Steinen, und Dutzende von Joshuabäumen warfen scharfe Schatten auf den Sand. Etwas anderes Lebendiges entdeckte ich nicht.
    Nach meiner Dusche kehrten wir zum Wohnwagen zurück und begannen unter der Markise mit der Arbeit. Ich konnte nicht vergessen, dass Henri mir einen Mord gestanden hatte. Auf irgendeinem Jahrmarkt war ein vierzehnjähriges Mädchen erwürgt worden. Der Totenschein müsste noch zu finden sein.
    Würde Henri mich am Leben lassen, nachdem ich über dieses Mädchen Bescheid wusste?
    Henri erzählte die Geschichte über Molly dort weiter, wo er am Abend zuvor aufgehört hatte.
    Lebhaft beschrieb er, wie er Mollys Leiche in den Wald gezerrt und unter einem Berg mit Blättern versteckt hatte, wie er sich die Angst ausgemalt hatte, die sich auf die umliegenden
Städte ausbreiten würde, wenn Molly erst einmal vermisst gemeldet war.
    Henri hatte sich dem Suchtrupp angeschlossen, er hatte Plakate aufgehängt und war zur Mahnwache gegangen, während er das Geheimnis hütete, dass er selbst Molly umgebracht hatte.
    Er beschrieb die Beerdigung des Mädchens, den weißen Sarg unter dem Blumenmeer, die weinenden Menschen, doch besonders Mollys Familie.
    Â»Ich fragte mich, wie es sein muss, solche Gefühle zu haben«, sagte er. »Sie wissen sicher über die berühmtesten Serienmörder Bescheid, Ben. Gacy, BTK, Dahmer, Bundy. Sie wurden alle von ihrem sexuellen Trieb gelenkt. Ich dachte gestern Abend, dass es wichtig für das Buch ist, eine Unterscheidung zwischen diesen Mördern und mir zu machen.«
    Â»Moment mal, Henri. Sie erzählen mir, wie Sie sich gefühlt haben, als Sie Molly vergewaltigt und getötet haben. Und dann haben Sie dieses Video von Ihnen und Kim McDaniels gemacht. Jetzt wollen Sie mir erzählen, dass Sie nicht wie die anderen Serienmörder sind? Wie kommen Sie darauf?«
    Â»Sie haben die Pointe verpasst, Ben. Passen Sie auf, das ist ein entscheidender Punkt. Ich habe

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