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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Geheimorganisation, bestehend aus den allerbesten Leuten, worunter sie reiche, stinkreiche Leute verstand. Sie sagte, die Allianz könne mich ›und meine Talente‹ brauchen, wie sie es ausdrückte. Und sie sagte, man würde mich fürstlich entlohnen.
    Das hieß, Gina liebte mich nicht. Sie hatte einen Zweck verfolgt. Natürlich war ich dadurch in meiner Ehre gekränkt.
Zuerst dachte ich, ich könnte sie töten. Aber dazu bestand ja eigentlich kein Grund. Es wäre eher dumm gewesen.«
    Â»Weil die Leute Sie anheuerten, um für sie zu töten?«
    Â»Ganz genau«, bestätigte Henri.
    Â»Aber welchen Nutzen hatte die Allianz davon?«
    Â»Benjamin«, sagte Henri geduldig. »Sie haben mich nicht beauftragt, unliebsame Leute zu ermorden. Ich filme meine Arbeit. Ich mache die Filme für sie. Sie bezahlen dafür, zusehen zu können.«

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    Henri hatte also für Geld getötet. Jetzt ergab seine Geschichte einen Sinn. Er missbrauchte und tötete Menschen und fertigte Filme darüber an, die er zu einem Premiumpreis an ein ausgewähltes Publikum verkaufte. Dies erklärte die bühnenartige Kulisse zu Kims Tod. Sie bildete den cineastischen Hintergrund für seine Orgie. Doch warum Henri Kims Eltern ertränkt hatte, verstand ich noch nicht.
    Â»Sie haben über die Spanner geredet. Den Auftrag, den Sie in Hawaii angenommen haben.«
    Â»Ich erinnere mich. Sie müssen verstehen, die Spanner gestatten mir große künstlerische Freiheit. Ich wählte Kim aufgrund ihrer Fotos aus. Mit einem Trick bekam ich von ihrer Agentur Informationen über sie. Ich sagte, ich wolle sie buchen, und fragte, wann sie zurückkomme von... ݊h, wo finden derzeit die Fotoaufnahmen statt?‹.
    Sie nannten mir den Ort, den Rest fand ich allein heraus: die Insel, den Zeitpunkt ihrer Ankunft und das Hotel. Während ich auf Kim wartete, tötete ich Rosa. Sie war ein Leckerbissen, ein Amuse-Gueule...«
    Â»Amüs was?«
    Â»Das heißt Appetithäppchen. In ihrem Fall hatte die Allianz die Arbeit nicht in Auftrag gegeben. Ich habe den Film versteigert – ja, es gibt einen Markt für solche Dinge. Ich verdiente ein bisschen was zusätzlich, schickte den Film aber auch an den Holländer. Besonders Jan mag junge Mädchen, und ich wollte den Appetit der Spanner auf meine Arbeit anregen.

    Als Kim zu den Aufnahmen in Maui eintraf, behielt ich sie im Auge.«
    Â»Traten Sie unter dem Namen Nils Björn in Aktion?«, fragte ich.
    Henri wollte schon antworten, runzelte aber die Stirn.
    Â»Wie haben Sie das herausgefunden?«
    Ich hatte einen Fehler begangen. Ich hatte Gina Prazzi mit der Frau in Verbindung gebracht, die mir in Hawaii am Telefon gesagt hatte, ich solle einen Mann namens Nils Björn überprüfen. Damit hatte ich scheinbar ins Schwarze getroffen. Und das gefiel Henri überhaupt nicht.
    Aber warum würde Gina Henri hintergehen? Was wusste ich nicht über die beiden?
    Ich hatte das Gefühl, Henri bei den Hörnern gepackt zu haben, doch ich musste mich zurückhalten. Zu meiner eigenen Sicherheit musste ich vorsichtig, sehr vorsichtig sein, damit Henri nicht ausrastete.
    Â»Die Polizei hat einen Tipp erhalten«, antwortete ich. »Ein Waffenhändler mit diesem Namen sei um die Zeit, als Kim verschwand, im Hotel abgestiegen, den niemand befragt hatte.«
    Â»Ja, ich war tatsächlich dieser Nils Björn«, gestand Henri. »Aber ich habe seine Identität zerstört. Ich werde sie nie wieder verwenden. Sie ist also auch für Sie nutzlos.«
    Plötzlich erhob sich Henri und zog die Markise ein Stück herunter, um seinen Blick vor der Sonne abzuschirmen. Ich nutzte die Zeit, um meine Nerven wieder in den Griff zu bekommen.
    Â»Da kommt jemand«, sagte Henri, als ich gerade die Kassette im Rekorder wechselte.
    Wieder legte mein Herz einen Stepptanz hin.

87
    Ich schirmte mit der Hand meine Augen vor der Sonne ab und blickte Richtung Westen den Pfad entlang, wo ein dunkler Wagen über einen Hügel auf uns zukam.
    Â»Nehmen Sie den Rekorder, Ihr Glas und Ihren Stuhl und gehen Sie rein!«, wies Henri mich an. »Sofort!«
    Ich sammelte die Sachen zusammen und huschte, gefolgt von Henri, in den Wohnwagen. Dort löste er die Kette vom Boden und schob sie unters Waschbecken. Dann reichte er mir meine Jacke und schickte mich ins Bad.
    Â»Wenn unser Besucher zu neugierig wird, muss ich

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